Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

6. Stellungnahme von Pastor Wolfgang Tereick, Geschäftsführer Diakonie Freistatt, vom 04.03.2006
− in EVANGELISCHE WOCHENZEITUNG FÜR WESTFALEN UND LIPPE: UK "Unsere Kirche" −
folgend der Veröffentlichung des Buches "Schläge im Namen des Herrn".


[ Aus dem Internet enthoben @ http://www.unsere-kirche.de/index_343.html ]

Nachrichten aus Westfalen

[ Betreffs der damaligen Anstalt Freistatt im Wietingsmoor − heute Diakonie Freistatt − in Niedersachsen ]

Freistätter Jugendliche bei der Arbeit im Moor. Foto: Bildarchiv Bethel

Jugendliche zur Arbeit geprügelt

Jugendfürsorge: Der Leiter der Diakonie Freistatt, Wolfgang Tereick, nimmt Stellung zu Vorwürfen

Von Anke von Legat

Die Vorwürfe, die der Journalist Peter Wensierski gegen die Behandlung von Jugendlichen zwischen 1950 und 1970 in der Diakonie Freistatt erhebt, sind zum großen Teil berechtigt. Das bestätigte der heutige Leiter der Teilanstalt der von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, Wolfgang Tereick, im Gespräch mit UK. Allerdings seien die Anschuldigungen nicht neu. Schon seit Jahren bemühe sich die diakonische Einrichtung um eine Aufarbeitung ihrer Vergangenheit. "Wir müssen dazu stehen und uns in die Auseinandersetzung begeben", sagte Tereick.

Freistatt war zur fraglichen Zeit ein Fürsorgeerziehungsheim - für viele straffällig gewordene Jugendliche eine Alternative zum Zuchthaus. Tereick weiß aus den Akten, dass zumindest in einem Fall ein jugendlicher Mörder eingewiesen wurde. "Aber es gab auch Jungen, die wegen Lappalien angezeigt und eingesperrt wurden - weil es die Nachbarn ärgerte, dass sie die falsche Musik hörten oder mit einem Mädchen unterwegs waren." Eine objektive Überprüfung der Vorwürfe habe es nicht gegeben. "Die Mühe hat man sich weder in Freistatt noch in der Justiz gemacht", weiß Tereick.

Das pädagogische Mittel zur "Besserung" der Jungen - nach Freistatt kamen nur männliche Jugendliche - war die körperliche Arbeit. Da die allermeisten über 14 und damit nicht mehr schulpflichtig waren, konnten sie den ganzen Tag in der Torfstecherei oder der Landwirtschaft eingesetzt werden.

Die Umstände, unter denen das geschah, werden der Diakonie Freistatt jetzt vorgeworfen: Die Jugendlichen seien als billige Arbeitskräfte missbraucht worden, bis zu zwölf Stunden am Tag, sommers wie winters. Dabei herrscht militärischer Drill; Schläge waren an der Tagesordnung. Beiträge zur Sozialversicherung wurden nicht gezahlt.

Eine Schul- und Berufsausbildung war nur bei guter Führung und nur sehr eingeschränkt möglich: In der Regel wurden die Jugendlichen aus ihrer Berufsausbildung herausgerissen und hatten in Freistatt keine Möglichkeit, weiter zu lernen. "Das war zwar vor dem Gesetz richtig", sagt Tereick. "Aber auch in den 50er Jahren war schon klar, dass jemand ohne Schulabschluss oder Lehre keine großen Chancen im Leben hat."

Diskussionen über die Art der Erziehung habe es damals nicht gegeben. Den Erziehern selbst sei daraus kaum ein Vorwurf zu machen, meint Tereick. Wer als junger Diakon als Erzieher nach Freistatt kam, übernahm die vorgegebene Art des Umgangs mit den Jugendlichen. Aber, so erzählt der Leiter der Anstalt, er wisse von Diakonen, die daran zerbrochen seien. "Ich habe mit Leuten gesprochen, die mir gesagt haben: Ich bin doch nicht Diakon geworden, um Jugendliche zur Arbeit im Torf zu prügeln, ich hatte andere Ideale." Manche der jüngeren Erzieher hätten später versucht, aus der Situation das Beste zu machen, indem sie sich mit dem System arrangierten, dabei aber versuchten, einzelnen Zöglingen das Leben zu erleichtern. Das sei von den Jugendlichen auch so wahrgenommen worden, wie Reaktionen aus jüngster Zeit zeigten.

Ehemaligen Zöglingen, die sich mit ihrer Vergangenheit in Freistatt beschäftigen, möchte man so weit wie möglich entgegenkommen. "Selbstverständlich können sie bei uns ihre Akten einsehen", betont Tereick. "Viele, die das tun, finden dabei ein Stück ihrer Kindheit wieder: Fotos, Briefe - sonst haben sie ja aus dieser Zeit nichts."

Immer wieder gebe es außerdem Anfragen von Ehemaligen, die für ihre Arbeit im Torfmoor oder in den landwirtschaftlichen Betrieben den Nachweis über eine rentenversicherungspflichtige Tätigkeit anfordern. Auch diese würden selbstverständlich ausgestellt. Allerdings weiß Tereick auch, dass die Rentenkassen trotz Bescheinigungen nicht bereit seien, die Zeiten in Freistatt für die Rente anzuerkennen. "Aber rückwirkend die Beträge zu zahlen, das können wir uns nicht leisten", bedauert er.

Eine pauschale Entschuldigung hält Tereick jedoch nicht für sinnvoll. "Die Jugendlichen, die in Freistatt waren, haben hier wirklich Leidensgeschichten erlebt. Aber wenn ich mich als heutiger Geschäftsführer entschuldige - das wäre zu billig", sagt er. "Wichtiger fände ich eine Entschuldigung durch die Erzieher selber. Aber kann man das von über 80-Jährigen noch erwarten?"

Literatur zum Thema: Peter Wensierski, Schläge im Namen des Herrn, Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik. München, Deutsche Verlags-Anstalt, 19,90 Euro. Wolfgang Motzkau-Valeton: Streiflichter aus der Geschichte der Diakonie Freistatt, Schröderscher Buchverlag, 68 Seiten.

[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 7. März 2006 ]


Subindex Nr. 3

SPIEGEL-Buch: Schläge im Namen des Herrn
Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik
|
Buchauthor, Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist: Peter Wensierski |
ISBN: 342105892X | Ab 07.02.2006 auch in Buchläden erhältlich.


HEIMKINDER-SCHICKSALE: "Wie geprügelte Hunde" - Von Peter Wensierski
Sie wurden geschlagen, erniedrigt und eingesperrt. Unter oft unvorstellbaren
Bedingungen wuchsen in den fünfziger und sechziger Jahren Hunderttausende Kinder und Jugendliche in kirchlichen Heimen auf.
"Wir waren Zwangsarbeiter", sagen sie heute. Ein dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil II
Zweimalige Flucht eines jugendlichen Zwangsarbeiters aus Freistatt im Wietingsmoor
HOLZNER, MICHAEL – TREIBJAGD – Die Geschichte des Benjamin Holberg –
ein auf Fakten bassierender Roman über die Fürsorgeerziehung und ihre Folgen
in der Bundesrepublik Deutschland.
AUSZÜGE.


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil I
Freistatt – Anstalt Freistatt – Diakonische Heime Freistatt – Diakonie Freistatt – Freistatt im Wietingsmoor – Betheler Zweiganstalten im Wietingsmoor – Arbeiterkolonie Freistatt – Arbeitsdienstlager Freistatt – Moorkolonie Freistatt –
“Zwangsarbeitslager Freistatt”
Was entspricht der Wahrheit, und was nicht?


Die wahre Geschichte der damaligen ANSTALT FREISTATT aufgedeckt und erstmalig im Internet veröffentlicht! ANSTALT FREISTATT, Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, ein privat-kirchliches Wirtschaftsunternehmen und Moorlager Arbeitserziehungslager / Arbeitszwangslager der Diakonie (1899-1991), das noch jahrzehntelang nach dem Zweiten Welt Krieg in der Bundesrepublik Deutschland angewendet wurde, wo 14 bis 21 Jahre alte “schwererziehbare” jugendliche deutsche Zwangsarbeiter systematisch getrimmt und auf das Schlimmste misshandelt wurden.

Kinderzwangsarbeit – Die Wahrheit über Kinder-Zwangsarbeit in Deutschland – z. B.,
Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor– Erziehungsziel : “Arbeite und Bete!”.
Seit 1899 bestehendendes, und heute weiterhin bestehendes, evangelisch-lutherisches
Wirtschaftsunternehmen – Diakonische Heime Freistatt – DiakonieFreistatt.de.vu


Kinderzwangsarbeit in Deutschland (1945-1985)
– Die Wahrheit über Kinder-Zwangsarbeit in Deutschland –
The truth about child slave labour in Germany
Die Evangelische Kirche in Deutschland sowie auch die Katholische Kirche in
Deutschland, war masiv daran beteiligt, und auch die damalig “grösste
Sozialhilfeeinrichtung Deutschlands”,
die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, waren masiv daran beteiligt


Anklagepunkte

Das Wirtschaftsunternehmen der Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, im Areal der ANSTALT FREISTATT, im Hannoverschen, in der Bundesrepublik Deutschland, und dessen jugendlichen deutschen Zwangsarbeiter, im Vergleich zu den jugendlichen – und auch älteren – deutschen Zwangsarbeitern im BREMISCHEN TEUFELSMOOR, ein Wirschaftsunternehmen der TurbaTorfindustrie G.m.b.H, im Dritten Reich. Was war der Unterschied? Das ersterwähnte wurde (von 1899-1991) von der Diakonie betrieben, das andere (von 1934-1945) vom Staat.

Tatorte schwerwiegender Misshandlung von Kindern und Jugendlichen
im Bethel eigenen Freistatt im Wietingsmoor:
Deckertau, Haus Neuwerk, Heimstatt, Moorburg, Moorhof, Moorhort, Moorpenison, Moorstatt, Wegwende, und Wietingshof.


Während sich die Bundesrepublik Deutschland im Wirtschaftswunder befand,
und begann Goldbarren in Manhatten Banken zu stapeln,
wurden Kinder und Jugendliche im ganzen Land in Heimen und Anstalten
meistens kirchlicher Trägerschaft auf das Schlimmste misshandelt,
geknechtet und ausgebeutet,
und dort nicht nur um ihre Kindheit und Jugendzeit gebracht,
aber dort auch um ihre Löhne und ihre ihnen später zustehenden Rentenanteile betrogen.


„Moorhof zur Hölle“ – Freistatt im Wietingsmoor in den 50er Jahren. Opfer über die damaligen Methoden in dieser Anstalt; berichtet mit Hilfe eines Zeitungsartikels der am 13.5.1999 im Weser-Kurier veröffentlicht wurde – das Jahr des 100. Jubiläumsfestes der Diakonie Freistatt.

Im Heim [ Anstalt Freistatt in den 70er Jahren ]: Gewalt und Zwang weitergehend auf der Tagesordnung. Schwerarbeit ohne Entlohnung in Bethel eigenen Betrieben fortgesetzt. Verpachtung der Zöglinge auch an umliegende Bauerhöfe ohne dass ihrerseits, oder von Seiten der Mutter-Anstalt Bethel, Sozialversicherungsabgaben entrichtet werden.

Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor – Erziehungsziel “Arbeite und Bete!”
Stellungnahme dazu eines weiteren Betroffenen, Peter Remmers (vom 12.01.2006):
“Freistätter Hölle!” – “Das Moor ist die Hölle!”
– Fünf Jahre hatte er dort verbringen müssen! –


Mail (vom 16.02.2006) des heutigen Geschäftsführers der Diakonie Freistatt,
Pastor Wolfgang Tereick, an den ehemaligen Freistatt Insassen, Peter Remmers,
worin der Herr Pastor die Ehrlichkeit des ehemaligen Zöglings in Frage stellt.
.


Ehemaliger Freistatt Insasse, Peter Remmers, am 16.02.2006, antwortete
dem heutigen Geschäftsführer der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
auf dessen Anschuldigungen, vom 18.02.2006.
.


6. Stellungnahme von Pastor Wolfgang Tereick, Geschäftsführer Diakonie Freistatt, vom 04.03.2006
− in EVANGELISCHE WOCHENZEITUNG FÜR WESTFALEN UND LIPPE: UK "Unsere Kirche" −
folgend der Veröffentlichung des Buches "Schläge im Namen des Herrn".


Intensive Handarbeit im Moor in Anstalt Freistatt, damals – historische Bilder –
( im Oktober 1993 umbenannt in Diakonie Freistatt).
Virtueller Rundgang durch das damalige Freistätter Wietingsmoor in Niedersachsen


"ARBEITSTÜCHTIGKEIT" oder "ARBEITSUNTÜCHTIGKEIT"
"ARBEITSFLEISS", oder "ARBEITSUNLUST" / "FAULHEIT"
Die Innere Mission und ihre Rolle bei der Zwangssterilisation und den
nationalsozialistischen Krankenmorden.


BETHEL – Bedingte Menschenwürde: Das Fehlverhalten von Bethel,
der Diakonie, der Inneren Mission, und der Evangelischen Kirche,
zu verschiedenen Zeiten in ihrer Geschichte. – Das Schweigen brechen. –
Erinnern - Gedenken - Verantwortlich handeln.


Ehemaliger Bethel-Erzieher Paul Schäfer: Menschenretter
oder unverbesserlicher Gewohnheitsverbrecher? – Colonia Dignidad:
Erfolgsgeschichte Ewiggestriger – »Arbeit ist Gottesdienst«.
Maloche in der Schäfer eigenen Kolonie der Würde in Chile.


DEUTSCHER BUNDESTAG – 14. Wahlperiode – 06.11.2001
– Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Fraktion der PDS –
Erkentnisse der Bundesregierung über die Colonia Dignidad
deutsche Kolonie der Würde und Mildtätigkeitsverein– in Chile.


DEUTSCHER BUNDESTAG – 14. Wahlperiode – 13.11.2001
– Den Opfern der sogenannten Colonia Dignidad helfen –
Bundesregierung befasst sich mit der deutschen Kolonie der Würde, und Mildtätigkeitsverein, in Chile.


DEUTSCHER BUNDESTAG – 14. Wahlperiode – 13.11.2001 –
Bundesregierung beschliesst den deutschen Opfern der sogenannten deutschen
Colonia DignidadKolonie der Würde, in Chile, zu helfen.




Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen.



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