Der Betreiber dieser Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

SPIEGEL ONLINE: (15.9.04) – DER MEERANE PROZESS – Das Verfahren gegen vier ehemalige DDR-Erzieher, die wegen Missbrauchs und Misshandlung Schutzbefohlener vor Gericht standen, ist überraschend eingestellt worden. Drei Beschuldigte müssen den Opfern nun Entschädigungen zahlen. Aber zu einer Aufklärung und Aufarbeitung für die Opfer ist es bisher nicht gekommen. Darauf werden auch sie wohl vergeblich warten müssen, genau so wie die in kirchlichen Heimen misshandelten Heimkinder im Westen.

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LEIPZIG 15. Juni 2004

Prozess gegen DDR-Heimbetreuer eingestellt

Das Verfahren gegen vier ehemalige DDR-Erzieher, die wegen Missbrauchs und Misshandlung Schutzbefohlener vor Gericht standen, ist überraschend eingestellt worden. Drei Beschuldigte müssen den Opfern nun Entschädigungen zahlen.

Leipzig - Der Prozess vor dem Leipziger Landgericht wurde heute eingestellt. Die Entschädigungszahlungen kommen den Opfern und gemeinnützigen Einrichtungen zugute. Für das Verfahren waren ursprünglich 18 Verhandlungstage angesetzt worden. Es sollten unter anderem fast 50 Zeugen gehört werden.

Die 5. Strafkammer des Landgerichts und die Verteidiger der Angeklagten folgten einem Vorschlag der Staatsanwaltschaft. Deren Vertreter hatte den Vorschlag zur Einstellung gegen Zahlung von Geldbußen damit begründet, dass das Verfahren deutlich abgekürzt werden sollte. Zudem lägen die Taten schon fast 20 Jahre zurück. Nach DDR-Strafrecht hätten die Angeklagten im Höchstfall Freiheitsstrafen von drei Jahren erhalten.

Das Strafrecht tue sich schwer damit, derartige historische Vorgänge aufzuklären, sagte der Vorsitzende Richter der Kammer, Berthold Pfuhl. Den vier Angeklagten war vorgeworfen worden, zu DDR-Zeiten in einem Spezialheim für schwer erziehbare Kinder im sächsischen Meerane ihre Zöglinge geschlagen, getreten und missbraucht zu haben. Mit der Einstellung des Verfahrens bliebe den Opfern nun auch die erneute Konfrontation mit ihren mutmaßlichen Peinigern erspart, hieß es.

© SPIEGEL ONLINE 2004


[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 15. Juni 2004 ] [ Hauptüberschrift vom hiesigen Redakteur hinzugefügt ]

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