Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)
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(
01.09.2004 )
"Mädchenknast" –
Dortmunder Vincenzheim – auch hier werden Heimkinder
weitergehend hinter Mauern gefangen gehalten und als unentlohnte
Arbeitskräfte – Zwangsarbeiter – von der
Katholischen Kirche von Deutschland ausgebeutet – ausgebeutet
und misshandelt, nicht nur im Vincenzheim selbst, aber auch in dem,
dem Vincenzheim angeschlossenen, katholischen Wirtschaftsunternehmen,
der Waschanstalt / Großwäscherei der Paderborner
Vinzentinerinnen, wo viele dieser Mädchen arbeiten müssen.
EXTRABLATT
– ARBEITER-SELBSTHILFE DORTMUND (ASD) – DORTMUNDER
VOLKSBLATT – Beilage zum "Klüngelkerl" –
Ausgabe September 1977.
"Helft
uns! Bitte! Wir haben Angst!"
Am Dienstag, den 23.8.77 flog aus
dem Dortmunder Mädchenerziehungsheim Vincenzheim,
Oesterholzerstraße 85-91, aus dem 4. Stock, der oben
abgebildete Zettel auf die Straße. Was war passiert? Ein
Mitglied der Arbeiter-Selbsthilfe Dortmund (ASD) hatte angekettet ca
1 Stunde am Eingangstor des berüchtigten Mädchenknasts
gehangen. Ungefähr 150 Passanten hatten sich nach kurzer Zeit
auf der Oesterholzerstraße versammelt. Wir verteilten an sie
Flugblätter mit dem folgenden Inhalt:
AN KETTEN
GELEGT . . .
werden ca 130 Mädchen im
Dortmunder Mädchenerziehungsheim Vincenzheim,
Oesterholzerstraße, vor allen Dingen von der unumschränkten
Herrscherin : Schwester Vincentine. Um dieses auch den Bewohnern der
umliegenden Straßen zu verdeutlichen, hängt heute ein
Mitglied der Arbeiter Selbsthilfe Dortmund angekettet an dem
Eingangstor dieses mitten in Dortmund liegenden und von hohen Mauern
abgeriegelten Mädchenknasts.
EIN SKANDAL NACH DEM
ANDEREN . . .
dringt seit Jahren in regelmäßigen
Abständen aus diesem großen Kerker an die Öffentlichkeit.
Die 70-jährige Geschichte dieses sogenannten Erziehungsheims ist
gekennzeichnet durch skrupellose Unterdrückung von jungen
Mädchen und jungen Müttern, durch Verunselbständigung
und Entmündigung. Früher mit 21 Jahren, heute mit 18
Jahren, werden diese dort gebrochenen Mädchen von heute auf
morgen auf die Straße gesetzt und bleiben in aussichtsloser
Lage ihrem Schicksal selbst überlassen. Die eine wird
Prostituierte, die andere treibt sich als Treber auf der Straße
herum, die dritte landet im Irrenhaus, die vierte im
Knast.
ZAHLREICHE UNTERDRÜCKUNGSMETHODEN . . .
werden seit Jahren ausgeklügelt
und praktiziert, um die Mädchen mürbe zu machen:
wochenlange Ausgangssperre, Briefzensur, Zerstörung von
Freundschaften, tagelanger Strafarrest in einer Zelle, Isolation von
den Verwandten, Zwang zu stupiden Arbeiten, Gottesdienstzwang, miese
ärztliche Versorgung, sogar zum Essen von überfetteter
Wurst und verschimmeltem Brot wird gezwungen.
DIE MÄDCHEN
WEHREN SICH . . .
gegen die Zerstörung ihrer
Persönlichkeit so gut sie können. Vor einem Jahr sind
innerhalb von wenigen Monaten allein 30 geflohen. davon sind 8
Mädchen zu uns gekommen. Wir haben dafür gesort, daß
sie alle freie Menschen wurden, 2 von ihnen leben seit über
einem Jahr bei uns. Damals mußte aufgrund unsere zahlreichen
Proteste der Heimarzt Dr. Wagner fristlos entlassen werden. Wegen
Fahrlässiger Körperverletzung ist er erst im Mai dieses
Jahres vom Gericht verurteilt worden. Grundsätzlich wurde im
Heim aber nichts verbessert. Im Gegenteil, die Mädchen sind
verschärften Bedingungen ausgeliefert.
ERSCHÜTTERNDE
BERICHTE . . .
teilten uns erst in jüngster
Zeit Ruth G., Agnes K. und Gudrun H. mit, alle drei bis vor kurzem
Vincenzheiminsassen. Wir forderten daraufhin die leiterin Schwester
Vincentine schon vor sechs Wochen auf, zu den Anschuldigungen
Stellung zu beziehen. Bis heute keine Antwort. – Offensichtlich
hat sie etwas zu verbergen; und die Vorwürfe sind mehr als
berechtigt.
WIR BESETZTEN DAS VINCENZHEIM
vor drei
Wochen, um die Öffentlichkeit auf diese skandalösen
Zustände aufmerksam zu machen. Wir haben Vertreter der
Katholischen Kirche von Deutschland, den Caritasverband, das
Jugendamt Dortmund, die Vereinigten Kirchenkreise und das
Landesjugendamt in Münster als Aufsichtsbehörde informiert,
und aufgefordert, sich für die Mädchen einzusetzen, –
bisher ohne Erfolg.
HERR KÖSTER, JUGENDAMTSLEITER IN
DORTMUND!!!
hat uns klar gesagt: Ich verteidige die
Zustände im Vincenzheim so lange wie möglich; ich
persönlich schütze Schwester Vincentine. Gemeinsam mit
Herrn Happe, Direktor des Landesjugendamtes, ist Köster ein
persönlicher Freund von Schwester Vincentine und ist als
Drahtzieher im Hintergrund an erster Stelle mitverantwortlich. Pastor
Niedermeyer und Vikar Stemmermann von der Dreifaltigkeitsgemeinde
üben sich in vornehmer Zurückhaltung.
WIR
FORDERN:
SCHLUSS MIT DEN UNMENSCHLICHEN ZUSTÄNDEN; WEG
MIT SCHWESTER VINCENTINE; SOFORTIGE FREILASSUNG ALLER MÄDCHEN;
STAATSANWALTLICHE ÜBERPRÜFUNG; SOFORTIGE SCHLIESSUNG DES
VINCENZHEIMS!
Wir nehmen jeden auf, der sich selber dieser
Unterdrückung entzieht!
Wie üblich bei solchen
Aktionen – wie unser Protest am 23.8.77 – erschien nach
einiger Zeit die Polizei. Sie hatten den Auftrag, wie Herr Baier,
Stellvertretender Leiter der Schutzwache Nord (Steinwache) wörtlich
sagte "offensichtlich unfreiwillig Angekettete zu befreien".
Wir sagten ihm, daß wir unser Mitglied schon selbst vom Tor
holen würden, wenn er den 112 jungen Frauen im Vincenzheim
endlich ihre Freiheit wiedergeben würde. Darauf ließ er
sich natürlich nicht ein. Nach einer weiteren halben Stunde war
auch die Feuerwehr da und die Ketten wurden mit einem Bolzenschneider
aufgeknackt. – Noch lange blieben die Leute an der Straße
stehen. Viele Ältere verstanden unseren Protest nicht. Andere
konnten aber selbst schlimme Eindrücke vom Vincenzheim aus
eigener Erfahrung berichten. Drei Passanten waren selbst als
Betroffene im Heim gewesen und bekräftigten unsere
Vorwürfe.
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1928
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Ähnliche Arbeit in Wäscherei und Schneiderei bei den Nonnen im Kloster "Haus Conradshöhe" in Berlin-Tegel.
Das
Grundstück wurde nach der West- und Südostseite
erweitert. Der Garten wurde angelegt. Am 31.Oktober erfolgte
die Grundsteinlegung
für
die Kapelle und den neuen Wohnflügel. Damit waren Plätze
für 140 schulentlassene Jugendliche geschaffen.Die Mädchen
wurden im Schneidern, Nähen, Waschen, Plätten,
Gartenbau und in der Vieh- und Landwirtschaft ausgebildet.
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1931
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Die
Wirtschaftsräume wurden um Stall und Scheune erweitert. 1932
erfolgte die Einrichtung einer eigenen Bäckerei. Ende des
Jahres 1931 wurde eine Psychopathen-Abteilung eingerichtet, die
durchschnittlich 15-18 Jugendliche zählte. Ende 1932 wurde
diese Gruppe wieder aufgelöst.
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1933
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Von
1933 bis zum Zusammenbruch 1945 befand sich in Haus Conradshöhe
die Aufnahme- und Beobachtungsabteilung für alle in
GroßBerlin der Fürsorge überwiesenen
katholischen Mädchen. Die Einweisung erfolgte über die
Berliner Behörden hinaus auch von den Jugendämtern des
Reiches. Haus Conradshöhe war als Kranken- und
Erziehungsheim anerkannt.
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1934
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Im
September wurde eine Abteilung mit 22 Betten für
vorschulpflichtige Kinder von 3-6 Jahren eingerichtet.
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1945
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Haus
Conradshöhe richtete eine Wöchnerinnen-Abteilung ein,
die im
Juni 1946 wieder aufgehoben wurde. Am 1.Juli 1945 wies die
Statistik 52 Mädchen und 8 Kinder auf. Am 14. August 1945
wurden 50 schulpflichtige Jungen und Mädchen -Flüchtlinge
und Waisen- aufgenommen. Der Unterricht erfolgte im Hause.
( Hinzugefügt von dem Betreiber dieser Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org )
( Enthoben vom Internet @ www.haus-conradshoehe.de/uns/Haus.html )
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Haus Conradshöhe, Berlin-Tegel.
Im Jahre 1960: Mädchen arbeiten in der Grosswäscherei, unter Beaufsichtigung von Nonnen.
Ähnliche Arbeit in Wäscherei und Schneiderei bei der Diakonie:
Im September 1875 gründeten engagierte Bürger und Pastoren den Landesverein für Innere Mission in Schleswig-Holstein, um sozialen Nöten aus christlichem Glauben zu begegnen. Obwohl sie den Landesverein eigentlich als Initiator und Förderer diakonischer Arbeit begründet hatten, wurde diese Fördertätigkeit bald durch den Aufbau eigener Einrichtungen ergänzt.
Im Jahr 1883 errichtete der Landesverein die erste eigene Einrichtung: die Arbeiterkolonie in Rickling. Es war die dritte von insgesamt 33 Arbeiterkolonien im Deutschen Reich.
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Hauptarbeitsgebiet des Landesvereins von 1900 bis
1932 war die Erziehungsarbeit. Der Anfang wurde mit der
Einrichtung des Frauenheims in Innien gemacht. Aufgenommen wurden
sogenannte "gefallene Mädchen": von der Familie
ausgestoßene geächtete junge Frauen. Sie waren an einer
Gesellschaft mit engen Moralvorstellungen, nach denen Frauen ein
eigenständiges Leben weitgehend verwehrt war, „gescheitert“.
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Als Arbeitsfeld wurde als erstes eine Lohnwäscherei
eingerichtet. Die Zöglinge hatten die Verpflichtung zur
Weiterbildung: Mit einer fundierten hauswirtschaftlichen
Ausbildung sollte die Grundlage für die Vermittlung in
Stellungen gelegt werden. Nach dem Krieg wurde die Arbeit
fortgesetzt, 1968 aber aufgegeben.
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( Hinzugefügt von dem Betreiber dieser Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org )
( Enthoben vom Internet @ www.landesverein.de/main.php3?seite=294&rel0;=203&rel1;=&rel2;=&menu;=5 )
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Für die Mädchen war es meistens Waschen und Bügeln und Nähen, und für die Jungens das Moor, der Steinbruch, der Strassenbau oder die Landwirtschaft. Lohngelder aber gab es nicht !
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In der Vergangenheit wurden Heimkinder oft aus nichtigen Gründen ihren Eltern entrissen. Die Erziehung wurde häufig vom Staat den konfessionellen Heimen überlassen. Schikanen, menschenverachtende und entwürdigende Behandlungen waren an der Tagesordnung. Kinderarbeit (obwohl womöglich anderswo, ausserhalb der Heime, gesetzlich verboten) war in den Heimen Normalität. Die unsäglichen Einzelschicksale lassen sich kaum in Worte fassen.
Nach der Veröffentlichung des Spiegel-Artikels und des Films “Unbarmherzige Schwestern” meldeten sich hunderte von Betroffenen aus ganz Deutschland. Die ehemaligen Heimkinder leiden noch heute unter der Traumatisierung, die sie in den meist streng geführten Häusers erlebt haben. Frauen haben aus Scham ihren Männern verschwiegen, dass sie in einem Heim aufgewachsen sind.
Sie – “Ehemalige Heimkinder” – wollen das ihnen angetane Unrecht nicht länger auf sich beruhen lassen und wollen aktiv an der Aufarbeitung dieses Kapitels jüngster deutscher Geschichte mitwirken.
Viele dieser “Heimkinder” stehen mit ihrem Schicksal allein da – ohne professionelle Hilfe – ganz zu schweigen von einer finanziellen Entschädigung. Im Jahr 1960 gab es in der Bundesrepublik Deutschland ingesamt 3000 konfessionelle Heime mit 220000 Plätzen. Offizielle Zahlen, wie viele Menschen dieser besonderen Art der Heimerziehung in damaligen West-Deutschland (1945-1985) zum Opfer gefallen sind, gibt es nicht.
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( Hinzugefügt von dem Betreiber dieser Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org )
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Aktion
Wäschewagen
Drei Wochen vorher hatten wir schon
eine Aktion gegen die unmenschlichen Zustände im Vincenzheim
unternommen. Wir waren versteckt in einem Wäschewagen bis zur
Eingangstür, der dem Heim angeschlossenen Waschanstalt
vorgefahren und mit 13 Leuten über die Wäscherei in die
einzelnen Gruppen und Arbeitsräume gegangen. Wir gaben den
Mädchen Zigaretten (woran großer Mangel herrscht), und
gaben ihnen Informationen über unsere Arbeit und über die
Möglichkeiten frei zu kommen. Wir verteilten folgendes Flugblatt
unter ihnen:
AN DIE MÄDCHEN IM VINCENZHEIM
Wir,
die Arbeiter-Selbsthilfe Dormund (ASD), früher Dortmunder
Selbsthilfe (DSH), haben im letzen Jahr schon die Mißstände
im Vincenzheim öffentlich angeprangert. Damals sind 30 Mädchen
aus dem Heim abgehauen, 8 sind zu uns gekommen. Wir haben sie
legalisiert, so daß sie nicht mehr zurück ins Vincenzheim
brauchten. Durch die Berichte und Anzeigen der Mädchen haben wir
erreicht, daß Dr. Wagner abgesetzt worden ist. Er hat in seiner
Zeit 70% der Mädchen durch seine unsterilen
Untersuchungsmethoden Tripper angehangen. Er wurde auch vom Gericht
verurteilt. Vor ein paar Wochen hat uns nun Ruth G. aus der
Barbaragruppe erzählt, daß der Druck höchstens noch
größer geworden ist. Sie selber war vor kurzem für
eine Woche in der Isolierzelle (Klabums). Schwester Vincentine hat
ihr gedroht, daß sie ihre Gesellenprüfung nicht zu Ende
machen dürfe. Ruth hat sich aber dann mit der zuständigen
Berufschule in Verbindung gesetzt und wurde unterrichtet, sie darf
weitermachen. Inzwischen wohnt sie bei ihren Pflegeeltern. Ruth hat
uns auch erzählt, daß Schwester Vincentine im Heim
erzählt, daß die Leute, die damals zu uns abgehauen sind
und Flugblätter gegen sie geschrieben haben, heute alle im Knast
sitzen würden. Da lügt Schwester Vincentine! Martina und
Daniella sind schon über ein Jahr bei uns. Die anderen sind bei
ihren Eltern, machen eine Lehre und/oder haben ein Zimmer draußen.
Wenn ihr zu uns abhaut, legalisieren wir Euch entweder bei uns oder,
wenn ihr zu Euren Eltern wollt bei ihnen; so sorgen wir dafür,
daß Ihr auch zu Hause bleiben könnt.
SETZT EURE
RECHTE DURCH
Daniele Hermesmeier und Martina Loseries, die
damals auch abgehauen sind, sind immer noch Mitglieder unseres
Vereins. Wir haben uns entschlossen, weiter mit Euch zusammen gegen
die Mißstände im Vincenzheim zu kämpfen. Wir werden
durch die Presse, durch Flugblätter, und durch
Informationsstände in der Stadt, die Öffentlichkeit
mobilisieren. Wir haben zuständige Behörden und Verbände
informiert und uns mit ihnen in Verbindung gesetzt. Je größer
der Druck wird, vor allem von Euch aus, desto eher wird sich etwas
ändern.
Was ihr machen könnt: Ihr könnt
gemeinsam Arbeitsverweigerungen machen und fordern, daß Ihr
Eure Lehre und Schule auch außerhalb des Vincenzheims machen
könnt. Ihr könnt gemeinsam mit Euren Eltern fordern, daß
Ihr öfter Ausgang bekommt. Ihr könnt mengenweise Zigaretten
vom Ausgang mitbringen und fordern, daß Ihr rauchen könnt,
wann Ihr wollt, so daß Schwester Vincentine Euch nicht mit
Zigarettenentzug drohen kann. Ihr könnt fordern, daß
niemand mehr in die Zelle kommt. Ihr könnt fordern, daß
Eurer Taschengeld nicht mehr die Nonnen verwalten, sondern daß
Ihr damit in die Stadt gehen dürft und über Euer eigenes
Geld bestimmen könnt. Die Mütter können fordern, daß
sie öfters zu ihren Kindern dürfen. Fordert von Schwester
Vincentine, daß Ihr Euch aussuchen könnt, mit welchem
Mädchen Ihr in eine Gruppe kommt.
Wir werden Euch öfters
besuchen. Wir werden Euch weiter unterrichten, über alles was
wir draußen machen. Leute, laßt Euch nicht unterkriegen
von den Nonnen! Wir werden Euch nach besten Kräften
unterstützen.
Jetzt stellen wir uns noch kurz
vor:
ARBEITER-SELBSTHILFE DORTMUND (ASD)
Wir
sind Leute, die aus Heimen und Klapsmühlen abgehauen sind und
aus dem Knast entlassen worden sind. Außerdem sind noch zwei
ehemalige Studenten bei uns. Wir haben zwei Lastkraftwagen und zwei
Gebrauchtmöbelläden. Von dem Geld leben wir und sind somit
unabhängig von staatlichen Geldern. Jeden Morgen um 8.30 Uhr
haben wir Arbeitssitzung, wo die Arbeit besprochen und eingeteilt
wird. Außerdem besprechen wir interne Probleme und, zum
Beispiel auch, wie wir weiter gegen das Vincenzheim vorgehen können.
Wir kämpfen zur Zeit auch noch gegen einen Klapsmühlenkonzern
mit Namen Sozialwerk Sankt Georg. Zu unserer Arbeit gehört auch
noch Essenkochen, Flugblätter schreiben, Telefondienst; und
manchmal müssen wir mit armen Leuten zur Begleitung zum
Jugendamt und Sozialamt, um sie dort zu unterstützen. Genauso
werden auch immer Leute eingeteilt, die Diejenigen legalisieren, die
aus Klapsmühlen oder Heimen kommen. Jeder macht hier jede
Arbeit. Es fahren auch jeden Tag drei andere Leute unsere
Lastkraftwagen.
Von Schwester Vincentine forderten wir eine
Vollversammlung aller Mädchen, mit denen wir über die
Lebensbedingungen im Vincenzheim sprechen wollten. Das lehnte sie ab.
Wir hatten nichts anderes erwartet. Schließlich hatten wir ihr
schon Wochen vorher einen Brief geschickt in dem wir sie um ein
Gespräch gebeten hatten. Eine Antwort hatten wir nie
bekommen.
Unser Ziel mit den Mädchen Kontakt aufzunehmen,
hatten wir erreicht; so verließen wir freiwillig in Begleitung
von 8 Polizeibeamten das Vincenzheim.
DAS ERSTE MÄDCHEN
FLIEHT
Nach zwei Tagen erhielten wir den ersten Anruf von
einem Vincenzheimmädchen: sie hieß Gudrun, war gerade
geflohen, und wollte abgeholt werden. Gudrun wußte viel von den
unterdrückerischen Erziehungsmethoden zu berichten. Alles was
sie sagte, deckte sich mit unseren bisherigen Informationen. Gudrun
blieb knapp 2 Wochen bei uns; ihre Mutter gab die Zustimmung, daß
sie bei uns bleiben könnte. Gudrun hat dann irgendwann ihre
Schwester besucht und ist dort geblieben. Angeblich soll sie all ihre
Aussagen, die sie uns schriftlich gegeben hatte, widerrufen haben.
Doch Gudrun hat uns gestern selber gesagt, daß das nicht
stimmt.
Daß Mädchen, die erst Erklärungen an
Eides statt gegen das Vincenzheim gemacht haben, später auf
Druck von Behörden und Eltern diese zurückgenommen haben,
kennen wir allerdings schon vom letzten Jahr.
Was
geschah im letzten Jahr
Im letzten Jahr hatten wir
(damals nannten wir uns noch Dortmunder Selbsthilfe (DSH)), anfangs
sehr wenig Informationen gegen das Vincenzheim, außer den
Aussagen mehrerer Betroffener, daß es dort sehr schlimm war.
Nach unserem ersten Flugblatt, das wir vor dem Heim verteilten, floh
Daniela H. Sie berichtete sehr ausführlich über die
Verhältnisse im Vincenzheim, schrieb selbst das nächste
Flugblatt, und entschied sich bei uns zu bleiben. Unser erster
Angriffspunkt war Dr. Wagner, ein Arzt für Harnerkrankungen, der
alle Mädchen im Vincenzheim zu Beginn ihrer Knastzeit dort auf
Tripper untersuchte. Dr Wagner wurde von Daniela als zittriger,
seniler, unsteril arbeitender "Arzt" geschildert. Als wir
in seine Praxis gingen, um uns selbst ein Bild von ihm zu machen,
wurden Danielas Berichte noch übertroffen. Wir schrieben
folgendes Flugblatt:
Angezeigt:
KURFUSCHER
AM BORSIGPLATZ
"DR." WAGNER?
, BORSIGPLATZ 5A
TELEFON:
02315/814532
Dr. Wagner ist
Hautarzt und hat sich auf Geschlechtskrankheiten spezialisiert. Er
erkennt bei jedem Patienten Tripper! Die Patienten müssen ihm
bei der Untersuchung helfen, so stark zittert er. Er ist so extrem
kurzsichtig, daß er nicht einmal seinen Namen schreiben kann,
weil er nicht weiß, welches Ende des Kugelschreibers er in der
Hand hat. Seine Geräte sind nicht desinfiziert; es gibt immer
sechs bis acht Penicillinspritzen – das sind drei bis fünf
zuviel.
SIEHT NICHTS, ZITTRIG, SCHMUTZIG
Diese
Tatsachen stehen in Eidesstattlichen Erklärungen, die wir von
Mädchen, die zum Teil bis vor kurzem im berüchtigten
Mädchenknast, dem Vincenzheim, Oesterholzerstraßee 85-91
eingesperrt waren, erhalten haben. (Sie wurden bestraft, wenn sie zu
einem anderen als "Dr." Wagner wollten).
JEDER
KRIEGT ’NEN TRIPPER!
Uns von der Dortmunder Selbsthilfe
(DSH) erschien dies so ungeheuerlich, daß einige von uns sich
sofort von anderen Arzten ihre Gesundheit bescheinigen ließen
und dann zu "Dr." Wagner eilten; siehe da: prommt erkannte
Wagner einen Tripper! Bei jedem! Wir haben uns überzeugt, das
folgende Zitate aus Eidesstattlichen Erklärungen, die täglich
mehr werden, stimmen: … erst bei dritten Mal stellte er
Tripper fest, dabei ist das unmöglich …, er konnte nicht
unterschreiben, weil er so gezittert hat …, er desinfiziert
nicht…. Ich habe noch nie Sex gemacht, jetzt soll ich
plötzlich Tripper haben…, er stocherte mit einem Röhrchen
rum, sah nichts und tat mir so weh…, er wechselte nicht einmal
die Handschuhe…, als er meine Vagina nicht fand, mußte
ich ihm dabei helfen…, die ganze Praxis war voll Penicillin…,
er zitterte so stark beim Spritzen, daß er das Gewebe zerris
und ich stark blutete…, dann hat das Pflaster daneben
geklebt….
WIR HABEN IHN ANGEZEIGT!
Gehen Sie
selbst hin; überzeugen Sie sich selbst! (auch, daß er von
der Verabschiedung von Spritzen sehr gut in seiner Villa mit Garten
in der Aplerbecker Schulstraße 42 – Telefon: 02315/447407
– residiert). Und nicht nur das – wenn Sie etwas wissen,
kommen Sie zu uns und helfen uns, damit soetwas nicht mehr
passiert!
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Wir
zeigten Dr. Wagner wegen Fahrlässiger Körperverletzung und
Medikamentenmißbrauch an. Nach dem Erscheinen des Flugblatts
wurde Dr. Wagner sofort entlassen. Das es überhaupt möglich
war, daß so ein Mensch auf die Mädchen losgelassen wurde –
ein Mensch, der selbst schwer krank und völlig unfähig war
– ist bezeichnend für die Zustände im Vincenzheim,
und dafür wie ernst die Verantwortlichen (Caritas als
Dachorganisation, Jugendamt Dortmund, Amtsleiter Köster,
Landesjugendamt, die örtliche Katholische Kirche) es mit ihrer
Aufsichtspflicht nehmen.
Bürgerinitiative
gegründet
Nach weiteren Aktione flohen innerhalb
kürzester Zeit über 30 Mädchen. Wir beschlossen, die
Aktion gegen das Vincenzheim auf festere Füße zu stellen
und gründeten eine "BÜRGERINITIATIVE GEGEN DAS
VINCENZHEIM"! Ca 200 Leute kamen zur Gründungsversammlung
in die Jakobsschänke. In den nächsten Wochen wurden weitere
Beschwerden geschrieben. Zuständige Behörden bis hin zum
Erzbischof von Paderborn wurden aufgefordert, diesem schändlichen
Treiben endlich ein Ende zu machen. Niemand reagierte. Noch einige
Wochen und unser euphorisch begonnener Kampf gelangte in eine
Sackgasse und verlief sich schließlich im Sande.
Als
konkreter Erfolg der ganzen Aktion blieb am Schluß die
Entlassung von Wagner sowie die Legalisierung von 8 der ehemals
eingesperrten Mädchen über. Den Mädchen, die noch im
Heim waren, ging es schlechter als zuvor, noch weniger Ausgang, noch
mehr Druck. Gruppen, in denen sich die Mädchen einigermaßen
zusammengefunden hatten, wurden auseinandergerissen.
Viele
Gründe spielen für diese negative Entwicklung eine
Rolle:
Zunächst ist da der denkbar ungünstige
Treffpunkt für die Sitzungen der Bürgerinitiative zu
nennen: die Fachhochschule für Sozialarbeit, oben an der Hohen
Straße, weit weg vom Vincenzheim. Wir hatten es nicht erreicht,
die umliegende Bevölkerung für den Kampf der Mädchen
und ihre Grundrechte zu gewinnen. Nach einiger Zeit trat ein
Informationsmangel auf. Ab einer bestimmten Zeit haute kein Mädchen
mehr ab; kam jedenfalls nicht mehr zu uns.
Die größten
Fehler der Anti-Vincenzheim-Kampagne liegen darin, daß zuwenig
vor dem Heim passierte, die Mädchen zuwenig informiert über
uns waren, und daß der Protest überwiegend theoretisch
(Anzeigen, Beschwerden) und zuwenig praktisch geführt wurde.
Martina, die als letzte zu uns kam, erzählte uns später,
daß sie erst ganz am Schluß erfahren hatte, daß man
bei uns auch aufgenommen werden konnte, wir selbst also eine echte
Alternative für die Mädchen waren und bewußt ja auch
sein wollten.
Als wir jetzt vor zwei Monaten erneut von den
immer noch existierenden Mißständen im Vincenzheim
erfuhren, haben wir uns entschlossen, erneut gegen das Vincenzheim
vorzugehen. Wir haben schließlich eine alte Rechnung zu
begleichen, mit Schwester Vincentine, Jugendamtsleiter Köster,
und mit Happe vom Landesjugendamt in Münster. Um nicht die
gleichen Fehler von damals zu wiederholen, haben wir gleich unsere
Vorgehensweise so angelegt, daß die Mädchen im Heim auch
einiges davon mitkriegen. Deshalb die erste Aktion im Garten, deshalb
die Geschichte mit dem Wäschewagen, deshalb das Anketten am
Tor.
Was hat sich im
Vincenzheim seit letztem Jahr geändert?
Nachdem
anfangs der sichtbare Druck vergrößert wurde, ist danach
offensichtlich ein Prozeß langsamer Liberalisierung (Lockerung
des sichtbaren Drucks) in Gang gekommen. – Die "Zelle"
wurde das letzte Mal im Oktober 76 benutzt, als Alternative zum
Gottesdienst gibt es jetzt eine sogenannte Ethikstunde, es gibt einen
Heimrat der Mädchen, sogar das Abendbrot sollen sich jetzt
selber schmieren dürfen. Welch großer Fortschritt für
Mädchen im Alter von 14-18 Jahren. Zusammengefaßt läßt
sich sagen:
DIE UNTERDRÜCKUNGSMETHODEN SIND FEINER
GEWORDEN
Nach allem, was wir gerade in den letzten Tagen vom
Vincenzheim erfahren haben, scheint es sich in den vergangenen
Monaten tatsächlich zu einem fast "normalen" Heim
gemausert zu haben, Die Auswüchse und Rechtsbrüche, die wir
im letzten Jahr veröffentlicht haben, scheint es zumindest in
dem Umfang nicht mehr zu geben. Doch das heißt nicht, daß
die Mädchen im Vincenzheim zu ihren Rechten kommen. So "moderne"
Einrichtungen with Ethik- und Therapiestunde, und der Heimbeirat,
haben einzig und allein die Funktion, den Mädchen die
Möglichkeit zum Widerstand zu nehmen. Ihnen wird eingeredet, sie
seinen selbst schuld an ihrer Lage, sie seien schlechte, unfähige
Menschen, kurz, sie seien Versager, die im Sumpf waren und dort
wahrscheinlich wieder landen werden, es sei denn, sie werden brave,
ordentliche, angepaßte, gläubige, untertänige
Heiminsassen. Kalfaktoren werden ausgesucht. Sogenannte
Gruppenälteste (die die rechte Hand der jeweiligen Gruppennonne
sind), die alles anschwärzen, was es anzuschwärzen gibt,
für kleine Vergünstigungen (wie mehr Zigaretten, mehr
Ausgang), verstehen sich von selbst.
Der Heimrat –
dieses scheinbar demokratische Mitbestimmungsgremium der Mädchen
– entpuppt sich als ein Straf- und Kontrolsystem: In der
Satzung des Vincenzheims steht wörtlich unter §7.1:
"Grundsätzlich werden besondere Verstöße gegen
die Heimordnung mit Entzug von Vergünstigungen nach einem vom
Heimrat erarbeiteten Konzept . . . geanhndet."
Eine
saubere Lösung
Man läßt die Unterdrückten
sich selbst unterdrücken. Das erspart einem die schmutzigen
Hände. Der Henker wird aus der Gruppe der zu Hinrichtenden
selbst gewählt – natürlich demokratisch –
"unmittelbar, frei, gleich allgemein und geheim", wie es an
anderer Stelle der Heimsatzung heißt.
Die sogenannte
"moderne" Heimerziehung, die sich wohl auch langsam im
Vincenzheim durchsetzt, ist nichts anderes als der Versuch, mit
neueren Erkenntnissen der Pädagogik und Psychologie die
"Versager" zu bestrafen, d.h. fertig zu machen. Der
sichbare Druck ist dem unsichbaren gewichen. An der Funktion solcher
Heime hat sich nämlich überhaupt nichts geändert:
Weiterhin wird ein bestimmter Teil der Bevölkerung, der aus
welchen Gründen auch immer, nicht mit dieser
Leistungsgesellschaft klar kommt, beispielhaft bestraft, als
Warnung an alle anderen die auch am liebsten
austeigen möchten, weil sie den mörderischen Druck im
Betrieb und im Büro nicht mehr aushalten können: Macht
weiter, malocht Euch kaput, seid Roboter die nur schlafen, essen,
arbeiten, essen, fernsehen, schlafen kennen. Sonst landet Ihr auch im
Erziehungsheim, in Klapsmühlen oder im Knast.
Konkret
kommt beim Vincenzheim hinzu, daß ausgerechnet völlig
welfremde Menschen, diese an Arbeit, Familie,
Sexualität, etc gescheiterten Mädchen erziehen wollen. Wir
halten diese Vinzcentinerinnen im Vincenzheim wegen diesem Vorhaben
für arrogant und größenwahnsinnig.
UNSERE
PERSPEKTIVE BEIM KAMPF GEGEN DAS VINCENZHEIM
Zunächst
geht es darum, genau zu überprüfen, ob die kriminellen
Auswüchse tatsächlich beseitigt werden. Grundsätzlich
geht es uns aber – besonders im Kampf gegen das
Vincenzheim – das
ist wohl deutlich geworden, gegen
die Heimerziehung als solche. Die
Anti-Vincenzheim-Kampagne ist der Anfang einer Kampagne gegen
sämtliche Heime in Dortmund. Wir wissen, daß diese
Perspektive nur noch wenige sogenannte "Außenstehende"
nachvollziehen können. Da taucht dann gleich die Frage nach der
Alternative auf.
Wir, die
Arbeiter-Selbsthilfe Dormund (ASD), sind eine Alternative
Außerdem
sind die meisten von uns, nach jahrelanger Erfahrung mit den
verschiedensten heimen zu der Uberzeugung gekommen, daß es
nicht tragischer ist, wenn man statt im Heim ist, auf dem Strich
landet. Womit wir nichts Positives über den Strich gesagt haben
wollen.
Wie geht es weiter?
Wir werden weiter die
Mädchen aufsuchen und ihnen Mut machen sich zu wehren. Wir
werden alles aufsuchen was verantwortlich ist; und wer sich weigert,
die Mädchen zu unterstützen, wird auch bekämpft. Der
Hilferuf aus dem Vincenzheim hat uns klar bestätigt, daß
wir uns auf dem richtigen Weg befinden.
Wenn jemand beim Kampf
gegen das Vincenzheim mitmachen will, so kann er jeden morgen um 8:30
Uhr, bzw. Mittwoch nachmittag um 15:00 Uhr zur Arbeiter-Selbsthilfe
Dortmund, Nordmarkt 21, 46 Dortmund – Telefon: 02315/830700
– kommen. Wie wäre’s, wenn wir die eingeschlafene
Bürgerinitiative gegen das Vincenzheim wieder wachrütteln
würden?
ARBEITER
HELFEN SICH SELBST
Die Zahl der Arbeitslosen steigt
ständig. Immer mehr Leute werden in die Armut getrieben, können
ihre Miete nicht mehr bezahlen, und landen in Obdachlosensiedlungen.
Wer nicht mehr gebraucht wird, muß Angst haben, in Heime und
Klapsmühlen abgeschoben zu werden.
Jeder von uns hat
selber erfahren, was es bedeutet, wenn man auf der Straße
liegt, entrechtet und entmündigt ist. Alleine konnte sich kaum
einer von uns dagegen wehren. Deshalb haben wir uns zu einem Verein
zusammengeschlossen. Unser Brot verdienen wir uns mit ENTRÜMPELUNGEN,
HAUSHALTSAUFLÖSUNGEN UND DEM VERKAUF VON GEBRAUCHTWAREN in
unserem Laden.
Wir bestimmen unsere Arbeit selbst und haben
keine Vorgesetzten. So können wir all den Leuten helfen, denen
es ähnlich geht, we uns früher.
ARBEITER-SELBSTHILFE
DORTMUND (ASD)
LADEN, Stollenstraße 6
Telefon:
03215/81661
WOHNUNG, Nordmarkt 21
Telefon:
02315/830700
LADEN, Robertstraße
©
1976/1977 Arbeiter-Selbsthilfe Dortmund (ASD). Die verschiedenen
Autoren, die zu diesem Artikel und den dazugehörigen
Flugblättern im Jahre 1976/1977 beigetragen haben, sind heute
nicht mehr mit Sicherheit festzustellen. Es ist anzunehmen, dass sie
alle Mitglieder oder Angehörige der damaligen
Arbeiter-Selbsthilfe Dortmund, bzw. der Dortmunder Selbsthilfe waren;
und der Kredit gehört natürlich ihnen.
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Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 1. September 2004 ]
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Hauptüberschriften und Erklärungen vom hiesigen Redakteur
hinzugefügt]
[ Einige notwendige Korrekturen und
Stihl-Umänderungen für diese Internet-Version wurden auch
unternommen ]
Subindex Nr. 1
Ehemalige Heimkinder wollen nicht mit anderen verwechselt werden. Sie haben ihre eigene Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org @ www.heimkinder-Ueberlebende.org
Martin Mitchell – Fotos aus seiner Kindheit und Jugendzeit (chronologisch arrangiert – 1946-1964 – von unten aufwärts)
Die Leidensgeschichte des damalig staatenlosen Jugendlichen Martin Mitchell in westdeutscher “Fürsorgeerziehung” in den 1960er Jahren, geschildert und belegt an Hand von aktuellen Schriftstücken aus der “Fürsorgeerziehungsakte” damalig geführt von der Anstaltsleitung der Betheler Zweiganstalten Freistatt – Anstalt Freistatt im Wietingsmoor (Kreis Diepholz, Niedersachsen) – Teilanstalt der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel (bei Bielefeld, Nordrhein-Westfalen). ( Akte erhalten in Australien am 16. Mai 2006. )
Intensive Handarbeit im Moor in Anstalt Freistatt, damals – historische Bilder – ( im Oktober 1993 umbenannt in Diakonie Freistatt). Virtueller Rundgang durch das damalige Freistätter Wietingsmoor in Niedersachsen
Fürsorgeerziehung im Nationalsozialismus –"Bewahrung" und "erbbiologische Aussiebung" von Fürsorgezöglingen. Vermächtnis und Auswirkungen dieser Ideologien im Nachkriegsdeutschland und in der Bundesrepublik (1945 - 1985)
Fürsorgeerziehung im Dritten Reich – Werner Villinger, Chefarzt von Bethel, und seine Ideologien und Karriere in der Jugendfürsorge und Jugendpsychiatrie auch in West-Deutschland, nach 1945.
Ein weiterer Beweis für das was den Mächtigen weiterhin in Deutschland wichtig war sofort nach dem zweiten Weltkrieg, und ihnen auch weitergehend wichtig war in der Bundesrepublik Deutschland, nach 1949, besonders in der Fürsorgeerziehung. Ein Beispiel für die Kontinuität in der Sozialfürsorge: Helene Wessel
Zwangsverpflichtet im Vaterland! "ZWANGSARBEIT" – "ARBEITSDIENST" – "ARBEITSTHERAPIE" – "KEIN PFENNIG JOBS" – Fürsorgeerziehung, Jugendwohlfahrt und Arbeiterwohlfahrt und ihre Abarten in der Geschichte Deutschlands – hier ein Beispiel aus dem Dritten Reich – und ein Moor,Torfabbau und anstaltseigenes Torfwerk gehörten auch hier wieder mit dazu.
Geschlossene Unterbringung. Die Geschichte des geschlossenen Mädchenheims Feuerbergstraße in Hamburg-Altona. Fürsorgeerziehung unter dem Jugendwohlfahrtsgesetz: Weimarer Republik. Drittes Reich. Bundesrepublik (BRD).
Kinder und Jugendliche als Opfer in 'Erziehungsheimen' / Arbeitserziehungslagern / Arbeitszwangslagern
Damalige Erziehungsanstalten gleicher Art wie jahrzehntelang in Westdeutschland betrieben wurden, existierten auch in der Bundesrepublik Österreich. Ein Betroffener aus Österreich meldet sich zu Wort.
Die bisher verdrängte Geschichte der Heimerziehung in der Republik Österreich - Schwarze Pädagogik der Nachkriegszeit, genauso wie in der Bundesrepublik Deutschland. WANDERAUSSTELLUNG zur Geschichte der Heimerziehung in Österreich - Nachkriegszeit. Ein Heim Namens "WEGSCHEID", in Linz, Öber-Osterreich, wird vorgestellt: Ausstellungskatalogue: Michael John / Wolfgang Reder, "Wegscheid. Von der Korrektionsbaracke zur sozialpädagogischen Institution", Linz 2006, ISBN-10: 3-200-00657-9.
“Der unwerte Schatz” – Roman einer Kindheit – Vernichtung ‘unwerten’ Lebens. Roman von Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2005 – ISBN 3-938288-41-8
DVD 112 / 2005: "LEBENSUNWERT – Paul Brune – NS-Psychiatrie und ihre Folgen ca. 45 Min. Film plus 15 Min. ergänzendes Material – erhältlich vom Medienshop des Westfälischen Landesmedienzentrum – Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster.
Lebenswert – Lebensunwert – ERNST KLEE : "Deutsche Medizin im Dritten Reich" S. Fischer Verlag Frankfurt/M., Oktober 2001, ISBN 3-10-039310-4416. Rezension von dem Soziologen Dr. Robert Krieg (geb. 1949) selbst Autor und Regisseur:
Schutzbefohlene Heimkinder / Insassen Hinter Mauern : Ein Fallbeispiel – Der Leidensweg des Paul Brune
Paul Brune – Fallbeispiel – „Lebensunwert“ – Filmbiographie über die langen Schatten der Psychiatrie des 'Dritten Reiches', aber auch ihre dunkle Kontinuität in der Bundesrepublik bis fast in die Gegenwart – konzentriert sich hier auf die Situation in Einrichtungen der Provinz Westfalen in der Trägerschaft des Provinzialverbandes, Vorläufer des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).
Paul Brune – “Lebensunwert” – Und wer sonst noch? – Eine späte Entschuldigung! NS-Ideologie im Dritten Reich und ihre Folgen – auch noch für lange Zeit danach. Beiträge, Erklärungen und Korrespondenz zu diesen Themen – aus dem Jahre 2003.
Gott und die Welt. - Einzelhaft und Zwangsarbeit – Fürsorgeerziehung in Deutschland [BRD] [50er, 60er, 70er und 80er Jahre] – im WDR Fernsehen, Sonntag 11.09.2005 um 16:25; Wiederholung, Dienstag 13.09.2005 um 10:15, (Länge 30 Min.).
WDR FERNSEHEN – Dokumention: "Lebensunwert" – Der Weg des Paul Brune
Zum Thema Antifaschismus: »Lebensunwert? - NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand« - Irrsinnige Ideology und ihre Langzeit Folgen im Nachkriegsdeutschland. - Herausgeber dieses Sachbuches, erstveröffentlicht in 2007, ist der Freundeskreis Paul Wulf. Erschienen im Graswurzel Verlag. ISBN 3-939045-05-5.
Ein VORWORT von Journalist, Filmmacher und Autor Robert Krieg zum Sachbuch »Lebensunwert? - NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand«
[ Heimerziehung – Zöglinge - Heimkinder ] Zwischen Disziplinierung und Integration – Westfälisches Institute für Regionalgeschichte – Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster – FORSCHUNGEN ZUR REGIONALGESCHICHTE – Markus Köster und Thomas Küster (Hg.) [ Anstaltserziehung – Fürsorgeerziehung – Weimarer Republik – Drittes Reich – Bundesrepublik ]
Dipl.-Päd. Wolfram Schäfer, Institut für Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg: Fürsorgeerziehung und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus Die erbbiologisch begründete Forderung nach der »Aussonderung Unerziehbarer« aus der Fürsorgeerziehung war von den führenden Vertretern der deutschen Jugendpsychiatrie bruchlos aus der Weimarer Republik über die NS-Diktatur in die Bundesrepublik tradiert worden. Die Auswirkungen auf die Gestaltung der Heimerziehung in der jungen Demokratie waren bekanntermaßen fatal.
Sieglinde WALTRAUD Jung’s Leidensgeschichte als Gefangene und unentlohnter Arbeitssklave der Rummelsberger Anstalten, im "Haus Weiher" (1965-1968) – (zugehörend zur Bayrischen Inneren Mission) – "Heim für 'schwererziehbare' Mädchen" – "Mädchenheim Weiher" (1938-1972) in Hersbruck, bei Nürnberg, eine Zweigstelle der Rummelsberger Anstalten, in Bayern, Bundesrepublik Deutschland – "Wirtschaftsunternehmen" im "Wirtschaftswunder BRD".
Ehemalige Heimkinder schildern »Schwere Schicksale im Bundestag«, Berichtet im Der Westen (Das Portal der WAZ Mediengruppe), 16.11.2007. Sabine Nölke: Der Petitionsausschuss des Bundestags befaßte sich erstmals im Dezember 2006 mit dem Schicksal ehemaliger Heimkinder.
»Die weggesperrten Kinder der Nachkriegszeit.« »Heimzöglinge der 50er und 60er Jahre haben ihr Schweigen gebrochen - Jetzt fordern sie eine Entschädigung.« Jürgen Potthoff berichtet im Der Westen (Das Portal der WAZ Mediengruppe), 20.11.2007.
Regina Eppert (Regina Page) mit Peter Wensierski vom SPIEGEL berichten über, und diskutieren, die damalige Heimerziehung der Nachkriegszeit (ca 1945-1979) in ihren Sachbüchern "Schläge im Namen der Herrn – Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik" und "Der Alptraum meiner Kindheit und Jugend – Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime" Berichtet @ westline – in Westfälische Nachrichten – 20. Oktober 2006, in einem Artikel mit der Überschrift "Lachen und Weinen strengstens verboten".
"Mädchenknast" – Dortmunder Vincenzheim – September 1977 – auch hier werden Heimkinder weitergehend gefangen gehalten und als unentlohnte Arbeitskräfte – Zwangsarbeiter – von der Katholischen Kirche von Deutschland ausgebeutet – hier in einer Waschanstalt / Großwäscherei der Paderborner Vinzentinerinnen.
Das damalige Vincenzheim (für Mädchen) - die heutige Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung "Vincenzheim Ausbildungsstätte" - in Dortmund lehnt den Vorwurf von damaligen Misshandlungen gegen ihre jugendlichen Heim-Insassen ab. Und auch Theo Breul, Abteilungsleiter beim Caritas-Verband in Paderborn, was das Salvator-Jugendheim in Hövelhof - das damalige Salvator-Kollege (für Jungens) - betrifft, weist alle Vorwürfe zurück.
Bundesrepublik Deutschland: Kinder alleinerziehenden Müttern entrissen und in konfessionelle Heime gesperrt, um christlich erzogen zu werden. Heimkinder wegen läppischer „Vergehen“ – nur bei Hinreichung einmal täglich von Wasser und Brot – in Isolationshaft gesperrt. Heimkinder-Ueberlebende überall in der Bundesrepublik Deutschland berichten von jahrelanger unentlohnter „Zwangsarbeit“ und schwerwiegenden Misshandlungen und Entwürdigungen – und sind noch heute davon traumatisiert.
Heimkinder-Überlebende brechen ihr Schweigen: Schläge und Quälereien von Kindern und Jugendlichen - "Unglaublich. " - "Niemand hat etwas davon gewußt." "Es kann doch nicht möglich sein. " - "Niemand [von den Heim-Insassen] hat sich beschwert. " - Es habe "allerdings keine regelmäßigen Kontrollen gegeben. " - Heute wird von den Verantwortlichen nur geleugnet, bagatellisiert, oder einfach völlig geschwiegen.
„Moorhof zur Hölle“ – Freistatt im Wietingsmoor in den 50er Jahren. Opfer über die damaligen Methoden in dieser Anstalt; berichtet mit Hilfe eines Zeitungsartikels der am 13.5.1999 im Weser-Kurier veröffentlicht wurde – das Jahr des 100. Jubiläumsfestes der Diakonie Freistatt.
Die wahre Geschichte der damaligen ANSTALT FREISTATT aufgedeckt und erstmalig im Internet veröffentlicht! ANSTALT FREISTATT, Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, ein privat-kirchliches Wirtschaftsunternehmen und Moorlager Arbeitserziehungslager / Arbeitszwangslager der Diakonie (1899-1991), das noch jahrzehntelang nach dem Zweiten Welt Krieg in der Bundesrepublik Deutschland angewendet wurde, wo 14 bis 21 Jahre alte “schwererziehbare” jugendliche deutsche Zwangsarbeiter systematisch getrimmt und auf das Schlimmste misshandelt wurden.
Das Wirtschaftsunternehmen der Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, im Areal der ANSTALT FREISTATT, im Hannoverschen, in der Bundesrepublik Deutschland, und dessen jugendlichen deutschen Zwangsarbeiter, im Vergleich zu den jugendlichen – und auch älteren – deutschen Zwangsarbeitern im BREMISCHEN TEUFELSMOOR, ein Wirschaftsunternehmen der „Turba“ Torfindustrie G.m.b.H, im Dritten Reich. Was war der Unterschied? Das ersterwähnte wurde (von 1899-1991) von der Diakonie betrieben, das andere (von 1934-1945) vom Staat.
Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil I Freistatt – Anstalt Freistatt – Diakonische Heime Freistatt – Diakonie Freistatt – Freistatt im Wietingsmoor – Betheler Zweiganstalten im Wietingsmoor – Arbeiterkolonie Freistatt – Arbeitsdienstlager Freistatt – Moorkolonie Freistatt – “Zwangsarbeitslager Freistatt” Was entspricht der Wahrheit, und was nicht?
Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil II Zweimalige Flucht eines jugendlichen Zwangsarbeiters aus Freistatt im Wietingsmoor HOLZNER, MICHAEL – TREIBJAGD – Die Geschichte des Benjamin Holberg – ein auf Fakten bassierender Roman über die Fürsorgeerziehung und ihre Folgen in der Bundesrepublik Deutschland. AUSZÜGE.
Tatorte schwerwiegender Misshandlung von Kindern und Jugendlichen im Bethel eigenen Freistatt im Wietingsmoor: Deckertau, Haus Neuwerk, Heimstatt, Moorburg, Moorhof, Moorhort, Moorpenison, Moorstatt, Wegwende, und Wietingshof.
Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor – Erziehungsziel “Arbeite und Bete!” – Stellungnahme dazu eines weiteren Betroffenen, Peter Remmers (vom 12.01.2006): “Freistätter Hölle!” – “Das Moor ist die Hölle!” – Fünf Jahre hatte er dort verbringen müssen! –
Mail (vom 16.02.2006) des heutigen Geschäftsführers der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick, an den ehemaligen Freistatt Insassen, Peter Remmers, worin der Herr Pastor die Ehrlichkeit des ehemaligen Zöglings in Frage stellt..
Ehemaliger Freistatt Insasse, Peter Remmers, am 16.02.2006, antwortete dem heutigen Geschäftsführer der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick, auf dessen Anschuldigungen, vom 18.02.2006..
6. Stellungnahme von Pastor Wolfgang Tereick, Geschäftsführer Diakonie Freistatt, vom 04.03.2006 − in EVANGELISCHE WOCHENZEITUNG FÜR WESTFALEN UND LIPPE: UK "Unsere Kirche" − folgend der Veröffentlichung des Buches "Schläge im Namen des Herrn".
Der heute 61-jährige ehemalige Fürsorgezögling Willi Komnick erstmalig nach 40 Jahren, am 5. Mai 2006, besucht die heutige Diakonie Freistatt – damalige Anstalt Freistatt im Wietingsmoor, gelegen in einem riesigen Hochmoorgebiet zwischen Diepholz und Sulingen im Hannoverschen, in Niedersachsen – ein Ableger der „v. BodelschwinghschenAnstalten“ Bethel, bei Bielefeld, in Nordrhein-Westfalen – wo die damaligen jugendlichen Insassen systematisch misshandelt und ausgebeutet worden waren.
Warum habt ihr mich geschlagen?, fragen heute die ehemaligen Insassen, die damals in Anstalt Freistatt im Wietingsmoor, einem riesigen Hochmoorgebiet zwischen Diepholz und Sulingen im Hannoverschen, in Niedersachsen – einem Ableger der „v. BodelschwinghschenAnstalten“ Bethel, bei Bielefeld, in Nordrhein-Westfalen – systematisch misshandelt und ausgebeutet worden waren.
Während sich die Bundesrepublik Deutschland im Wirtschaftswunder befand, und begann Goldbarren in Manhatten Banken zu stapeln, wurden Kinder und Jugendliche im ganzen Land in Heimen und Anstalten meistens kirchlicher Trägerschaft auf das Schlimmste misshandelt, geknechtet und ausgebeutet, und dort nicht nur um ihre Kindheit und Jugendzeit gebracht, aber dort auch um ihre Löhne und ihre ihnen später zustehenden Rentenanteile betrogen.
Ehemaliges Heimkind Wolfgang Rosenkötter erzählt seine Geschichte: "Mein erster Tag in Freistatt" - [ Freistatt im Wietingsmoor - Diakonie Freistatt ] -
im SOZIALEXTRA. Zeitschrift für Soziale Arbeit und Sozialpolitik. Dezember 2006 (Seite 18). Auch im "SWR2Eckpunkt" hat Wolfgang Rosenkötter schon am 26. September 2006
unter dem Titel "Ich habe nur Angst gehabt" von seinen Erfahrungen berichtet. "Mein erster Tag in Freistatt" veröffentlicht auch auf dieser Webseite: Heimkinder-
ueberlebende.org mit freundlicher Erlaubnis von dem Autor,
Wolfgang Rosenkötter.
Im Heim [ Anstalt Freistatt in den 70er Jahren ]: Gewalt und Zwang weitergehend auf der Tagesordnung. Schwerarbeit ohne Entlohnung in Bethel eigenen Betrieben fortgesetzt. Verpachtung der Zöglinge auch an umliegende Bauerhöfe ohne dass ihrerseits, oder von Seiten der Mutter-Anstalt Bethel, Sozialversicherungsabgaben entrichtet werden.
Die schreckliche Seite der Kirche - SPIEGEL ARTIKEL vom 19.5.2003 - KIRCHE Unbarmherzige Schwestern
Schikanen überall, auch beim "Reichsarbeitsdienst" (RAD) 1940: Erfahrungsbericht eines Reicharbeitsdienstlers, Werner Mork (*1921), aus Kronach, aufgezeichnet Juli 2004
[ Nationalsozialistische Ideologie als Hilfe zur Erziehung – der Anfang des Endes. ]
Von der Fürsorgeerziehung zur Kinder- und Jugendhilfe. Vom Jugendwohlfahrtsgesetz zum Kinder- und Jugendhilfegesetz. Historischer Wandel der Hilfe zur Erziehung
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