Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

Ehemaliger Freistatt Insasse, Peter Remmers, am 16.02.2006, antwortete
demheutigen Geschäftsführer der Diakonie Freistatt,
Pastor Wolfgang Tereick,
auf dessen Anschuldigungen, vom 18.02.2006.


Hallo Pastor Tereick,

Es kam mir in dem Gästebucheintrag nicht auf die korrekten Daten, sondern eher auf die Vorkommnisse, die viele der Insassen und ich erdulden mussten, an.


Ich bin auch erstaunt über das Wort "Wahrheit", das ich ihrem Text entnehmen mußte. Über die Wahrheit wird in der Diakonie Freistatt doch geschwiegen.

Ich bin einmal so frei und schätze Sie meinem Alter nahe. Woher wollen sie wissen, was damals geschah ? Ich war hautnah dabei. Sie auch ?

Es stimmt, ich kam im Frühjahr 1973 nach Freistatt. An das genaue Datum kann ich mich nicht erinnern, aber das war für einen gerade 14 Jahre alt gewordenen Jungen eigendlich auch nicht so wichtig. Es war also der “16.03.1973” ? Fein, dann kann ich ihnen mit Gewissheit sagen, das ich am 17.03.1973 morgens um 7:00 Uhr dort auf dem Hinterhof von Wegwende stand und danach ins Moor mußte. Und das täglich von Montags - Freitags für mindestens ein Jahr. Nicht wie Sie es dahinstellen wollen (“Wochen oder allenfalls Monate”) !!!

Schulverweigerer” und “Schulabbrecher” war ich also. Oh manno man. Das trifft mich hart, solch eine Betitelung. Ich kam mir eher wie ein Vierzehnjähriger vor, der wohl gerade anfing zu pupertieren. Der gerade seine Mutter (gestorben 1969) und seinen Vater (gestorben 1970) verloren hatte. Einer, der von einem Heim ins andere geschickt wurde, der wieder und wieder die Schule wechseln mußte, der nie richtige Freunde fand, weil er mußte ja mal wieder die Schule wechseln .... den nennt man dann also “Schulverweigerer” und “Schulabbrecher” ....

Wo waren denn in Freistatt die Pädagogen und Fürsorger zu finden ? Ich fand zum Anfang nur Herrn Herrmann, den Arbeitsleiter im Moor. Ich mußte im Moor als Vierzehnjähriger schuften, schuften, schuften. Auch wenn es nur "Wochen oder allenfalls Monate" gewesen wären .... ich war 14 .... ein kleiner Junge ..... Es war knüppelharte Arbeit und wenn Sie mir das nicht glauben, dann werde ich nach Freistatt kommen und mit ihnen ein oder auch zwei Tage im Moor arbeiten gehen, wenn Sie den Mut dazu haben.

Leider kann ich mich nicht mehr genau daran erinnern, wann ich wieder zu Schule gehen durfte, aber ich meine es war Ende 1974. In Varrel wars, ich werd es nie im Leben vergessen. Der kleine rote Fort Transit, der mich über einige Dörfer zur Schule brachte. Ich war der erste Freistätter, der in Varrel zur Schule gehen durfte. Wäre auch bestimmt ganz nett gewesen, wenn ... ja wenn da nicht ein kleines Problem gewesen wäre !!! Können Sie sich denken, was das für ein Problem war ?

Na Herr Pastor Tereick .... kein Plan ? Ich sags ihnen. Ich war Freistätter und glauben Sie mir ... Kinder können sehr gemein werden. Das durfte ich auch jeden Tag spüren. Aber darüber mit einem Sprechen ? Mit wem denn ? Genau, mit Herrn Klapproth. Kennen Sie den Ausdruck " “Bürorally" Nein ? Ich kannte diesen zwar, aber bis Dato blieb mir dieser erspart. Herr Klapproth, ein Mann von ca 220 Kilo Gewicht gegen einen kleinen Freistätter von ca 45 Kilo in seinem Büro .... den Rest erspar ich ihnen lieber.

Das waren die Chancen die Freistatt mir bis dahin gab. Nur so nebenbei .... in Freistatt machte ich vom 06/1975 - 09/1975, also in nur drei Monaten den Hauptschulabschluß nach. Anscheinend war ich garnicht so blöd.

Ja Ja, der liebe Bäcker Hugo Hahl. Wenn der wüßte was für einen tollen Gesellen der da hatte. Lebt der Geselle noch in Freistatt ? Wenn ja, dann fragen Sie den doch mal nach seiner Gesinnung, aber nicht nur nach der politschen oder religiösen .... mehr sag ich nicht dazu.

Sucht er immer die Schuldigen bei anderen ?” ... na, Sie haben bestimmt gerade daran gedacht, oder ? Nein Herr Pastor Tereick, das tue ich nicht ! Das hier ist die Wahrheit, die Wahrheit über einen kleinen Jungen der nicht mehr in die Schule gehen mochte.

Einen kleinen Jungen über den sich 3 Ämter hermachten. 2 Fürsorge- und 1 Kirchenamt. Einen kleinen Jungen, dem “keine angemessende Hilfe mehr angeboten werden” konnte.

Irgendwie klingt es voller Hohn, wenn ich solche Worte lesen muß. “Angemessen”, sagen Sie mir, was ist Ihrer heutigen Ansicht nach, denn “angemessen” für mich ?

Angemessen“ .... für ein Jahr Knüppelarbeit im Moor oder im stinkendem Putenstall bei Bauer Harms ( Name Fiktiv ) ...

Angemessen“ .... für Schweinestall ausmisten im anstaltseigenen Betrieb oder wundgescheuerte Finger beim Steinmetz Hiller ( Name Fiktiv )

Angemessen“ .... für Kinderarbeit, die vom Gesetzgeber aus verboten war !?

Den Lohn für die Schufterei habe ich bekommen. Jeden Tag bekomme ich einen kleinen Zins für die Arbeit in Freistatt.

Diesen Lohn gönne ich keinem meiner Mitmenschen, denn er ist fast unerträglich. Aber welche kleine Wirbelsäule macht sowas auf Dauer auch schon mit.


Wir waren noch keine "richtigen Männer"

Mit freundlichen Grüßen
Peter Remmers
ehemaliger examinierter Krankenpfleger


[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 28. Februar 2006 ]


Subindex Nr. 3

SPIEGEL-Buch: Schläge im Namen des Herrn
Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik
|
Buchauthor, Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist: Peter Wensierski |
ISBN: 342105892X | Ab 07.02.2006 auch in Buchläden erhältlich.


HEIMKINDER-SCHICKSALE: "Wie geprügelte Hunde" - Von Peter Wensierski
Sie wurden geschlagen, erniedrigt und eingesperrt. Unter oft unvorstellbaren
Bedingungen wuchsen in den fünfziger und sechziger Jahren Hunderttausende Kinder und Jugendliche
in kirchlichen Heimen auf.
"Wir waren Zwangsarbeiter", sagen sie heute. Ein dunkles Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil II
Zweimalige Flucht eines jugendlichen Zwangsarbeiters aus Freistatt im Wietingsmoor
HOLZNER, MICHAEL – TREIBJAGD – Die Geschichte des Benjamin Holberg –
ein auf Fakten bassierender Roman über die Fürsorgeerziehung und ihre Folgen
in der Bundesrepublik Deutschland.
AUSZÜGE.


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil I
Freistatt – Anstalt Freistatt – Diakonische Heime Freistatt – Diakonie Freistatt – Freistatt im Wietingsmoor – Betheler Zweiganstalten im Wietingsmoor – Arbeiterkolonie Freistatt – Arbeitsdienstlager Freistatt – Moorkolonie Freistatt –
“Zwangsarbeitslager Freistatt”
Was entspricht der Wahrheit, und was nicht?


Die wahre Geschichte der damaligen ANSTALT FREISTATT aufgedeckt und erstmalig im Internet veröffentlicht! ANSTALT FREISTATT, Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, ein privat-kirchliches Wirtschaftsunternehmen und Moorlager Arbeitserziehungslager / Arbeitszwangslager der Diakonie (1899-1991), das noch jahrzehntelang nach dem Zweiten Welt Krieg in der Bundesrepublik Deutschland angewendet wurde, wo 14 bis 21 Jahre alte “schwererziehbare” jugendliche deutsche Zwangsarbeiter systematisch getrimmt und auf das Schlimmste misshandelt wurden.

Kinderzwangsarbeit – Die Wahrheit über Kinder-Zwangsarbeit in Deutschland – z. B.,
Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor– Erziehungsziel : “Arbeite und Bete!”.
Seit 1899 bestehendendes, und heute weiterhin bestehendes, evangelisch-lutherisches
Wirtschaftsunternehmen – Diakonische Heime Freistatt – DiakonieFreistatt.de.vu


Kinderzwangsarbeit in Deutschland (1945-1985)
– Die Wahrheit über Kinder-Zwangsarbeit in Deutschland –
The truth about child slave labour in Germany
Die Evangelische Kirche in Deutschland sowie auch die Katholische Kirche in
Deutschland, war masiv daran beteiligt, und auch die damalig “grösste
Sozialhilfeeinrichtung Deutschlands”,
die v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, waren masiv daran beteiligt


Anklagepunkte

Das Wirtschaftsunternehmen der Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, im Areal der ANSTALT FREISTATT, im Hannoverschen, in der Bundesrepublik Deutschland, und dessen jugendlichen deutschen Zwangsarbeiter, im Vergleich zu den jugendlichen – und auch älteren – deutschen Zwangsarbeitern im BREMISCHEN TEUFELSMOOR, ein Wirschaftsunternehmen der TurbaTorfindustrie G.m.b.H, im Dritten Reich. Was war der Unterschied? Das ersterwähnte wurde (von 1899-1991) von der Diakonie betrieben, das andere (von 1934-1945) vom Staat.

Tatorte schwerwiegender Misshandlung von Kindern und Jugendlichen
im Bethel eigenen Freistatt im Wietingsmoor:
Deckertau, Haus Neuwerk, Heimstatt, Moorburg, Moorhof, Moorhort, Moorpenison, Moorstatt, Wegwende, und Wietingshof.


Während sich die Bundesrepublik Deutschland im Wirtschaftswunder befand,
und begann Goldbarren in Manhatten Banken zu stapeln,
wurden Kinder und Jugendliche im ganzen Land in Heimen und Anstalten
meistens kirchlicher Trägerschaft auf das Schlimmste misshandelt,
geknechtet und ausgebeutet,
und dort nicht nur um ihre Kindheit und Jugendzeit gebracht,
aber dort auch um ihre Löhne und ihre ihnen später zustehenden Rentenanteile betrogen.


„Moorhof zur Hölle“ – Freistatt im Wietingsmoor in den 50er Jahren. Opfer über die damaligen Methoden in dieser Anstalt; berichtet mit Hilfe eines Zeitungsartikels der am 13.5.1999 im Weser-Kurier veröffentlicht wurde – das Jahr des 100. Jubiläumsfestes der Diakonie Freistatt.

Im Heim [ Anstalt Freistatt in den 70er Jahren ]: Gewalt und Zwang weitergehend auf der Tagesordnung. Schwerarbeit ohne Entlohnung in Bethel eigenen Betrieben fortgesetzt. Verpachtung der Zöglinge auch an umliegende Bauerhöfe ohne dass ihrerseits, oder von Seiten der Mutter-Anstalt Bethel, Sozialversicherungsabgaben entrichtet werden.

Bethel-eigene Anstalt Freistatt im Wietingsmoor – Erziehungsziel “Arbeite und Bete!”
Stellungnahme dazu eines weiteren Betroffenen, Peter Remmers (vom 12.01.2006):
“Freistätter Hölle!” – “Das Moor ist die Hölle!”
– Fünf Jahre hatte er dort verbringen müssen! –


Mail (vom 16.02.2006) des heutigen Geschäftsführers der Diakonie Freistatt,
Pastor Wolfgang Tereick, an den ehemaligen Freistatt Insassen, Peter Remmers,
worin der Herr Pastor die Ehrlichkeit des ehemaligen Zöglings in Frage stellt.
.


Ehemaliger Freistatt Insasse, Peter Remmers, am 16.02.2006, antwortete
dem heutigen Geschäftsführer der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
auf dessen Anschuldigungen, vom 18.02.2006.
.


6. Stellungnahme von Pastor Wolfgang Tereick, Geschäftsführer Diakonie Freistatt, vom 04.03.2006
− in EVANGELISCHE WOCHENZEITUNG FÜR WESTFALEN UND LIPPE: UK "Unsere Kirche" −
folgend der Veröffentlichung des Buches "Schläge im Namen des Herrn".


Intensive Handarbeit im Moor in Anstalt Freistatt, damals – historische Bilder –
( im Oktober 1993 umbenannt in Diakonie Freistatt).
Virtueller Rundgang durch das damalige Freistätter Wietingsmoor in Niedersachsen


"ARBEITSTÜCHTIGKEIT" oder "ARBEITSUNTÜCHTIGKEIT"
"ARBEITSFLEISS", oder "ARBEITSUNLUST" / "FAULHEIT"
Die Innere Mission und ihre Rolle bei der Zwangssterilisation und den
nationalsozialistischen Krankenmorden.


BETHEL – Bedingte Menschenwürde: Das Fehlverhalten von Bethel,
der Diakonie, der Inneren Mission, und der Evangelischen Kirche,
zu verschiedenen Zeiten in ihrer Geschichte. – Das Schweigen brechen. –
Erinnern - Gedenken - Verantwortlich handeln.


Ehemaliger Bethel-Erzieher Paul Schäfer: Menschenretter
oder unverbesserlicher Gewohnheitsverbrecher? – Colonia Dignidad:
Erfolgsgeschichte Ewiggestriger – »Arbeit ist Gottesdienst«.
Maloche in der Schäfer eigenen Kolonie der Würde in Chile.


DEUTSCHER BUNDESTAG – 14. Wahlperiode – 06.11.2001
– Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Fraktion der PDS –
Erkentnisse der Bundesregierung über die Colonia Dignidad
deutsche Kolonie der Würde und Mildtätigkeitsverein– in Chile.


DEUTSCHER BUNDESTAG – 14. Wahlperiode – 13.11.2001
– Den Opfern der sogenannten Colonia Dignidad helfen –
Bundesregierung befasst sich mit der deutschen Kolonie der Würde, und Mildtätigkeitsverein, in Chile.


DEUTSCHER BUNDESTAG – 14. Wahlperiode – 13.11.2001 –
Bundesregierung beschliesst den deutschen Opfern der sogenannten deutschen
Colonia DignidadKolonie der Würde, in Chile, zu helfen.




Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen.


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