Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland) |
Nach der Heimkinder-Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages
am Montag, den 11. Dezember 2006, in Berlin –
Junge Welt-online vom Donnerstag, den 4. Januar 2007 – Artikel von Jana Frielinghaus:
»"Dokumentiert. Ehemalige Heimkinder im Petitionsausschuß des Bundestages"«.
Schilderungen von Opfern der BRD-Heim-»Erziehung« während einer Anhörung zum Thema im Petitionsausschuß des Bundestages am 11. Dezember 2006, an der auch Vertreter der Ministerien für Justiz, Inneres, Familie und Gesundheit teilgenommen haben. Dietmar Krone, geboren 1954 in Remscheid, von März 1968 bis August 1973 im Erziehungsheim Süchteln:
»Einweisungsgrund: Sittliche Verwahrlosung. Die sittliche Verwahrlosung begründete man damit, daß ich schulterlange Haare trug, die sogenannte Negermusik hörte und in der Schule Lernschwierigkeiten hatte. In der Schule fehlte ich öfter, da ich auf Grund körperlicher Mißhandlungen öfter im Krankenhaus war. Mutter war alleinprügelnd, da mein Vater früh verstarb. (…) Eleonore Fleth:
»Meine Schwester war gerade 14 Jahre alt und ich 15. Am 19. Februar 1965 wurden wir in die Bodelschwinghschen Anstalten Bethel in das evangelische Mädchen- und Frauenheim Ummeln gebracht (…). Bis zum 6.3.1969, also mehr als vier Jahre, wurden wir in dem Heim, das ein geschlossenes Haus für schwererziehbare Mädchen war, festgehalten. (…) Doch meine Schwester und ich waren nie straffällig, noch haben wir sonst irgend etwas getan, was eine Unterbringung hätte rechtfertigen können. (…) Täglich mußte ich zwölf Stunden in der Großküche arbeiten, sieben Tage die Woche. (…) In der gesamten Zeit des Heimaufenthalts hatten wir nur einmal Besuch von unserer Mutter. Wolfgang Rosenkötter, von 1961 bis 1964 untergebracht in verschiedenen kirchlichen »Erziehungsanstalten«, unter anderem in Zweigstellen der von der evangelischen Diakonie betriebenen von [den v.] Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, zuletzt in Freistatt bei Diepholz, wo 14- bis 21jährige männliche Jugendliche sommers und winters Torf stechen und pressen mußten - für vier D-Mark im Monat: »(…). Ich kam nach Freistatt im Teufelsmoor, (…) der in den anderen Heimen immer wieder angedrohten ›Endstation‹. (…) Es folgte ein Jahr unsäglicher körperlicher und seelischer Qualen, Erniedrigungen, Schläge und Folterungen. Kein Tag, an dem ich nicht mit Angst ins Bett ging und mit Angst aufstand. (…) Trotz der Abgeschiedenheit gelang es mir nach drei Monaten, von dort mit blutigen Füßen und wund geschlagenem Rücken nach Hause zu fliehen. Mein Vater und das Jugendamt glaubten meine Schilderungen nicht, es war doch eine christliche Anstalt, dort kam so etwas nicht vor. Also wurde ich zurückgebracht, mit verheerenden Folgen für mich selbst und meine Kameraden.(…)« |
Siehe auch "Ehemalige Heimkinder" @ heimkinderopfer.blogspot.com und heimkinderopfer2.blogspot.com |
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