Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

Bundesrepublik Deutschland: Kinder alleinerziehenden Müttern entrissen und in konfessionelle Heime gesperrt, um christlich erzogen zu werden. Heimkinder wegen läppischer „Vergehen“ – nur bei Hinreichung einmal täglich von Wasser und Brot – in Isolationshaft gesperrt.

Heimkinder-Ueberlebende überall berichten von jahrelanger unentlohnter „Zwangsarbeit“ und schwerwiegenden Misshandlungen und Entwürdigungen – und sind noch heute davon traumatisiert.


[ Münsterländische Tageszeitung, Montag, 27. Dezember 2004 ]

[ Rubrik: STADT CLOPPENBURG – Seite 11 ]

Drei Tage allein in die Zelle gesperrt

Bestrafte und misshandelte Heimkinder kämpfen um Entschuldigung – [ . . . . . . . ]

VON HUBERT KREKE

BührenBis es grün verschimmelte, trug Elke Meister ihr Pausenbrot zur Berufschule und zurück, wochenlang.

[Die „Berufschule“, von der hier die Rede ist, befand sich auf dem von einer hohen Mauer umgebenen Gelände des meistens mit ca 120 Mädchen belegten Dortmunder Vincenzheims mit angeschlossener Waschanstalt / Großwäscherei, wo man auch Elke (insgesamt 2½ Jahre lang), und ihre ein Jahr und fünf Monate ältere Schwester, Regina (insgesamt 15 Monate), als Teenagers eingesperrt hielt, und knechtete.]

Die [zu der Zeit, bei dann – wenn von dem „verschimmelten Pausenbrot“ hier die Rede ist] [17]-Jährige ekelte sich vor dem Belag aus Schwartenmagen. Mit Schulfreundinnen tauschen oder das Brot wegwerfen, konnte sie nicht. „Sogar die Mülleimer wurden überwacht. Ich wäre von den Nonnen bestraft worden“, erzählt die Frau aus Bühren.

[Elke Meister wurde damals – Anfang der 60er Jahre – zusammen mit ihrer Schwester Regina (obwohl diese sogar verheiratet war und ein Kind hatte, das auch dort eingesperrt wurde – aber separat), für längere Zeit in der Dortmunder „Anstalt für schwererziehbare Mädchen“ (dem Dortmunder Vincenzheim), festgehalten, misshandelt, getrimmt und ausgebeutet. Elke Meister selbst sollte, angeblich – so wurde damals für sie bestimmt – als „Herrenwäsche-Näherin“ „ausgebildetet“ werden.]

Es ist nicht die fragwürdige Strenge der Erziehung vor 40 Jahren, die Elke Meister [heute] noch immer bewegt. Es ist die lückenlose und gnadenlose Perfektionierung dieser Härte im Heim. Die Maßregel „Gegessen wird, was auf den Tisch kommt“ galt nach dem Elend des Krieges in fast jeder Familie. „Aber alle Heimkinder, die ich [seither] kennen gelernt habe [wo auch immer sie in einem konfesionellen Heim gewesen waren], erzählen: Wenn sie etwas nicht essen konnten und es erbrachen, mussten sie das Erbrochene solange wieder herunterschlucken, bis es drin blieb. Alle haben es erlebt.“

Meister, die sieben Jahre in Berliner und Dortmunder Heimen verbrachte, kennt Dutzende von Schicksalen, [ . . . . . . . ]: Menschen, die im Namen der „Besserung“ misshandelt und missbraucht worden sind, die unter der ständigen Kontrolle und Strafandrohungen zermürbt wurden. „Viele haben ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen“, sagt sie.

[Heimkinder-Überlebende] forder[n] für die Opfer Entschädigungen und bemüh[en] sich um die Durchsetzung von Rentenansprüchen. „Wir haben ja ständig arbeiten müssen, schon als Kinder“, erzählt [Elke]. „Da hieß es dann: Das Geld kommt auf ein Sparbuch. Ich habe nie eins gesehen.“ [Sogar] ihre [und ihrer Schwesters] Halbwaisenrente kassierte das [Vincenz]Heim in Dortmund. In den Unterlagen der Jugenddämter, Amtsgerichte und Sozialversicherungen fehlen nach mehr als vier Jahrzehnten Nachweise über []Ausbildung[] und Arbeit im Heim.

„Mir [persönlich] geht es nicht um irgendwelches Geld“, betont Elke Meister, „sondern, das uns Gerechtigkeit widerfährt, dass uns mal jemand in die Augen schaut und sich vielleicht entschuldigt.“ Mit den Zuständen damals tun sich die Rechtsnachfolger der Heime [ – mehrere Hunderte solcher Heime in ganz West-Deutschland zu damaligen Zeiten, jahrzehntelang nach dem Kriege meisten von den Kirchen betrieben – sowie auch die Bundesregierung, und die jeweiligen Länderregierungen, die dieses Vorgehen gegen, und Handhaben mit, Kindern und Jugendlichen nicht nur sanktionierten, aber das ihnen alleine zustehende Wächteramt total negligierten – ] aber immer noch schwer.

Dass Kinder im Dortmunder Vincenzheim selbst wegen läppischer „Vergehen“ drei Tage allein in eine zwei Quadratmeter große Zelle gesperrt wurden, bestritt der [Caritas-]Verband [Paderborn], der die Einrichtung heute unterhält, anfangs. „Ich weiß genau, wo die Zellen waren“, sagt Meister: „Ich habe tagelang alle Gedichte und Lieder, die ich kannte, aufgesagt, um nicht irre zu werden.“ Einmal am Tag wurde Brot und Wasser hingereicht, der einzige Kontakt alle 24 Stunden – eine Isolationshaft, weil Jugendliche bei der Arbeit gelacht oder miteinander getuschelt hatten. Als ein Mädchen in der für alle vorgeschriebenen Beichte solch eine „Verfehlung“ eingestand, wussten es noch am selben Tag die Nonnen. Der Pfarrer erstattete Meldung. Das Beichtgeheimnis galt offenbar nicht für Heimkinder.

Die frommen Frauen bildeten das Mädchen [Elke Meister] zur „[Herrenwäsche-]Näherein“ aus. „Aus dir wird nichts Besseres als aus Deiner Mutter“, hörte die 16-Jährige [als sie diesen „Beruf“ abwertend von den Nonnen zugewiesen bekam]. „Das war unverschämt. Meine Mutter sprach drei Fremdsprachen und hatte als Sekretärin für eine angesehene Zeitung in Ost-Berlin gearbeitet“, erzählt sie. Als die politisch aufmüpfige Mutter ihre Kinder vor dem Mauerbau im Westen Berlins zur Schule anmeldete, schlug das DDR-Regime zu: Zwangseinweisung in die Psychiatrie.

Zweieinhalb Jahre verschwanden die Töchter [in einem sozialistisch geführten] Heim [in der DDR, bzw. der Ost-Zone, in Biesenthal bei Bernau, in der Nähe von Berlin] [zu der Zeit geleitet von „Hedwig Schwestern“ aus Schlesien]. Nur einmal durften die Kinder [ihre Mutter] besuchen: „Das war so eine furchtbare Erfahrung: Meine Mutter erzählte von Elektroschocks. Später hat sie nie wieder darüber gesprochen.“

[Danach, in] 1955 [,] floh die Familie in den Westen – und fand keinen Frieden. Die [damalig, in 1960] 13-jährige [Schwester von] Elke Meister [, Regina,] arbeitete mit Genehmigung der [west-deutschen] Schulbehörde im Akkord in einer Fabrik, um ihre Familie zu unterstützen. „Uns haben die [west-deutschen] Behörden nicht geholfen in unserer Armut, sondern Kinderarbeit zugelassen“, sagt sie heute.

[Anfangs, für längere Zeit nach ihrer Ankunft in West-Deutschland, war Elke und Regina, mit ihrer alleinerziehenden Mutter, in ein Flüchtlingsasyl zwangseinquartiert worden. Nach einiger Zeit aber hatten sie ihre eigene 2-Zimmer Wohnung, mit Essküche, und Bad, in Altena-Westfalen bezogen; und sie waren als eine Familie auch einigermaßen glücklich und zufrieden mit ihrem damaligen Leben. Zu keiner Zeit gab es irgendwelche Probleme in der Familie, in der Schule, oder auf der Arbeit. Regina selbst sagt heute: „Zu Deiner Frage, habe ich durch irgend etwas Anlass für eine Einweisung in die Erziehungsanstalt Vincenzheim gegeben, kann ich Dir hiermit noch einmal bestätigen: Diesen Gedanken habe ich sehr oft versucht nachzuvollziehen. Es war kein Grund vorhanden mich in diese Anstalt mit meiner Tochter einzusperren. Ich habe in ordentlichen Verhältnissen mit meiner Tochter in der Wohnung meiner Mutter gelebt.“]

[
Im Frühjahr / Sommer 1960:] Nachbarn schwärzten die Flüchtlingsfamilie beim Jugendamt an. „Meine [bei dann, 17½-jährige] Schwester [,Regina,] war [zur Zeit] schwanger, und ich hatte mit 16 einen Freund wie alle [anderen] Mädchen in meinem Alter [auch]“, berichtet Elke Meister. Das reichte dem Jugendamt offenbar [uns unserer Mutter wegzunehmen]. Den Beschluss eines Amtsgerichtes [wenn überhaupt so ein jeweiliger Beschluss jemals existierte – sie, und ihre bei dann verheiratete Schwester mit Kind] über die Zwangseinweisung ins [Dortmunder Vincenz]Heim hat sie nie gesehen[, auch ihre Schwester, Regina, nicht, weder damals noch heute]. Mit den Worten,[]Die Akten sind vernichtet[] [werden sie einfach heute überall abgewiesen].

[
Vermerk: Aller in rechteckige Klammern gesetzte Kontent wurde von Martin Mitchell in Australien, den Tatsachen gemäß, dem oben aufgeführten Zeitungsartikel-Inhalt hinzugefügt.]

© Münsterländische Tageszeitung 2004

Bühren den 18. März 2005. Jetzt berichtet und noch hinzugefügt in Elke Meisters eigenen Worten:

»Lieber Martin,

leider kann ich Dir nur ganz kurz antworten, denn ich muss den PC jetzt einpacken; er ist das letzte Teil welches noch hier steht. Morgen kommt der Umzugswagen.

Deine Einfügungen in den Zeitungsartikel sind soweit ok. Nur einige kleinere Änderungen solltest Du vornehmen. Regina und ich sind nicht gleichzeitig in das Dortmunder Vincenzheim gekommen. Regina ist im Frühjahr 1960 erst einmal für drei Monate, mit ihrer kleinen Tochter, eingeliefert worden. Dann wurde sie kurz entlassen, damit sie heiraten konnte; was sie im September 1960 dann auch tat. Aber trotz ihrer Verehelichung wurde sie wieder in das Vincenzheim gesperrt, ohne dass man ihren Ehegatten darüber konsultierte. Die Wiedereinweisung muss so im Mai 1961 gewesen sein. Auch diesmal wieder mit ihrer Tochter – aber erst einmal wieder in separate Abteilungen. Erst später durfte Regina dann selbst in dieser Abteilung arbeiten – natürlich, genauso wie ich und alle anderen auch, völlig unentlohnt. Sie und ihre kleine Tochter mussten beide ein weiteres Jahr dort verbringen.

Ich selbst kam im August 1960 ins Dortmunder Vincenzheim, und musste dort eine Lehre machen, als „Herrenwäsche-Näherin“. Ende Juni 1962 wurde ich das erste Mal „entlassen“, bzw. „verwiesen“ in ein anderes Heim der Vincentinerinnen (ein Altenheim), um dort unentlohnte Arbeit für den Orden zu leisten.

Wir wurden ja „weiter gereicht“ als „willige“ und „billige Arbeitskräfte“. Im Juli 1963 kam ich, als „Rückkehrer“ – wegen einer Lappalie – wieder in das Dortmunder Vincenzheim. Im Juli 1964 wurde ich erneut „weiter gereicht“ an ein anderes Haus der Vinzentinerinnen (ein Waisenhaus), und musste dort auch wieder – unter strenger Aufsicht – unentlohnt, bis einen Monat vor meinem 21. Geburststag, für diesen Orden arbeiten. Wir (d.h., alle anderen Mädchen, wie ich auch) blieben ja „in Obhut“ bis wir „volljährig“ wurden.

In dem Waisenhaus, im Osten, in Biesenthal bei Bernau (außerhalb von Berlin), das von den schlesischen „Hedwig Schwestern“ geleitet wurde, waren wir von 1952 bis 1954, bis wir wieder mit unserer Mutter vereinigt wurden.

So, ich hoffe Dir zumindest etwas hiermit geholfen zu haben. Solltest Du noch Fragen haben rufe doch einfach Regina an.

Ich melde mich dann wieder, wenn ich alles wieder in meiner neuen Wohnung installiert habe.

Bis dahin liebe Grüße

Elke«

[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 22. März 2005 ]

Subindex Nr. 1

Ehemalige Heimkinder wollen nicht mit anderen verwechselt werden.
Sie haben ihre eigene Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org @ www.heimkinder-Ueberlebende.org




Martin Mitchell – Fotos aus seiner Kindheit und Jugendzeit
(chronologisch arrangiert – 1946-1964 – von unten aufwärts)


Die Leidensgeschichte des damalig staatenlosen Jugendlichen Martin Mitchell
in westdeutscher “Fürsorgeerziehung” in den 1960er Jahren, geschildert und
belegt an Hand von aktuellen Schriftstücken aus der “Fürsorgeerziehungsakte”
damalig geführt von der Anstaltsleitung der Betheler Zweiganstalten Freistatt –
Anstalt Freistatt im Wietingsmoor
(Kreis Diepholz, Niedersachsen) – Teilanstalt
der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel
(bei Bielefeld, Nordrhein-Westfalen).

( Akte erhalten in Australien am 16. Mai 2006.
)



Intensive Handarbeit im Moor in Anstalt Freistatt, damals – historische Bilder –
( im Oktober 1993 umbenannt in Diakonie Freistatt).
Virtueller Rundgang durch das damalige Freistätter Wietingsmoor in Niedersachsen


Fürsorgeerziehung im Nationalsozialismus –"Bewahrung" und "erbbiologische Aussiebung" von Fürsorgezöglingen.
Vermächtnis und Auswirkungen dieser Ideologien im Nachkriegsdeutschland und in der Bundesrepublik
(1945 - 1985)


Fürsorgeerziehung im Dritten Reich –
Werner Villinger, Chefarzt von Bethel, und seine Ideologien und Karriere
in der Jugendfürsorge und Jugendpsychiatrie
auch in West-Deutschland, nach 1945.


Ein weiterer Beweis für das was den Mächtigen weiterhin in Deutschland wichtig war
sofort nach dem zweiten Weltkrieg,
und ihnen auch weitergehend wichtig war in der Bundesrepublik Deutschland,
nach 1949, besonders in der Fürsorgeerziehung.
Ein Beispiel für die Kontinuität in der Sozialfürsorge: Helene Wessel


Zwangsverpflichtet im Vaterland!
"ZWANGSARBEIT" – "ARBEITSDIENST" – "ARBEITSTHERAPIE" – "KEIN PFENNIG JOBS"
– Fürsorgeerziehung, Jugendwohlfahrt und Arbeiterwohlfahrt und ihre Abarten
in der Geschichte Deutschlands – hier ein Beispiel aus dem Dritten Reich –
und ein Moor,Torfabbau und anstaltseigenes Torfwerk gehörten auch hier wieder mit dazu.


Geschlossene Unterbringung.
Die Geschichte des geschlossenen Mädchenheims Feuerbergstraße in Hamburg-Altona.
Fürsorgeerziehung unter dem Jugendwohlfahrtsgesetz:
Weimarer Republik. Drittes Reich. Bundesrepublik (BRD).


Kinder und Jugendliche als Opfer in 'Erziehungsheimen' / Arbeitserziehungslagern / Arbeitszwangslagern

Damalige Erziehungsanstalten gleicher Art wie jahrzehntelang in Westdeutschland betrieben wurden,
existierten auch in der Bundesrepublik Österreich.
Ein Betroffener aus Österreich meldet sich zu Wort.


Die bisher verdrängte Geschichte der Heimerziehung in der Republik Österreich - Schwarze
Pädagogik der Nachkriegszeit, genauso wie in der Bundesrepublik Deutschland
.
WANDERAUSSTELLUNG zur Geschichte der Heimerziehung in Österreich - Nachkriegszeit.
Ein Heim Namens
"WEGSCHEID", in Linz, Öber-Osterreich, wird vorgestellt:
Ausstellungskatalogue:
Michael John / Wolfgang Reder, "Wegscheid. Von der Korrektionsbaracke
zur sozialpädagogischen Institution"
, Linz 2006, ISBN-10: 3-200-00657-9.


“Der unwerte Schatz” – Roman einer Kindheit – Vernichtung ‘unwerten’ Lebens.
Roman von Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2005 – ISBN 3-938288-41-8


DVD 112 / 2005: "LEBENSUNWERT – Paul Brune – NS-Psychiatrie und ihre Folgen
ca. 45 Min. Film plus 15 Min. ergänzendes Material – erhältlich vom Medienshop
des Westfälischen Landesmedienzentrum – Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster.


Lebenswert – Lebensunwert – ERNST KLEE : "Deutsche Medizin im Dritten Reich"
S. Fischer Verlag Frankfurt/M., Oktober 2001, ISBN 3-10-039310-4416.
Rezension von dem Soziologen Dr. Robert Krieg (geb. 1949) selbst Autor und Regisseur:


Schutzbefohlene Heimkinder / Insassen Hinter Mauern : Ein Fallbeispiel – Der Leidensweg des Paul Brune

Paul Brune – Fallbeispiel – „Lebensunwert“ – Filmbiographie
über die langen Schatten der Psychiatrie des 'Dritten Reiches',
aber auch ihre dunkle Kontinuität in der Bundesrepublik
bis fast in die Gegenwart –
konzentriert sich hier auf die Situation in Einrichtungen der Provinz Westfalen in der Trägerschaft des Provinzialverbandes,
Vorläufer des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).


Paul Brune – “Lebensunwert” – Und wer sonst noch? – Eine späte Entschuldigung!
NS-Ideologie im Dritten Reich und ihre Folgen – auch noch für lange Zeit danach.
Beiträge, Erklärungen und Korrespondenz zu diesen Themen – aus dem Jahre 2003.


Gott und die Welt. - Einzelhaft und Zwangsarbeit – Fürsorgeerziehung
in Deutschland [BRD] [50er, 60er, 70er und 80er Jahre] –

im WDR Fernsehen, Sonntag 11.09.2005 um 16:25;
Wiederholung, Dienstag 13.09.2005 um 10:15, (Länge 30 Min.).


WDR FERNSEHEN – Dokumention: "Lebensunwert" – Der Weg des Paul Brune

Zum Thema Antifaschismus:
»Lebensunwert? - NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand« -
Irrsinnige Ideology und ihre Langzeit Folgen im Nachkriegsdeutschland. -
Herausgeber dieses Sachbuches, erstveröffentlicht in 2007, ist

der Freundeskreis Paul Wulf. Erschienen im Graswurzel Verlag. ISBN 3-939045-05-5.


Ein VORWORT von Journalist, Filmmacher und Autor Robert Krieg zum Sachbuch
»Lebensunwert? - NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand«


[ Heimerziehung – Zöglinge - Heimkinder ] Zwischen Disziplinierung und Integration
– Westfälisches Institute für Regionalgeschichte – Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster –
FORSCHUNGEN ZUR REGIONALGESCHICHTE – Markus Köster und Thomas Küster (Hg.)
[ Anstaltserziehung – Fürsorgeerziehung – Weimarer Republik – Drittes Reich – Bundesrepublik ]


Dipl.-Päd. Wolfram Schäfer, Institut für Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg:
Fürsorgeerziehung und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus
Die erbbiologisch begründete Forderung nach der »Aussonderung Unerziehbarer« aus der Fürsorgeerziehung war von den führenden Vertretern der deutschen Jugendpsychiatrie bruchlos aus der Weimarer Republik über die NS-Diktatur in die Bundesrepublik tradiert worden. Die Auswirkungen auf die Gestaltung der Heimerziehung in der jungen Demokratie waren bekanntermaßen fatal.


Sieglinde WALTRAUD Jung’s Leidensgeschichte als Gefangene
und unentlohnter Arbeitssklave der Rummelsberger Anstalten,
im "Haus Weiher"
(1965-1968)(zugehörend zur Bayrischen Inneren Mission)
"Heim für 'schwererziehbare' Mädchen""Mädchenheim Weiher"
(1938-1972)
in Hersbruck, bei Nürnberg, eine Zweigstelle der Rummelsberger Anstalten, in Bayern,
Bundesrepublik Deutschland – "Wirtschaftsunternehmen" im "Wirtschaftswunder BRD".


Ehemalige Heimkinder schildern »Schwere Schicksale im Bundestag«,
Berichtet im Der Westen (Das Portal der WAZ Mediengruppe), 16.11.2007.
Sabine Nölke: Der Petitionsausschuss des Bundestags befaßte sich
erstmals im Dezember 2006 mit dem Schicksal ehemaliger Heimkinder.


»Die weggesperrten Kinder der Nachkriegszeit.«
»Heimzöglinge der 50er und 60er Jahre haben ihr Schweigen gebrochen -
Jetzt fordern sie eine Entschädigung.
«
Jürgen Potthoff berichtet im Der Westen (Das Portal der WAZ Mediengruppe), 20.11.2007.


Regina Eppert (Regina Page) mit Peter Wensierski vom SPIEGEL berichten
über, und diskutieren, die damalige Heimerziehung der Nachkriegszeit
(ca 1945-1979)
in ihren Sachbüchern "Schläge im Namen der Herrn – Die verdrängte Geschichte
der Heimkinder in der Bundesrepublik"
und "Der Alptraum meiner Kindheit und Jugend –
Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime"

Berichtet @ westline – in Westfälische Nachrichten – 20. Oktober 2006,
in einem Artikel mit der Überschrift "Lachen und Weinen strengstens verboten".


"Mädchenknast" – Dortmunder Vincenzheim – September 1977 – auch hier werden Heimkinder weitergehend gefangen gehalten und als unentlohnte Arbeitskräfte – Zwangsarbeiter – von der Katholischen Kirche von Deutschland ausgebeutet – hier in einer Waschanstalt / Großwäscherei der Paderborner Vinzentinerinnen.

Das damalige Vincenzheim (für Mädchen) - die heutige Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung "Vincenzheim Ausbildungsstätte" - in Dortmund lehnt den Vorwurf von damaligen Misshandlungen gegen ihre jugendlichen Heim-Insassen ab. Und auch Theo Breul, Abteilungsleiter beim Caritas-Verband in Paderborn, was das Salvator-Jugendheim in Hövelhof - das damalige Salvator-Kollege (für Jungens) - betrifft, weist alle Vorwürfe zurück.

Bundesrepublik Deutschland: Kinder alleinerziehenden Müttern entrissen und in konfessionelle Heime gesperrt, um christlich erzogen zu werden. Heimkinder wegen läppischer „Vergehen“ – nur bei Hinreichung einmal täglich von Wasser und Brot –
in Isolationshaft gesperrt.
Heimkinder-Ueberlebende überall in der Bundesrepublik Deutschland
berichten von jahrelanger unentlohnter „Zwangsarbeit“ und schwerwiegenden Misshandlungen und Entwürdigungen –
und sind noch heute davon traumatisiert.


Heimkinder-Überlebende brechen ihr Schweigen: Schläge und Quälereien von Kindern und Jugendlichen - "Unglaublich. " - "Niemand hat etwas davon gewußt." "Es kann doch nicht möglich sein. " - "Niemand [von den Heim-Insassen] hat sich beschwert. " - Es habe "allerdings keine regelmäßigen Kontrollen gegeben. " - Heute wird von den Verantwortlichen nur geleugnet, bagatellisiert, oder einfach völlig geschwiegen.

„Moorhof zur Hölle“ – Freistatt im Wietingsmoor in den 50er Jahren. Opfer über die damaligen Methoden in dieser Anstalt; berichtet mit Hilfe eines Zeitungsartikels der am 13.5.1999 im Weser-Kurier veröffentlicht wurde – das Jahr des 100. Jubiläumsfestes der Diakonie Freistatt.

Die wahre Geschichte der damaligen ANSTALT FREISTATT aufgedeckt und erstmalig im Internet veröffentlicht! ANSTALT FREISTATT, Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, ein privat-kirchliches Wirtschaftsunternehmen und Moorlager Arbeitserziehungslager / Arbeitszwangslager der Diakonie (1899-1991), das noch jahrzehntelang nach dem Zweiten Welt Krieg in der Bundesrepublik Deutschland angewendet wurde, wo 14 bis 21 Jahre alte “schwererziehbare” jugendliche deutsche Zwangsarbeiter systematisch getrimmt und auf das Schlimmste misshandelt wurden.

Das Wirtschaftsunternehmen der Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, im Areal der ANSTALT FREISTATT, im Hannoverschen, in der Bundesrepublik Deutschland, und dessen jugendlichen deutschen Zwangsarbeiter, im Vergleich zu den jugendlichen – und auch älteren – deutschen Zwangsarbeitern im BREMISCHEN TEUFELSMOOR, ein Wirschaftsunternehmen der TurbaTorfindustrie G.m.b.H, im Dritten Reich. Was war der Unterschied? Das ersterwähnte wurde (von 1899-1991) von der Diakonie betrieben, das andere (von 1934-1945) vom Staat.

Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil I
Freistatt – Anstalt Freistatt – Diakonische Heime Freistatt – Diakonie Freistatt – Freistatt im Wietingsmoor – Betheler Zweiganstalten im Wietingsmoor – Arbeiterkolonie Freistatt – Arbeitsdienstlager Freistatt – Moorkolonie Freistatt –
“Zwangsarbeitslager Freistatt”
Was entspricht der Wahrheit, und was nicht?


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil II
Zweimalige Flucht eines jugendlichen Zwangsarbeiters aus Freistatt im Wietingsmoor
HOLZNER, MICHAEL – TREIBJAGD – Die Geschichte des Benjamin Holberg –
ein auf Fakten bassierender Roman über die Fürsorgeerziehung und ihre Folgen
in der Bundesrepublik Deutschland.
AUSZÜGE.


Tatorte schwerwiegender Misshandlung von Kindern und Jugendlichen
im Bethel eigenen Freistatt im Wietingsmoor:
Deckertau, Haus Neuwerk, Heimstatt, Moorburg, Moorhof, Moorhort, Moorpenison, Moorstatt, Wegwende, und Wietingshof.


Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor – Erziehungsziel “Arbeite und Bete!”
Stellungnahme dazu eines weiteren Betroffenen, Peter Remmers (vom 12.01.2006):
“Freistätter Hölle!” – “Das Moor ist die Hölle!”
– Fünf Jahre hatte er dort verbringen müssen! –


Mail (vom 16.02.2006) des heutigen Geschäftsführers der Diakonie Freistatt,
Pastor Wolfgang Tereick, an den ehemaligen Freistatt Insassen, Peter Remmers,
worin der Herr Pastor die Ehrlichkeit des ehemaligen Zöglings in Frage stellt.
.


Ehemaliger Freistatt Insasse, Peter Remmers, am 16.02.2006, antwortete
dem heutigen Geschäftsführer der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
auf dessen Anschuldigungen, vom 18.02.2006.
.


6. Stellungnahme von Pastor Wolfgang Tereick, Geschäftsführer Diakonie Freistatt, vom 04.03.2006
− in EVANGELISCHE WOCHENZEITUNG FÜR WESTFALEN UND LIPPE: UK "Unsere Kirche" −
folgend der Veröffentlichung des Buches "Schläge im Namen des Herrn".


Der heute 61-jährige ehemalige Fürsorgezögling Willi Komnick
erstmalig nach 40 Jahren, am 5. Mai 2006, besucht die heutige Diakonie Freistatt –
damalige Anstalt Freistatt im Wietingsmoor, gelegen in einem riesigen
Hochmoorgebiet zwischen Diepholz und Sulingen im Hannoverschen, in Niedersachsen –
ein Ableger der „v. BodelschwinghschenAnstalten“ Bethel, bei Bielefeld,
in Nordrhein-Westfalen – wo die damaligen jugendlichen Insassen
systematisch misshandelt und ausgebeutet worden waren.


Warum habt ihr mich geschlagen?, fragen heute die ehemaligen Insassen,
die damals in Anstalt Freistatt im Wietingsmoor, einem riesigen Hochmoorgebiet
zwischen Diepholz und Sulingen im Hannoverschen, in Niedersachsen –
einem Ableger der „v. BodelschwinghschenAnstalten“ Bethel, bei Bielefeld, in
Nordrhein-Westfalen – systematisch misshandelt und ausgebeutet worden waren.


Während sich die Bundesrepublik Deutschland im Wirtschaftswunder befand,
und begann Goldbarren in Manhatten Banken zu stapeln,
wurden Kinder und Jugendliche im ganzen Land in Heimen und Anstalten
meistens kirchlicher Trägerschaft auf das Schlimmste misshandelt,
geknechtet und ausgebeutet,
und dort nicht nur um ihre Kindheit und Jugendzeit gebracht,
aber dort auch um ihre Löhne und ihre ihnen später zustehenden Rentenanteile betrogen.


Ehemaliges Heimkind Wolfgang Rosenkötter erzählt seine Geschichte:
"Mein erster Tag in Freistatt" - [ Freistatt im Wietingsmoor - Diakonie Freistatt ] -
im
SOZIALEXTRA. Zeitschrift für Soziale Arbeit und Sozialpolitik. Dezember 2006
(Seite 18). Auch im "SWR2Eckpunkt" hat Wolfgang Rosenkötter schon am 26. September 2006
unter dem Titel
"Ich habe nur Angst gehabt" von seinen Erfahrungen berichtet.
"Mein erster Tag in Freistatt" veröffentlicht auch auf dieser Webseite: Heimkinder-
ueberlebende.org
mit freundlicher Erlaubnis von dem Autor, Wolfgang Rosenkötter.


Im Heim [ Anstalt Freistatt in den 70er Jahren ]: Gewalt und Zwang weitergehend auf der Tagesordnung. Schwerarbeit ohne Entlohnung in Bethel eigenen Betrieben fortgesetzt. Verpachtung der Zöglinge auch an umliegende Bauerhöfe ohne dass ihrerseits, oder von Seiten der Mutter-Anstalt Bethel, Sozialversicherungsabgaben entrichtet werden.

Die schreckliche Seite der Kirche - SPIEGEL ARTIKEL vom 19.5.2003 - KIRCHE Unbarmherzige Schwestern

Schikanen überall, auch beim "Reichsarbeitsdienst" (RAD) 1940:
Erfahrungsbericht eines Reicharbeitsdienstlers, Werner Mork (*1921),
aus Kronach, aufgezeichnet Juli 2004


[ Nationalsozialistische Ideologie als Hilfe zur Erziehung – der Anfang des Endes. ]

Von der Fürsorgeerziehung zur Kinder- und Jugendhilfe.
Vom Jugendwohlfahrtsgesetz zum Kinder- und Jugendhilfegesetz.
Historischer Wandel der Hilfe zur Erziehung




Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen.


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