Der Betreiber dieser Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland) |
[ "HEIMKINDER" = "HOMEKIDS" = "HOMIES" : Das jezt von den Opfern durchaus zu erwartende vertrauenswürdige und vertrauenerweckende Verhalten der Verantwortlichen für Gewalttaten und institutionelle Misshandlungen ]
Ich
lebe mit dem "Barry-Bailey-Rechtsstreit" in Texas seit ich
für die Evangelisch-methodistische Kirche im Januar 1995 begann
zu arbeiten ( Zum Fall Bailey siehe auch
http://www.org/Aug26/HThs0826.htm
[diese
Seite kann leider momentan nicht aufgefunden werden]). Das war mein
erster Fall, bei dem behaupted wurde, ein Pfarrer habe sich im
sexuellen Bereich verfehlt. Es blieb bisher der schwerste Fall von
sexuellem Missbrauch, den ich in diesen vier Jahren gesehen habe, und
eine der schmerzlichsten Erfahrungen, welche ich als Anwältin
mit sechzehn Jahren Berufspraxis machen musste.
Als
das Verfahren in diesem Sommer in eine Einigungsverhandlung überging,
verbrachte ich viele ruhige Momente damit, über die Erfahrungen,
die ich dabei gemacht hatte, nachzudenken, und aufzuschreiben, was
ich dabei gelernt hatte. Es sind die Ereignisse dieser stillen
Momente, die ich hier mit der Kirche teile.
Mir
ist [es auch] wichtig, zu Begin zu sagen, dass meine Ergebnisse nicht
suggieren wollen, es hätte etwas getan werden müssen, was
nicht oder flasch getan worden sei.
Meine
Aussagen enthalten ganz einfach das, was ich gelernt habe, und was, –
so hoffe ich – alle kirchlichen Organisationen dazu befähigen,
in dieser Sache weiterzukommen.
Macht die Kirche zu einer sicheren Zuflucht. Besonders Frauen und Kinder, – und ganz generell alle Menschen – müssen sich darauf verlassen können, dass man sich um sie kümmert und sie nicht als Sündenböcke abgestempelt werden, wenn sie mit einer Anzeige wegen sexuellen Missbrauch kommen. Kirchen müssen dafür Richtlinien haben und sich daran halten.
Zeige zuerst christliche Liebe. Die erste Person, der eine Beschwerde vorgebracht wird, kann den wichtigsten Eindruck vermitteln von der betroffenen Kirche und ihrem Handeln. Wir alle müssen uns an unsere besten Fähigkeiten erinnern: ZuhSündenböckeren, das Leid anerkennen und bestätigen, Unterstützung anbieten, zu weiteren Schritten ermutigen, zu der Person durch dick und dünn stehen (oder jemanden finden, der das tun will), und der christlichen Liebe Ausdruck verleihen.
Sofort reagieren. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie sie reagieren sollen, fragen Sie jemand mit Erfahrung um Hilfe an. Verschleppen Sie die weiteren Schritte auf keinen Fall.
Glaube es. Sogar wenn Sie zweifeln, ob die Behauptungen wahr sind, müssen Sie diese ernst nehmen.
Geben Sie nicht dem Opfer die Schuld. Das ist ein äußerst gefährlicher Bereich und führt zu unzähligen Stunden, Monaten und eventuell sogar Jahren mit wiederkehrenden Vermittlungsbemühungen und Gesprächen. Kirchen aller Denominationen haben die Tendenz, die Schuld dem Opfer zuzuschieben, denn es ist sehr schmerzlich, zugeben zu müssen, dass eine ordinierte Person in Gottes Dienst möchlicherweise eine solche Tat begangen haben könnte. Hüten Sie sich vor Drohungen, Vergeltung, Einschüchterung, Klatsch, böswilligen Kommentaren und altmodischem "Aus-dem-Weg-gehen".
Helfen Sie die Gemeinschaft heilen. Gemeinden brauchen die gleiche zärtlich-liebevolle Anteilnahme wie die Klägerin und der Angeklate [ / der Kläger und die Angeklagten ]. Ein Team das sich um die Gemeinde bemüht und vermittelt ist unbedingt erforderlich. Gemeinden fühlen sich oft verraten. Kummer, Ärger und Streit sind Teil dieses Prozesses. Darum: Reden Sie miteinander, reden Sie miteinander und noch einmal: Reden Sie miteinander.
Beachten Sie personelle Bedürfnisse. Die zuständigen Personalausschüsse sollen regelmässig die Amtsausübung des Pfarrers oder der Pfarrerin überprüfen. PfarrerInnen sollen dazu ermutigt werden, Ferien und Freitage zu beziehen als Selbstschutz und Möglichkeit der geistlichen Besinnung, sowie um Verfehlungen zu korrigieren. Die Personalausschüsse müssen aktiv bei der Auswahl des Personals mitentscheiden, und angemessene Kontrollvorkehrungen und Abklärungen vornehmen.
Führen Sie Grenzen für die pastorale Beratung ein. Beispiele für mögliche Richtlinien: Eine begrenzte Anzahl von Sitzungen, die begrenzte zeitliche Dauer einer Sitzung, Telefonberatung als Alternative zu persönlicher Beratung, Beratung bei Personen des anderen Geschlechts nur, wenn weitere Personen anwesend sind, usw.
Nehmen Sie sich Zeit für die Prävention. Die Prävention spart Ihnen Tausende von Stunden (ja wirklich, Tausende), Tausende (oder Millionen) von Franken [ / Euros / Dollars ] an Anwaltskosten, Tausende (oder Millionen) von Franken [ / Euros / Dollars ] an Wiedergutmachungszahlungen für die Opfer und ihre Familien, hunderte (oder Tausende) von Personen, die ihren Glauben verlieren.
Erinnern Sie sich daran, dass wir die Kirche sind. Last uns in Liebe handeln, sogar wenn der Schmerz unerträglich zu sein scheint.
Mary
Logan ist Chefanwältin für das United Methodist General
Council on Finance and Administration in Evanston, Illinois /
USA. |
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[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 20. Mai 2004 ] |
Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen. |
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