Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

Geschlossene Unterbringung.
Die Geschichte des geschlossenen Mädchenheims Feuerbergstraße in Hamburg-Altona.
Fürsorgeerziehung unter dem Jugendwohlfahrtsgesetz:
Weimarer Republik. Drittes Reich. Bundesrepublik (BRD).



"Sind wir wirklich so schwach?"

Klaus Schmidt, ehemaliger Leiter des geschlossenen Mädchenheims Feuerbergstraße und des Jugendnotdienstes, geht in den Ruhestand: Ein Rückblick auf die Zeit der Zellentüren und Guckspione - und auf den Kampf gegen "Anpassungserwartungen"

von KAIJA KUTTER

Die Aula des ehemaligen Mädchenheims Feuerbergstraße ist weiß getüncht. Nur an einigen Stellen sind die verschiedenen Schichten früherer Wandbemalung freigelegt: Eine dunkelgraue aus den 20ern, die die Nazis als "entartete Kunst" übermalen ließen, eine bräunliche aus den 30ern. Das Haus hat Geschichte. Hier wurden Mädchen körperlich gezüchtigt, so sehr, dass sich 1916 der Leiter der "Irrenanstalt Friedrichsberg", die Zöglinge aus der Feuerbergstraße aufnahm, beschwerte. In den 30ern wurden hier Kinder als "unwertig" eingestuft und - als die Luftangriffe kamen - von der Landverschickung ausgenommen. Der Pädagoge Klaus Schmidt, der die Feuerbergstaße in den 70er Jahren leitete und in den 80ern auflöste, nutzte am Freitag seine Verabschiedung in den Ruhestand, um vor dem Rückfall in alte Zeiten zu warnen. Mit Blick auf die geschlossene Unterbringung, für die am Nachbargebäude bereits Gitter angebracht sind, fragte er: "Sind wir als Erwachsene wirklich so schwach, dass wir Kinder einsperren müssen?"

Schmidt war bis 1973 in der "schönen Jugendhilfe" tätig, wie er sagt, leitete ein Bürgerhaus, war Sekretär bei den Falken, veranstaltete Jugendcamps. Bei einem dieser Zeltlager fiel ihm 1972 die 13-jährige Sabine auf, "die war sehr engagiert". Ein halbes Jahr später wurde eine neue Leitung für die Feuerbergstraße gesucht: Das Heim war in die bundesweiten Schlagzeilen geraten, weil Hilde Heinemann, die Frau des damaligen Bundespräsidenten, sich bei einer Besichtigung kritisch über die Guckspione in den Zellen geäußert hatte. Schmidt sollte neue Konzepte entwickeln. Als er das Haus übernahm, wurden ihm die Türen zu allen Zellen geöffnet. In einer saß Sabine. Schmidt: "Da wusste ich, dass ich misstrauisch sein musste. Das Mädchen war in ihrem pubertären Verhalten etwas auffällig. Das hat schon gereicht."

Kurz darauf sollte er eine 13-Jährige einsperren, weil der Freund der Mutter eine "Beziehung" mit ihr eingegangen war. Schmidt: "Es gab dutzendweise solche Geschichten. Ich konnte diese Kinder nicht mehr einsperren." Mädchen, die Opfer sexuellen Missbrauchs waren, wurden als "sexuell verwahrlost" weggeschlossen. Mitunter dreimal so lange wie die Täter

Klaus Schmidt wechselte die überaltete Erzieherschaft aus, öffnete das Haus Stück für Stück. Der anfänglichen Aggression folgte eine Phase der Ruhe. "1978 fiel der Zaun, die Mädchen bekamen Ausgang", erinnert er sich. "Wir arbeiteten praktisch schon total offen, bevor 1981 die politische Entscheidung dafür kam." Auch an der war Schmidt maßgeblich beteiligt. 1980 gab es im April und Dezember zwei legendäre Diskussionen in der Markthalle mit mehreren hundert Heimkindern und Erziehern. Schmidt verfasste dafür zusammen mit dem Leiter des geschlossenen Jungenheims in Wulsdorf und vier weiteren Kollegen die Reform-Schrift "Leitgedanken zur Heimerziehung"

Damals gab es in Hamburg drei geschlossene Großheime, jedes mit über 200 Plätzen, drei geschlossene Durchgangsheime mit je 80 Plätzen, ein großes Aufnahme- und Beobachtungsheim und eine Vielzahl von Kleinkinder- und Kinderheimen. Im Mittelpunkt der Diskussionen in der Markthalle stand das Thema "Heimkarriere": die oft gegen den Willen von Kindern und Jugendlichen praktizierte Versetzung in andere Häuser bei auffälligem oder unangepasstem Verhalten, durch die sich eine Spirale nach unten entwickelte. An letzter Stelle drohte die geschlossene Heimerziehung. Die Kinder und Jugendlichen forderten Einsicht in ihre Akten und einen Schutz davor, dass ihnen immer wieder mit der Versetzung in die Feuerbergstraße und nach Wulfsdorf gedroht wurde

Schmidt schrieb in den Thesen: "Wir müssen alle unverhältnismäßigen Anpassungserwartungen an unsere Heimkinder ebenso zurückweisen wie das Verlangen, Heimerziehung solle Sühne und Strafe für begangene Missetaten sein." Stattdessen gelte es Bedingungen zu schaffen, die es den Kindern ermöglichen, "Erfahrungen zu sammeln und Fähigkeiten zu entwickeln, die für eine eigenständige Lebensgestaltung notwendig sind". In der "gesicherten Unterbringung" hingegen beschränkten sich die pädagogischen Beziehungen für die Jugendlichen oft nur noch auf das "Überwinden der Sicherheitsmaßnahme" und für die Pädagogen auf das "Verhindern von Entweichungen".

"Diese Gedanken waren für die damalige politische Führung der Behörde außerordentlich fordernd und provokativ, auch wenn sie sich heute selbstverständlich anhören", sagt Dorothee Bittscheidt, die damals das Amt für Jugend leitete und am Freitag gemeinsam mit der damaligen Pressesprecherin Wilma Simon zu Schmidts Abschied eine Rede hielt.

1981 wurde die geschlossene Unterbringung per Bürgerschaftsbeschluss abgeschafft. Aber es brauchte eine alternative Hilfestruktur. Bei Schmidt am Küchentisch wurde das Konzept des späteren "Kinder- und Jugend-Notdiensts" entworfen, der Kinder in Krisensituationen hilft und auch kurzfristig unterbringt und den Schmidt bis vor vier Jahren leitete. Hinzu kam das Mädchenhaus, dass sich auf die Thematik des sexuellen Missbrauchs spezialisierte. Jugendwohnungen wurden ausgebaut. 1991 schließlich trat das Kinder- und Jugendhilfegesetz (KJHG) in Kraft. Danach darf die Jugendhilfe ausdrücklich nicht mehr benutzt werden, um zu strafen.

Trotzdem droht nun, dass Familienrichter zum "Schutz des Kindeswohles" auf Antrag von Eltern oder Amtsvormündern der Einweisung in die geschlossene Unterbringung wieder zustimmen, die der Rechtssenat auf dem Gelände Feuerbergstraße herrichtet. In 14 Tagen soll sie fertig sein. "Ich sehe dies mit großer Sorge", sagt Schmidt. "Ein langer Einschluss in der Kindheit ist außerordentlich schädlich. Er führt zur Stigmatisierung. Das Kind denkt von sich selbst, es ist ein Monster." Deshalb, so Schmidt, hätten Jugendliche manchmal sogar Glück, wenn es zum gerichtlichen Prozess kommt: "Denn da geht es darum, habe ich etwas getan oder nicht." Eine Einweisung zum Schutz des Kindeswohl hingegen könne schon gegeben sein, wenn den Erziehern nichts anderes mehr einfällt. "Da geht es nicht darum, was hast du getan, sondern, wie entwickelst du dich."

Schmidt fürchtet, dass langfristig selbst Prostitution von Minderjährigen als Einweisungsgrund ausreicht. Dies sei kontraproduktiv: "In diesem Alter gibt es keine stabile Entwicklung zur Prostitution. Wenn die Angst, ins Heim zurück zu müssen, aber so groß ist, verpassen die 13- bis 16-Jährigen den Zeitpunkt, wo es sie ankotzt und sie von sich aus aussteigen." Auch die Internationale Gesellschaft für Erzieherische Hilfen warnt, dass bundesweit Mädchen aus "vergleichsweise undramatischen Gründen" eher als Jungen im Heim landen.

Nach der Heimreform war die Jugendhilfe ständigen Attacken von Opposition und Medien ausgesetzt, insbesondere vor Wahlen. Die CDU skandierte, dass als Konsequenz mehr junge Leute in U-Haft säßen, die Jugendpsychiatrie beklagte, dass bei ihnen immer mehr auffällige Kinder auftauchten. "Seit 1982 beschäftigt die Jugendhilfe der Nachweis, dass weder die Zahlen der Untersuchungshäftlinge noch die der Psychiatrieeinweisungen mit der Aufhebung der geschlossenen Unterbringung in irgendeiner Weise in Zusammenhang standen", sagt Wilma Simon. Schmidt bekam als Leiter des Kinder- und Jugendnotdienstes die Attacken an vorderster Front mit. Er hat noch Dokumente, die belegen, dass zu den Hochzeiten der Crash-Kids TV-Sender die Kinder für Berichte über ihre Aktionen bezahlten.

Die letzten vier Jahre verbrachte Schmidt als Leiter einer Abteilung der Jugendhilfe in der Behörde und entwickelte zusammen mit der Sozialpädagogin Christina Grossmann ein Konzept namens "Pilot", um kriminelle Karrieren von Kindern zu verhindern. Pilot wurde drei Jahre lang in Langenhorn erprobt und gewann am Ende einen Preis des Bundesjustizministeriums. "Das Konzept geht von der These aus, dass sich in bestimmten Situationen alle, die sich mit einem Kind beschäftigen, zurückziehen. Die Schule sondert aus, die sozialen Dienste brechen den Kontakt ab." Die Sozialarbeiter von Pilot rollten diese Fälle wieder auf, nahmen Kontakt zu Familien und Schule auf, gingen sogar mit in den Unterricht und boten eine Unterrichtseinheit in Konfliktraining an. Schmidt: "Es hat geklappt, die Hilfe wieder zu aktivieren. Das beweist, dass es noch andere Möglichkeiten gibt als geschlossene Heime."

Und solange dies gilt, so hofft er, werden sich auch Hamburgs Familienrichter dem Freiheitsentzug für Kinder widersetzen.

taz Hamburg Nr. 6919 vom 2.12.2002, Seite 22, 291 Zeilen (TAZ-Bericht), KAIJA KUTTER

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Enthoben vom Internet @ http://www.taz.de/pt/2002/12/02/a0043.nf/text

[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 6. Dezember 2005 ]


Subindex Nr. 1

Ehemalige Heimkinder wollen nicht mit anderen verwechselt werden.
Sie haben ihre eigene Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org @ www.heimkinder-Ueberlebende.org




Martin Mitchell – Fotos aus seiner Kindheit und Jugendzeit
(chronologisch arrangiert – 1946-1964 – von unten aufwärts)


Die Leidensgeschichte des damalig staatenlosen Jugendlichen Martin Mitchell
in westdeutscher “Fürsorgeerziehung” in den 1960er Jahren, geschildert und
belegt an Hand von aktuellen Schriftstücken aus der “Fürsorgeerziehungsakte”
damalig geführt von der Anstaltsleitung der Betheler Zweiganstalten Freistatt –
Anstalt Freistatt im Wietingsmoor
(Kreis Diepholz, Niedersachsen) – Teilanstalt
der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel
(bei Bielefeld, Nordrhein-Westfalen).

( Akte erhalten in Australien am 16. Mai 2006.
)



Intensive Handarbeit im Moor in Anstalt Freistatt, damals – historische Bilder –
( im Oktober 1993 umbenannt in Diakonie Freistatt).
Virtueller Rundgang durch das damalige Freistätter Wietingsmoor in Niedersachsen


Fürsorgeerziehung im Nationalsozialismus –"Bewahrung" und "erbbiologische Aussiebung" von Fürsorgezöglingen.
Vermächtnis und Auswirkungen dieser Ideologien im Nachkriegsdeutschland und in der Bundesrepublik
(1945 - 1985)


Fürsorgeerziehung im Dritten Reich –
Werner Villinger, Chefarzt von Bethel, und seine Ideologien und Karriere
in der Jugendfürsorge und Jugendpsychiatrie
auch in West-Deutschland, nach 1945.


Ein weiterer Beweis für das was den Mächtigen weiterhin in Deutschland wichtig war
sofort nach dem zweiten Weltkrieg,
und ihnen auch weitergehend wichtig war in der Bundesrepublik Deutschland,
nach 1949, besonders in der Fürsorgeerziehung.
Ein Beispiel für die Kontinuität in der Sozialfürsorge: Helene Wessel


Zwangsverpflichtet im Vaterland!
"ZWANGSARBEIT" – "ARBEITSDIENST" – "ARBEITSTHERAPIE" – "KEIN PFENNIG JOBS"
– Fürsorgeerziehung, Jugendwohlfahrt und Arbeiterwohlfahrt und ihre Abarten
in der Geschichte Deutschlands – hier ein Beispiel aus dem Dritten Reich –
und ein Moor,Torfabbau und anstaltseigenes Torfwerk gehörten auch hier wieder mit dazu.


Geschlossene Unterbringung.
Die Geschichte des geschlossenen Mädchenheims Feuerbergstraße in Hamburg-Altona.
Fürsorgeerziehung unter dem Jugendwohlfahrtsgesetz:
Weimarer Republik. Drittes Reich. Bundesrepublik (BRD).


Kinder und Jugendliche als Opfer in 'Erziehungsheimen' / Arbeitserziehungslagern / Arbeitszwangslagern

Damalige Erziehungsanstalten gleicher Art wie jahrzehntelang in Westdeutschland betrieben wurden,
existierten auch in der Bundesrepublik Österreich.
Ein Betroffener aus Österreich meldet sich zu Wort.


Die bisher verdrängte Geschichte der Heimerziehung in der Republik Österreich - Schwarze
Pädagogik der Nachkriegszeit, genauso wie in der Bundesrepublik Deutschland
.
WANDERAUSSTELLUNG zur Geschichte der Heimerziehung in Österreich - Nachkriegszeit.
Ein Heim Namens
"WEGSCHEID", in Linz, Öber-Osterreich, wird vorgestellt:
Ausstellungskatalogue:
Michael John / Wolfgang Reder, "Wegscheid. Von der Korrektionsbaracke
zur sozialpädagogischen Institution"
, Linz 2006, ISBN-10: 3-200-00657-9.


“Der unwerte Schatz” – Roman einer Kindheit – Vernichtung ‘unwerten’ Lebens.
Roman von Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2005 – ISBN 3-938288-41-8


DVD 112 / 2005: "LEBENSUNWERT – Paul Brune – NS-Psychiatrie und ihre Folgen
ca. 45 Min. Film plus 15 Min. ergänzendes Material – erhältlich vom Medienshop
des Westfälischen Landesmedienzentrum – Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Münster.


Lebenswert – Lebensunwert – ERNST KLEE : "Deutsche Medizin im Dritten Reich"
S. Fischer Verlag Frankfurt/M., Oktober 2001, ISBN 3-10-039310-4416.
Rezension von dem Soziologen Dr. Robert Krieg (geb. 1949) selbst Autor und Regisseur:


Schutzbefohlene Heimkinder / Insassen Hinter Mauern : Ein Fallbeispiel – Der Leidensweg des Paul Brune

Paul Brune – Fallbeispiel – „Lebensunwert“ – Filmbiographie
über die langen Schatten der Psychiatrie des 'Dritten Reiches',
aber auch ihre dunkle Kontinuität in der Bundesrepublik
bis fast in die Gegenwart –
konzentriert sich hier auf die Situation in Einrichtungen der Provinz Westfalen in der Trägerschaft des Provinzialverbandes,
Vorläufer des Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL).


Paul Brune – “Lebensunwert” – Und wer sonst noch? – Eine späte Entschuldigung!
NS-Ideologie im Dritten Reich und ihre Folgen – auch noch für lange Zeit danach.
Beiträge, Erklärungen und Korrespondenz zu diesen Themen – aus dem Jahre 2003.


Gott und die Welt. - Einzelhaft und Zwangsarbeit – Fürsorgeerziehung
in Deutschland [BRD] [50er, 60er, 70er und 80er Jahre] –

im WDR Fernsehen, Sonntag 11.09.2005 um 16:25;
Wiederholung, Dienstag 13.09.2005 um 10:15, (Länge 30 Min.).


WDR FERNSEHEN – Dokumention: "Lebensunwert" – Der Weg des Paul Brune

Zum Thema Antifaschismus:
»Lebensunwert? - NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand« -
Irrsinnige Ideology und ihre Langzeit Folgen im Nachkriegsdeutschland. -
Herausgeber dieses Sachbuches, erstveröffentlicht in 2007, ist

der Freundeskreis Paul Wulf. Erschienen im Graswurzel Verlag. ISBN 3-939045-05-5.


Ein VORWORT von Journalist, Filmmacher und Autor Robert Krieg zum Sachbuch
»Lebensunwert? - NS-Psychiatrie, Zwangssterilisierung und Widerstand«


[ Heimerziehung – Zöglinge - Heimkinder ] Zwischen Disziplinierung und Integration
– Westfälisches Institute für Regionalgeschichte – Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster –
FORSCHUNGEN ZUR REGIONALGESCHICHTE – Markus Köster und Thomas Küster (Hg.)
[ Anstaltserziehung – Fürsorgeerziehung – Weimarer Republik – Drittes Reich – Bundesrepublik ]


Dipl.-Päd. Wolfram Schäfer, Institut für Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg:
Fürsorgeerziehung und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus
Die erbbiologisch begründete Forderung nach der »Aussonderung Unerziehbarer« aus der Fürsorgeerziehung war von den führenden Vertretern der deutschen Jugendpsychiatrie bruchlos aus der Weimarer Republik über die NS-Diktatur in die Bundesrepublik tradiert worden. Die Auswirkungen auf die Gestaltung der Heimerziehung in der jungen Demokratie waren bekanntermaßen fatal.


Sieglinde WALTRAUD Jung’s Leidensgeschichte als Gefangene
und unentlohnter Arbeitssklave der Rummelsberger Anstalten,
im "Haus Weiher"
(1965-1968)(zugehörend zur Bayrischen Inneren Mission)
"Heim für 'schwererziehbare' Mädchen""Mädchenheim Weiher"
(1938-1972)
in Hersbruck, bei Nürnberg, eine Zweigstelle der Rummelsberger Anstalten, in Bayern,
Bundesrepublik Deutschland – "Wirtschaftsunternehmen" im "Wirtschaftswunder BRD".


Ehemalige Heimkinder schildern »Schwere Schicksale im Bundestag«,
Berichtet im Der Westen (Das Portal der WAZ Mediengruppe), 16.11.2007.
Sabine Nölke: Der Petitionsausschuss des Bundestags befaßte sich
erstmals im Dezember 2006 mit dem Schicksal ehemaliger Heimkinder.


»Die weggesperrten Kinder der Nachkriegszeit.«
»Heimzöglinge der 50er und 60er Jahre haben ihr Schweigen gebrochen -
Jetzt fordern sie eine Entschädigung.
«
Jürgen Potthoff berichtet im Der Westen (Das Portal der WAZ Mediengruppe), 20.11.2007.


Regina Eppert (Regina Page) mit Peter Wensierski vom SPIEGEL berichten
über, und diskutieren, die damalige Heimerziehung der Nachkriegszeit
(ca 1945-1979)
in ihren Sachbüchern "Schläge im Namen der Herrn – Die verdrängte Geschichte
der Heimkinder in der Bundesrepublik"
und "Der Alptraum meiner Kindheit und Jugend –
Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime"

Berichtet @ westline – in Westfälische Nachrichten – 20. Oktober 2006,
in einem Artikel mit der Überschrift "Lachen und Weinen strengstens verboten".


"Mädchenknast" – Dortmunder Vincenzheim – September 1977 – auch hier werden Heimkinder weitergehend gefangen gehalten und als unentlohnte Arbeitskräfte – Zwangsarbeiter – von der Katholischen Kirche von Deutschland ausgebeutet – hier in einer Waschanstalt / Großwäscherei der Paderborner Vinzentinerinnen.

Das damalige Vincenzheim (für Mädchen) - die heutige Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung "Vincenzheim Ausbildungsstätte" - in Dortmund lehnt den Vorwurf von damaligen Misshandlungen gegen ihre jugendlichen Heim-Insassen ab. Und auch Theo Breul, Abteilungsleiter beim Caritas-Verband in Paderborn, was das Salvator-Jugendheim in Hövelhof - das damalige Salvator-Kollege (für Jungens) - betrifft, weist alle Vorwürfe zurück.

Bundesrepublik Deutschland: Kinder alleinerziehenden Müttern entrissen und in konfessionelle Heime gesperrt, um christlich erzogen zu werden. Heimkinder wegen läppischer „Vergehen“ – nur bei Hinreichung einmal täglich von Wasser und Brot –
in Isolationshaft gesperrt.
Heimkinder-Ueberlebende überall in der Bundesrepublik Deutschland
berichten von jahrelanger unentlohnter „Zwangsarbeit“ und schwerwiegenden Misshandlungen und Entwürdigungen –
und sind noch heute davon traumatisiert.


Heimkinder-Überlebende brechen ihr Schweigen: Schläge und Quälereien von Kindern und Jugendlichen - "Unglaublich. " - "Niemand hat etwas davon gewußt." "Es kann doch nicht möglich sein. " - "Niemand [von den Heim-Insassen] hat sich beschwert. " - Es habe "allerdings keine regelmäßigen Kontrollen gegeben. " - Heute wird von den Verantwortlichen nur geleugnet, bagatellisiert, oder einfach völlig geschwiegen.

„Moorhof zur Hölle“ – Freistatt im Wietingsmoor in den 50er Jahren. Opfer über die damaligen Methoden in dieser Anstalt; berichtet mit Hilfe eines Zeitungsartikels der am 13.5.1999 im Weser-Kurier veröffentlicht wurde – das Jahr des 100. Jubiläumsfestes der Diakonie Freistatt.

Die wahre Geschichte der damaligen ANSTALT FREISTATT aufgedeckt und erstmalig im Internet veröffentlicht! ANSTALT FREISTATT, Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, ein privat-kirchliches Wirtschaftsunternehmen und Moorlager Arbeitserziehungslager / Arbeitszwangslager der Diakonie (1899-1991), das noch jahrzehntelang nach dem Zweiten Welt Krieg in der Bundesrepublik Deutschland angewendet wurde, wo 14 bis 21 Jahre alte “schwererziehbare” jugendliche deutsche Zwangsarbeiter systematisch getrimmt und auf das Schlimmste misshandelt wurden.

Das Wirtschaftsunternehmen der Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, im Areal der ANSTALT FREISTATT, im Hannoverschen, in der Bundesrepublik Deutschland, und dessen jugendlichen deutschen Zwangsarbeiter, im Vergleich zu den jugendlichen – und auch älteren – deutschen Zwangsarbeitern im BREMISCHEN TEUFELSMOOR, ein Wirschaftsunternehmen der TurbaTorfindustrie G.m.b.H, im Dritten Reich. Was war der Unterschied? Das ersterwähnte wurde (von 1899-1991) von der Diakonie betrieben, das andere (von 1934-1945) vom Staat.

Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil I
Freistatt – Anstalt Freistatt – Diakonische Heime Freistatt – Diakonie Freistatt – Freistatt im Wietingsmoor – Betheler Zweiganstalten im Wietingsmoor – Arbeiterkolonie Freistatt – Arbeitsdienstlager Freistatt – Moorkolonie Freistatt –
“Zwangsarbeitslager Freistatt”
Was entspricht der Wahrheit, und was nicht?


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil II
Zweimalige Flucht eines jugendlichen Zwangsarbeiters aus Freistatt im Wietingsmoor
HOLZNER, MICHAEL – TREIBJAGD – Die Geschichte des Benjamin Holberg –
ein auf Fakten bassierender Roman über die Fürsorgeerziehung und ihre Folgen
in der Bundesrepublik Deutschland.
AUSZÜGE.


Tatorte schwerwiegender Misshandlung von Kindern und Jugendlichen
im Bethel eigenen Freistatt im Wietingsmoor:
Deckertau, Haus Neuwerk, Heimstatt, Moorburg, Moorhof, Moorhort, Moorpenison, Moorstatt, Wegwende, und Wietingshof.


Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor – Erziehungsziel “Arbeite und Bete!”
Stellungnahme dazu eines weiteren Betroffenen, Peter Remmers (vom 12.01.2006):
“Freistätter Hölle!” – “Das Moor ist die Hölle!”
– Fünf Jahre hatte er dort verbringen müssen! –


Mail (vom 16.02.2006) des heutigen Geschäftsführers der Diakonie Freistatt,
Pastor Wolfgang Tereick, an den ehemaligen Freistatt Insassen, Peter Remmers,
worin der Herr Pastor die Ehrlichkeit des ehemaligen Zöglings in Frage stellt.
.


Ehemaliger Freistatt Insasse, Peter Remmers, am 16.02.2006, antwortete
dem heutigen Geschäftsführer der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
auf dessen Anschuldigungen, vom 18.02.2006.
.


6. Stellungnahme von Pastor Wolfgang Tereick, Geschäftsführer Diakonie Freistatt, vom 04.03.2006
− in EVANGELISCHE WOCHENZEITUNG FÜR WESTFALEN UND LIPPE: UK "Unsere Kirche" −
folgend der Veröffentlichung des Buches "Schläge im Namen des Herrn".


Der heute 61-jährige ehemalige Fürsorgezögling Willi Komnick
erstmalig nach 40 Jahren, am 5. Mai 2006, besucht die heutige Diakonie Freistatt –
damalige Anstalt Freistatt im Wietingsmoor, gelegen in einem riesigen
Hochmoorgebiet zwischen Diepholz und Sulingen im Hannoverschen, in Niedersachsen –
ein Ableger der „v. BodelschwinghschenAnstalten“ Bethel, bei Bielefeld,
in Nordrhein-Westfalen – wo die damaligen jugendlichen Insassen
systematisch misshandelt und ausgebeutet worden waren.


Warum habt ihr mich geschlagen?, fragen heute die ehemaligen Insassen,
die damals in Anstalt Freistatt im Wietingsmoor, einem riesigen Hochmoorgebiet
zwischen Diepholz und Sulingen im Hannoverschen, in Niedersachsen –
einem Ableger der „v. BodelschwinghschenAnstalten“ Bethel, bei Bielefeld, in
Nordrhein-Westfalen – systematisch misshandelt und ausgebeutet worden waren.


Während sich die Bundesrepublik Deutschland im Wirtschaftswunder befand,
und begann Goldbarren in Manhatten Banken zu stapeln,
wurden Kinder und Jugendliche im ganzen Land in Heimen und Anstalten
meistens kirchlicher Trägerschaft auf das Schlimmste misshandelt,
geknechtet und ausgebeutet,
und dort nicht nur um ihre Kindheit und Jugendzeit gebracht,
aber dort auch um ihre Löhne und ihre ihnen später zustehenden Rentenanteile betrogen.


Ehemaliges Heimkind Wolfgang Rosenkötter erzählt seine Geschichte:
"Mein erster Tag in Freistatt" - [ Freistatt im Wietingsmoor - Diakonie Freistatt ] -
im
SOZIALEXTRA. Zeitschrift für Soziale Arbeit und Sozialpolitik. Dezember 2006
(Seite 18). Auch im "SWR2Eckpunkt" hat Wolfgang Rosenkötter schon am 26. September 2006
unter dem Titel
"Ich habe nur Angst gehabt" von seinen Erfahrungen berichtet.
"Mein erster Tag in Freistatt" veröffentlicht auch auf dieser Webseite: Heimkinder-
ueberlebende.org
mit freundlicher Erlaubnis von dem Autor, Wolfgang Rosenkötter.


Im Heim [ Anstalt Freistatt in den 70er Jahren ]: Gewalt und Zwang weitergehend auf der Tagesordnung. Schwerarbeit ohne Entlohnung in Bethel eigenen Betrieben fortgesetzt. Verpachtung der Zöglinge auch an umliegende Bauerhöfe ohne dass ihrerseits, oder von Seiten der Mutter-Anstalt Bethel, Sozialversicherungsabgaben entrichtet werden.

Die schreckliche Seite der Kirche - SPIEGEL ARTIKEL vom 19.5.2003 - KIRCHE Unbarmherzige Schwestern

Schikanen überall, auch beim "Reichsarbeitsdienst" (RAD) 1940:
Erfahrungsbericht eines Reicharbeitsdienstlers, Werner Mork (*1921),
aus Kronach, aufgezeichnet Juli 2004


[ Nationalsozialistische Ideologie als Hilfe zur Erziehung – der Anfang des Endes. ]

Von der Fürsorgeerziehung zur Kinder- und Jugendhilfe.
Vom Jugendwohlfahrtsgesetz zum Kinder- und Jugendhilfegesetz.
Historischer Wandel der Hilfe zur Erziehung




Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen.


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