Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

Deutschlandradio Kultur - LÄNDERREPORT - 11.02.2008 - Moderator Matthias Günther
Zwei ehemalige "Fürsorgezöglinge" / Empfänger der "Freiwilligen Erziehungshilfe" berichten
von ihren Erfahrungen im "Landesfürsorgeheim Glückstadt" in Schleswig-Holstein:
Zwangsarbeit für Jugendliche im Heim bis in die 70er Jahre: "Man wollte uns brechen."



[ Enthoben aus dem Internet @ http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/laenderreport/732008/ ]

Deutschlandradio - Körperschaft des öffentlichen Rechts ***

Dradio.de - Deutschlandradio Kultur

LÄNDERREPORT

11.02.2008


Die Zustände in "Glückstadt" waren mit denen in einem Gefängnis vergleichbar (Bild: AP) 

"Man wollte uns brechen"

Zwangsarbeit für Jugendliche im Heim bis in die 70er Jahre

Von Matthias Günther

Das "Landesfürsorgeheim" in Glückstadt in Schleswig-Holstein wurde 1974 als letzte Einrichtung dieser Art in der Bundesrepublik geschlossen: Dort landeten Jugendliche schon wegen kleiner Delikte oder weil überforderte Eltern sie dorthin abschoben.

Sie arbeiteten sechs Tage in der Woche unentgeltlich und wurden regelmäßig misshandelt. "Man wollte uns brechen", sagen ehemalige Insassen, von denen viele noch heute an den Folgen leiden. Jetzt fordern sie Wiedergutmachung und eine Aufarbeitung der Geschichte derartiger Lager.

Vieles, was Otto Behnck im Landesfürsorgeheim Glückstadt erlebt hat, wird er nie vergessen. Zum Beispiel, als die Erzieher zu einer Strafaktion in den Schlafsaal der jugendlichen Insassen kamen:


"Die sind reingestürmt mit Hurra, also mit Schlagstöcken, und der Erzieher kam gezielt auf mein Bett zu, ganz gezielt, riss die Decke weg, hatte so 'nen Ledertotschläger, so 'nen kurzen Griff, und haute mir immer in den Unterleib rein, also zwei, drei vier Mal, schätze ich - ich hab das nicht gezählt -, und schrie dabei immer: Du Hund! Du Hund! Du Hund!"

Zur gleichen Zeit wie Otto Behnck war Frank Leesemann in Glückstadt. Er meint heute:

"Wieso es solche Einrichtung gab, Ende der 60er Jahre, das, das - wenn man das heute irgendwelchen Menschen erzählt, das glaubt gar keiner, die denken man spinnt."

Schon Kleinigkeiten reichten, um ins Heim zu kommen. Frank Leesemann war ein gestohlenes Mofa zum Verhängnis geworden:

"Also ich bin 1969 nach Glückstadt gekommen, nachdem ich mir eigentlich ein Mofa ausgeliehen hatte - das sage ich mal in Anführungsstrichen. Das hab ich aber am nächsten Tag an gleicher Ort und Stelle wieder zurückgestellt. Da hat man mich dann erwischt."

Frank Leesemann war erst 14 Jahre alt, als er vom Jugendamt Eckernförde in das Landesfürsorgeheim Glückstadt eingewiesen wurde.

"Wie ich da eingeliefert worden bin, da hab ich erstmal 'n Schock gekriegt. So etwas hab ich noch nie gesehen. Man kam durch eine Schleuse durch, die Türen waren abgesichert mit Doppelbart-Tresor-Schlössern, dann wurde man in einen Hof reingeführt mit ca. acht Meter hohen Mauern, also das sah von innen aus wie - wie 'ne Vollzugsanstalt."

Kein Wunder: das Gebäude mit den vergitterten Fenstern war im 19. Jahrhundert ein Zuchthaus. Von 1933 bis 1945 diente es als Arbeitslager für Häftlinge aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Die Jugendlichen, die hier nach 1949 "erzogen" werden sollten, mussten die Anstaltskleidung des Arbeitslagers tragen. Sogar die Karteikarten aus der Nazi-Zeit wurden weiter verwendet. Auf der Karteikarte Z 1571 des damals 14-jährigen Frank Leesemann, der ein Mofa gestohlen hatte, steht: asozial, kriminell, kann sich der Gesellschaft nicht anpassen. Das Wort "Häftling" ist auf der Karteikarte durchgestrichen und handschriftlich durch "Zögling" ersetzt. Auch die Überschrift "Arbeitserziehungslager" ist gestrichen - darüber steht "Landessfürsorgeheim".

Otto Behnck war 1970 in das Heim in Glückstadt eingewiesen worden:

"Du hast Deine Zivilsachen abgegeben, Deine Privatsachen abgegeben, hast diese bescheuerten Holzlatschen bekommen, den Drillichanzug, die Wollsocken, einen Satz Unterhosen, und das war's, Ende, 'n Hemd, und im Winter gab's noch 'n Pullover."

Viele der Zöglinge, die er dort kennen lernte, gehörten seiner Meinung nach auf keinen Fall in ein Heim. Oft waren sie aus geringem Anlass dorthin gebracht worden, sagt er:

"Damals nannte man das auch schon Eierdiebereien: Zigaretten aus 'm Automaten geholt; 'ne Gartenlaube aufgebrochen, mal drin gepennt; Fahrrad geklaut und stehengelassen, zu Fuß weiter gegangen; oder mal mit dem Moped schwarz gefahren. Das hab ich auch mal gemacht. Waren ein paar Schläger drunter, klar, aber, puh, kriminell? Nee, das kann ich nicht als Kriminalität bezeichnen, was die Jungs auf dem Kerbholz hatten. Das ist meiner Meinung nach nicht so viel gewesen, dass man jemanden dafür in so eine Anlage, in so eine Einrichtung da einsperrt."

Otto Behnck hatte nicht einmal eine Eierdieberei auf dem Kerbholz. Seine Eltern hatten das Jugendamt Bad Oldesloe gebeten, ihn ins Heim zu stecken. Ein richterlicher Beschluss war nicht erforderlich - es reichte, dass die Eltern der Einweisung zugestimmt hatten:

"Die kamen angeblich mit meinem Lebenswandel nicht mehr klar. Dass ich mir 'ne Gitarre gekauft hab, dass ich in 'ner Band gespielt hab, dass ich versucht hab, mir etwas länger die Haare wachsen zu lassen. Mein Vater - das konnte der überhaupt nicht verstehen, da hat er überhaupt kein Verständnis für gehabt. Wenn das nach meinem Vater und nach meinem Ausbilder damals gegangen wäre, dann hätte ich alle 14 Tage zum Friseur gemusst."

Da war er 19 Jahre alt - nach damaligem Recht noch nicht volljährig. Er lebte in einer Wohngemeinschaft, schwärmte für Jimmy Hendrix und die Rolling Stones. Er hatte seine Lehre abgebrochen und war einmal heimlich nach Dänemark getrampt. Das reichte seinen Eltern:

"Aufgegriffen oder festgenommen oder verhaftet, wie immer man das nennen mag, bin ich bei meinen Eltern zu Hause. Als ich meine Eltern besucht habe, um eine für mich dort per Postanweisung eingegangene Lohnsteuerrückzahlung abzuholen."

Seine Mutter hatte die Polizei gerufen. Er wurde festgenommen und [ist] nach Glückstadt gebracht worden. Dort sollte er sich "bessern":

"Wir sind um 6 Uhr 30 - glaube ich - geweckt worden. Das war alles geregelt. Vom Bettenbau bis zur Arbeit führen, Mittagspause runterführen, Essen, Arbeitsschluss und dann wieder Einschluss - Einschluss 19 Uhr, also eine Stunde nach Arbeitsschluss oder eineinhalb Stunden - dann war wieder Einschluss in den Schlafräumen."

Und um 21 Uhr 30 wurde das Licht ausgemacht. Die Zöglinge mussten sechs Tage in der Woche von morgens bis abends unentgeltlich im Akkord arbeiten. Frank Leesemann war unter anderem zum Fischernetze-Knüpfen eingeteilt.

"Da sind wir schon ganz schön misshandelt worden und mussten in Anstaltsklamotten dort rumlaufen. Ich musste ein Hemd tragen, da war ein rotes Dreieck drauf genäht, das war ein altes KZ-Arbeitshemd noch aus dem letzten Krieg und, ja, wir mussten da arbeiten, schuften, bis zum Umfallen. Dafür haben wir kein Geld gekriegt, sondern Zigaretten."

Die Arbeit war hart, aber das war es nicht, was ihnen am meisten zu schaffen machte, sagt Frank Leesemann:

"Zum Teil wurden wir auch geschlagen, man wollte uns ja irgendwie - na ja, so dass man mit 'nem gebeugten Rückgrat durch die Gegend läuft. Ich hab mir das nicht gefallen lassen, ich bin stets aufrecht gegangen, da haben die sich natürlich die Zähne ausgebissen, und die haben dann ihre Wut an den Zöglingen ausgelassen. Wir wurden da getreten, geschlagen, nicht von allen, aber von einigen. Ein Erzieher, das war ein Box-Trainer, der hat ganz gern mal zugeschlagen, der wusste auch wohin. Ja, da gab's natürlich unter den Zöglingen auch Streit, und da sind die dann gar nicht zwischen gegangen, also das Anstaltspersonal. Die haben sich dann blutig geschlagen auf dem Hof und getreten und gewürgt, was weiß ich, und das musste man alles untereinander ausmachen."

Otto Behnck fasst die Lebensumstände im Landesfürsorgeheim Glückstadt so zusammen:

"Im Grunde genommen war das ein ständiger Kampf, täglicher Kampf, selber nicht Opfer zu werden, also selber aufs Maul zu kriegen, auf Deutsch gesagt. Man musste sich irgendwie behaupten und durchsetzen da. Und die Schwächeren haben - auf Deutsch gesagt - die Arschkarte gezogen da."

Mindestens 7000 Jugendliche im Alter von zwölf bis 21 Jahren haben von 1949 bis 1974 das Landesfürsorgeheim Glückstadt von innen kennengelernt. Ihre Akten sind im Landesarchiv noch vorhanden. Für viele Insassen lag der Gedanke nahe, aus dem Heim zu fliehen. Aber es war nicht leicht, aus dem Gefängnisgebäude zu entkommen. Für Otto Behnck ergab sich die Chance, als er gemeinsam mit anderen Zöglingen zum Kreiswehrersatzamt zur Musterung gebracht worden war.

"Ja, ich hab mich dann zum Austreten abgemeldet, bin dann auf die Toilette und ich glaube, es war der zweite oder der dritte Stock, ich bin durchs Toilettenfenster und dann am Fallrohr, Regenrinne, runtergerutscht und Gott sei Dank war ein Sandhügel unten am Boden."

Er schaffte es, per Anhalter nach Hause zu kommen - aber dort wartete schon die Polizei auf ihn.

"Ich wusste genau, was passiert, wenn man wieder reinkommt nach dem Abhauen. Dann gab's Bunker. Das war Horror."

Der Bunker - das war Isolationshaft:

"Also man kam da nicht raus. Das war 'ne kleine Zelle mit 'ner Pritsche, wo morgens die Matratze raus genommen wurde. Dann war 'n Tisch da und 'n Stuhl, da gab's nicht zu Lesen, da gab's gar nichts. Null. Schön sitzen. Tag und Nacht."

Otto Behnck erinnert sich an einen weiteren gescheiterten Fluchtversuch: Sie wollten sich aus dem Fenster in den Innenhof abzuseilen, in der Hoffnung, von dort schon irgendwie weiter zu kommen. Einer von ihnen stürzte ab und verletzte sich schwer. Die Strafe für die ganze Gruppe war härter als der Bunker. Sie kamen in die sogenannte Box:

"Wir sind alle rausgescheucht worden, barfuß, im Schlafanzug, nur so 'ne scheißgraue Wolldecke über 'n Rücken, und dann sind wir runtergeführt worden und in die Box rein. Das ist noch schlimmer wie die Bunkerzelle. Das ist 'n Gitterkäfig. Das hieß, da kommen die ganz Renitenten rein, also die richtig aufsässig sind. Das ist 'n kleiner Käfig, und mit der ganzen Gruppe mussten wir rein. Ich glaube, wir waren zwölf, 14, 16 Mann, und haben da drin gestanden, die ganze Nacht barfuß auf dem Betonfußboden. So Stunden vergehen da wie Jahre, wenn man da unten steht, nachts. Und das im Januar. Das war arschkalt."

Auch das wird Otto Behnck, der nur drei Monate in dem Heim war, nicht vergessen. Man wollte sie fertigmachen, man wollte sie brechen, sagt er:

"Das ist einfach Demütigung - das ist einfach demütigend gewesen."

Das ist 37 Jahre her. Otto Behnck wurde Markthändler in Kiel, Frank Leesemann hat einen Drehorgel-Verleih, ebenfalls in Kiel. In den vergangenen Jahrzehnten sind sich beide immer wieder einmal begegnet. Darüber, wie sehr ihnen die Zeit in Glückstadt noch immer zu schaffen macht, haben sie aber bis vor kurzem nie miteinander gesprochen.

"Wir wollten uns nie das eingestehen, also ich auch nicht. Mittlerweile hab ich ja schon ein paar Mal geheult deswegen. Aber an und für sich haben wir uns immer auf die Schulter geklopft und haben gesagt, Mensch, wir sind doch gut raus gegangen da. Das war das Verdrängen. Der Mensch lässt sich ungern demütigen. Und ich und einige meiner Kollegen gar nicht. Wenn meine Familienangehörigen da mal mit angefangen haben, dann hab ich gesagt: lass, wechseln wir mal das Thema."

Im Herbst 2006 hatte Otto Behnck dann einen Termin beim Jugendamt. Es ging um den Unterhalt für seine jüngste Tochter. Der Befehlston einer Beamtin erinnerte ihn an die Zeit in Glückstadt:

"Es war ein Montag, wahrscheinlich hat sie schlechte Laune gehabt, vielleicht war ich ihr auch 'nen Tick zu arrogant, ich weiß es nicht. Auf jeden Fall gerieten wir sozusagen aneinander, und sie sagte dann zu mir, als ich dann meine Einkommensteuer-Bescheide hinlegte: Das darf ja wohl nicht wahr sein, das ist ja viel zu wenig, was Sie verdienen, Sie suchen sich 'ne andere Beschäftigung, Sie suchen sich 'ne andere Arbeit, wo Sie mehr verdienen, und Sie schreiben mir zehn Bewerbungen, und Sie bringen mir auch die Absagen auf diese Bewerbungen, und legen die mir hier auf den Tisch! - So in etwa lief das ab. Und da hab ich gedacht: Peng, was ist das für'n Ton! Ich hab die Frau nur angeguckt, ich hab Sodbrennen bekommen, musste aufstehen, mir kam echt die Galle hoch, und ich sag: Verdammt noch mal, ich komm aus Glückstadt, reden Sie nicht so mit mir! Das war …, das war …, das war: Klick. Da hat einer aufs Knöpfchen gedrückt."

Jetzt wollte Otto Behnck das Erlebte aufarbeiten. Er wollte wissen, was in Glückstadt wirklich geschehen ist - und warum. Über das Internet machte er sich auf die Suche nach Zeitzeugen und Dokumenten. Gemeinsam mit Frank Leesemann setzte er sich mit anderen ehemaligen Heiminsassen in Verbindung. Und sie wandten sich an die Landesregierung. Schleswig-Holsteins Sozialministerin Gitta Trauernicht kannte die Problematik der Erziehungsheime der 50er und 60er Jahre, und sie wusste auch, dass die letzte derartige Einrichtung in Deutschland, das Jugendfürsorgeheim im schleswig-holsteinischen Glückstadt, erst 1974 geschlossen wurde - nach einer Revolte in dem Heim und auf politischen Druck hin.

"Es hat überall Einrichtungen gegeben, die junge Menschen zum Teil aus Bagatell-Gründen, zum Teil aber auch aus schwerwiegenden Gründen betreut haben, diese Betreuung aber schon damals nicht den Anforderungen an eine Ertüchtigung eingelöst haben, sondern zum Teil erniedrigend waren, zum Teil mit Gewalt verbunden waren, in jedem Fall ihre Aufgabe und ihren Zweck, verfehlt haben, Menschen zerstört haben."

Die Ministerin kam der Bitte der ehemaligen Heiminsassen nach, bei einem Treffen über die Umstände in Glückstadt zu sprechen.

"Ich hab mit ihnen gemeinsam ein Gespräch geführt, ich war sehr beeindruckt von ihren Schilderungen, von ihrer Ernsthaftigkeit. Die Menschen sind zum Teil erst jetzt in der Lage, ihre Geschichte, ihre Demütigungen, ihre Verzweiflung auch preiszugeben. Sie haben sie zum Teil selbst vor Ehefrauen, vor Bekannten und Freunden geheim gehalten, und haben sich geschämt. Darüber sprechen zu können ist eine Erleichterung. Das möchte ich ihnen ermöglichen. Darüber auch sprechen zu können mit einer Repräsentantin der Politik, die das ja auch damals zu verantworten hatte, will ich ihnen auch ermöglichen - ich will mich nicht wegdrücken."

Frank Leesemann hofft, dass der Kontakt zur Landesregierung auch zu irgendeiner Anerkennung oder zu einem Ausgleich für das Erlittene führt:

"Wir möchten eine Entschuldigung haben vom Land Schleswig-Holstein in Form - ja, ich hab 'n Vorschlag gemacht bei Frau Dr. Trauernicht, in Form einer Urkunde mit so 'nem Prägestempel drin, Schleswig-Holstein-Wappen, dass die sich bei uns entschuldigen. Ja, und dann wären wir natürlich auch scharf irgendwie auf 'ne Abfindung."

Nicht nur wegen der Misshandlungen und Demütigungen erwarten die ehemaligen Insassen des Landesfürsorgeheims Glückstadt einen Ausgleich:

"Wir haben da ja Fischernetze geknüpft, wir haben Friedhofsarbeiten gemacht, Gräber ausgehoben, in der Papierfabrik haben wir gearbeitet - und alles ohne Lohn. Das wurde behalten. Das hat sich diese Institution unter den Nagel gerissen. Denn die sind entlohnt worden, von den Firmen. Das möchten wir, dass das nachgezahlt wird."

Der Lohn ebenso wie die Rentenbeiträge. Die Schäden, die sie in dem Heim davon trugen, lassen sich aber mit Geld kaum wiedergutmachen, sagt Frank Leesemann:

"Die ganzen Zöglinge, wie wir damals genannt wurden im Amtsdeutsch, die leiden alle an den gleichen Symptomen wie zum Beispiel Schlaflosigkeit, Angstzustände, Herz-Kreislauf-Geschichten und vielerlei solcher Dinge. Viele sind auch nicht beziehungsfähig, die leben alleine - ich hab zum Glück Frau, Kinder und Enkel - und das ist zurückzuführen auf diesen Schock, den wir damals dort erlitten hatten."

Ministerin Trauernicht kann verstehen, dass die ehemaligen Heiminsassen eine Entschädigung erwarten - sie selbst will es denn auch nicht bei verständnisvollen Worten belassen, sagt sie:

"Ich möchte darüber hinaus Hilfestellungen geben. Das wird in einem bestimmten, begrenzten Umfang als Landesministerin möglich sein, aber die Frage der Rentenansprüche, der Entschädigungen, des Entschädigungsrechts, das ist eine Bundesfrage, die auch auf Bundesebene zu klären sein wird."

Mit der Frage der Entschädigung befasst sich seit Monaten der Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages - wann er seine Empfehlung abgibt, ist offen. Der Aufarbeitung der Geschichte des Landesfürsorgeheimes in Glückstadt hat sich Schleswig-Holsteins Sozialministerin Trauernicht angenommen:

"Ich möchte jedenfalls gemeinsam mit den ehemaligen Heimzöglingen Öffentlichkeit herstellen, auch über eine Ausstellung, über eine Studie, um zu mahnen, dass so etwas nie wieder vorkommen soll, denn der Auftrag der Gesellschaft, junge Menschen zu ertüchtigen, die diese Unterstützungsmöglichkeiten in ihrer eigenen Familie nicht hatten, ist ein sehr ernsthafter Auftrag. Und wenn dieser jedenfalls zum Teil dazu geführt hat, dass die Menschen eher zerstört als dass sie gefördert wurden, dann ist das eine ganz schlimme Geschichte."

Ministerin Trauernicht hat Pädagogik-Professor Christian Schrapper von der Universität Koblenz, einen Experten auf dem Gebiet der Jugendhilfe, damit beauftragt, die Geschichte des Landesfürsorgeheims Glückstadt zu untersuchen. Schrapper hat dazu schon die rund 7000 Akten im Landesarchiv gesichtet und bestätigt die drastischen Schilderungen der ehemaligen Insassen. Diese erhoffen sich von der Aufarbeitung der Geschichte des Heims Antworten auf viele offene Fragen. Otto Behnck möchte unter anderem wissen, ob das Heim außer der Anstaltskleidung und den Karteikarten vielleicht auch das Personal des Arbeitslagers aus der Nazi-Zeit übernommen hat:

"Ich hoffe nicht, dass die ersten Jungs, die da als Fürsorge-Zöglinge eingesperrt worden sind, noch von dem Personal da betreut worden sind. Ich weiß es nicht. Es waren ja auch Beamte. Ich hab keine Ahnung. Ich hoffe es nicht."

Und noch etwas bewegt sie, sagt Frank Leesemann:

#"Wir wollen natürlich auch Informationen haben, wie viel Kinder oder Jugendliche dort drin ums Leben gekommen sind. Viele haben Suizid verübt dort, weil sie das nicht mehr ausgehalten haben, ja, der letzte, das war Hans Baier."

Hans Baier soll nach Glückstadt gebracht worden sein, weil er die Schule schwänzte. In dem Heim war er Bettnachbar von Otto Behnck:

"Der hat sich kurz nach meiner Entlassung das Leben genommen. Der hat sich aufgehängt. 15, 16 Jahre alt war der. Ich hab den persönlich gekannt, weil, der lag neben mir, der schlief neben mir. Das war ein harmloser Bengel. Ich habe den persönlich in Schutz genommen. Der wurde auch gehänselt, weil er immer ins Bett gemacht hat - war 'n Bettnässer. Ja das macht mich heute noch ganz besonders traurig. Der Typ, der hat nichts auf dem Kerbholz gehabt. Null. Gar nichts. Der hätte nur 'n anständigen Vater gebraucht und 'ne anständige Mutter. Die Erzieher da waren ihm kein Vater. Im Gegenteil. Haben ihn fertig gemacht."

Die ehemaligen Insassen wollen auch wissen, ob es stimmt, dass ein Jugendlicher, der in der Landwirtschaft arbeiten musste, erschossen wurde. Nach Informationen, die Frank Leesemann erhalten hat, soll es sich so abgespielt haben:

"Der ist auf der Flucht erschossen worden - von einem Bauern, der diese Landwirtschaft betrieben hatte. Er sollte angeblich die Leute angegriffen haben, was nicht stimmte. Der hat sich einfach ergeben mit erhobenen Händen. Und dem hat man einfach mit einer Jagdflinte in den Kopf geschossen. Und das ist irgendwie unter den Teppich gekehrt worden und es ist nicht an die Öffentlichkeit heraus getragen worden."

Frank Leesemann will wissen, ob das zutrifft - und ob irgendjemand dafür zur Rechenschaft gezogen worden ist. Die Aufarbeitung der Geschichte des Glückstädter Heims soll auch Klarheit darüber bringen, warum das Heim erst 1974 geschlossen wurde, obwohl die Zustände schon Ende der 60er Jahre öffentlich kritisiert worden waren. Zustände, die Otto Behnck schon damals auf gar keinen Fall für geeignet hielt, junge Menschen zu erziehen - im Gegenteil:

"Da ist man kriminell geworden - also in dem Laden hat man den letzten Schliff gekriegt, wenn man es vorher noch nicht richtig war."

Otto Behnck kann sich nicht einmal an Ansätze einer Erziehung im Landesfürsorgeheim Glückstadt erinnern:

"Vom Tage meiner Einlieferung an hat mich nicht ein einziger Erzieher gefragt, weder die Heimleitung noch der damalige Psychologe, nicht gefragt oder angesprochen: warum bist du eigentlich hier? Nicht einer!"

Sehr aufmerksam verfolgt Otto Behnck die aktuelle Diskussion über den Umgang mit kriminellen Jugendlichen. Er hat sich viele Gedanken darüber gemacht, wie man sie behandeln sollte, um sie auf den rechten Weg zu bringen:

"Also nicht mit Einsperren und Druck. Das geht absolut nicht. Das geht nach hinten los. Die Gesellschaft muss ihnen vorleben, dass es sich lohnt, in dieser Gesellschaft zu leben, für diese Gesellschaft sich einzusetzen. Politiker tun es nicht. Da kommt Herr Koch, der kommt und sagt, ja, sperren wir ein. Toll. Müssen eingesperrt werden, müssen diszipliniert werden, hart angepackt werden. Und das meine ich, was fehlt, dass wirklich Menschen auf diese jungen Menschen zugehen und sie auch so behandeln, mit Respekt und Anstand."

Dass Jugendliche, die lediglich aufmüpfig sind, eingesperrt werden, um sie zu disziplinieren, ist hierzulande Vergangenheit. Und auch für tatsächlich straffällig gewordene Jugendliche soll es jedenfalls in Schleswig-Holstein auch in Zukunft keine Straflager geben. Gerade hat der Landtag ein neues Jugendstrafvollzugsgesetz beschlossen, das viel Wert auf die Betreuung der Jugendlichen legt. Das stellt große Anforderungen an das Personal, sagt Justizminister Uwe Döring:

"Jugendliche, die in Haft sind, müssen eine Ausbildung bekommen, sie müssen berufliche Fertigkeiten erlernen, damit sie hinterher ihren Lebensunterhalt auch selbst verdienen können. Wir haben darüber hinaus verpflichtende Sportangebote, um Aggressionen abzubauen, wir haben ein Anti-Aggressionstraining; wir haben darüber hinaus auch geregelte Freizeit, das heißt, Freizeit, die gestaltet wird. Das ist eines der Hauptprobleme. Viele der Taten sind in der Freizeit geschehen, weil Jugendlich damit nichts vernünftig damit anfangen können. Neu ist dabei, dass wir auch eine Sozialtherapie einrichten werden, in denen Jugendliche betreut werden, das haben wir bisher im Bereich des Jugendstrafvollzugs nicht. Das führt allerdings auch dazu, dass Strafvollzug bei Jugendlichen teurer wird. Ich brauche mehr Personal und ich brauche mehr Sachmittel."

Die Mittel dürfte er wohl bekommen, schließlich ist das neue schleswig-holsteinische Jugendstrafvollzugsgesetz mit den Stimmen der Großen Koalition von CDU und SPD beschlossen worden.

*** Geschichte des Deutschlandradio @ http://www.dradio.de/wir/


Metatags zum Thema "Ehemalige Heimkinder" im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland":

Deutschlandradio – Kultur – Deutschlandradio Kultur – LÄNDERREPORT – LÄNDERREPORT 11.02.2008 – Moderator Matthias Günther – Matthias Günther – Landesfürsorgeheim Glückstadt – Glückstadt – Zwangsarbeit für Jugendliche im Heim bis in die 70er Jahre – Heimkinder sie arbeiteten sechs Tage in der Woche unentgeltlich und wurden regelmäßig misshandelt – sechs Tage in der Woche von morgens bis abends unentgeltlich im Akkord arbeiten – schuften – bis zum Umfallen – Fischernetze geknüpft – Friedhofsarbeiten – Gräber ausgehoben – Papierfabrik – Man wollte uns brechen – Wiedergutmachung – Otto Behnck – Arbeitslager – Arbeitslager für Häftlinge aus Schleswig-Holstein und Hamburg – asozial – kriminell – kann sich der Gesellschaft nicht anpassen – Häftling – Arbeitserziehungslager – Landessfürsorgeheim – aufgegriffen – festgenommen – verhaftet – Bunker – Isolationshaft – Zelle – Bunkerzelle – Gitterkäfig – Landesregierung Schleswig-Holstein – Sozialministerin Gitta Trauernicht – Gitta Trauernicht – Rentenbeiträge – Schlaflosigkeit – Angstzustände – Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages – Pädagogik-Professor Christian Schrapper – Selbstmord – Selbstmorde – Hans Baier – in der Landwirtschaft arbeiten – erschossen – auf der Flucht erschossen – Straflager – Justizminister Uwe Döring – Anti-Aggressionstraining – Sozialtherapie – das Leid ehemaliger Heimkinder kirchlicher und staatlicher Heime – Marlies E. – gebrochene Menschen – Heimeinweisung – lebenslanges Trauma – Wiedergutmachung – deutsche Behörden – Landesjugendämter – Zellen – Menschenrechte mit Füßen getreten – Die Politik hat bisher nichts vom Schicksal der Heimkinder wissen wollen – Keine Partei hat sich bisher für die Heimkinder stark gemacht – Arbeit bis zur Erschöpfung – sadistische Strafen für geringste Vergehen – Eine Milliarde Euro zahlten Staat und Kirche in Irland in den Entschädigungsfonds für die Opfer der Heimerziehung – Schläge – Demütigungen – Zwangsarbeit – Christian Schrapper – Isolierung – Kindeswohl – geschlossene Heim – Umerziehung – zur unentgeltlichen Arbeit gezwungen – weggesperrt – Heimgeschichte – eine finanzielle staatliche Entschädigung fordern sie jetzt – Petitionsausschuss – Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages – Petition ehemaliger Heimkinder – Petition ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer – Prof. Christian Schrapper – Menschenrechtswidrige Praxis in Fürsorgeerziehungsheimen – Prof. Manfred Kappeler – Prof. Johannes Münder – Aufsichtsinstanz Landesjugendämter – Fürsorgeerziehungsheimen – Mitglieder des Vereins ehemaliger Heimkinder – Westdeutschland – Wirtschaftswunderland – Heimerziehungsforschung – Ehemaliges Heimkind – Heimkind – Stanford Experiment – Arbeitslager – Arbeitslager-Bedingungen – Schwerstarbeit – Landwirtschaft – Schwerstarbeiten – Insassen – Arbeitsverweigerung – Arrest – Erziehern – verprügelt – Prügelei – Kinderquälerei – Lohn – Zwang – unentlohnt – geschlagen – Arrestzellen – Einzelzelle – sexuell belästigt – Heimerziehung – Kinder- und Jugendhilfegesetz – Verein ehemaliger Heimkinder – Verein ehemaliger Heimkinder e.V. – Fürsorgeerziehung – Freiwillige Erziehungshilfe – Erziehungsmethoden – Fürsorgehaft – Fürsorgehäftling – Arbeitszwanghäftling – Zöglingen – Jugendheim – Jugendheimen – Zögling – Zöglinge – Heiminsassen – Einzelhaft und Zwangsarbeit – Pädagogik – Disziplinierung – Erziehungstradition – Traumata – Erziehung – Gewalttraditionen – Opfer – Heime – Heimen – Renten – Entschädigung – Entschuldigung – Entschuldigungen – Menschenrechtsverletzungen – gequält – Heimkinder – Pfleglinge – Fürsorgezögling – Fürsorgezöglinge – Fürsorgezöglingen – Heimkindern – Problemkinder – Problemkids – Qualen – Brutalität – Sklavenarbeit – Sklaven – Sklavenhalterei – Sklavenarbeiter – Heimaufsicht – Heimkinderopfer – Ehemalige Heimkinder – Ehemaligen Heimkinder – Ehemaligen Heimkindern – Arbeitszucht – Arbeitszwang – Arbeitstherapie – Wirtschaftsunternehmen – Einnahmequelle – Geschäftsunternehmen – institutionelle Kindesmisshandlung – institutionelle Kinderzwangsarbeit – Sozialpädagogik – Psychologe – Pädagoge – Pädagogin – Erziehungswissenschaften – Erziehungsanstalt – Erziehungsanstalten – geschlossene Unterbringung – Körperliche Züchtigung – Pädagogische Fachhochschule – Jugendhilfe – Jugendfürsorge – pädagogisches Fehlverhalten – verhaltensauffällige – Jugendliche – verhaltensauffällig – abgeschobene – missbrauchte – misshandelte – Heimkinder-Ueberlebende – Martin Mitchell – Ehemalige Heimkinder – Deutsche Heimkinder – Kindersklaven – Kinderzwangsarbeit – Arbeitslager – Arbeitserziehungslager – Kindersklavenarbeit – Zwangsarbeiter – Zwangsarbeitern – Einrichtungen – Arbeit macht frei – Arbeite und Bete – Colonia Dignidad – Bete und Arbeite – Landesfürsorgeverband – Fürsorgebehörde – Landeswohlfahrtsverband – Fürsorge – Folter – Feldarbeiter – Freistatt – Anstalt Freistatt – Dansweiler Hof – Brauweiler – Brauweiler bei Köln – Abtshof in Hennef – Abtshof – Rheinisches Jugendheim Abtshof – Rheinische Arbeitsanstalt – Arbeitszwangslager – Teufelsmoor – Wietingsmoor – Arbeitsanstalt – Arbeitszucht – Arbeitszwang – Arbeitstherapie – Bewahrungsanstalt – Diakonie Freistatt – Arbeiterkolonie – Jugendwohlfahrt – Bewahrung – Werner Villinger – Vormund – Vormundschaft – child slave labour – forced labour – Die Wahrheit über Kinderzwangsarbeit in Deutschland – ILO C029 – IAO C029 – The truth about child slave labour in West-Germany – Fremdplatzierung – Peter Wensierski – Schläge im Namen des Herrn – Beaten in God's Name – Prof. Dr. Christian von Wolffersdorf – Prof. Dr. Mattias Pfüller – Stefan Lauter – ehemaliger Insasse – Insasse – Geschlossener Jugenwerkhof Torgau – Torgau – Erziehungscamp Lothar Kannenberg – Lothar Kannenberg – Kannenbergs Drillcamp – Pädagogik – Schwererziehbare – Zucht und Ordnung – Zucht – Ordnung – Arbeitslager – Pädagogen – Therapeuten – Auslagerung von Heimplätzen – Wenn du nicht parierst kommst du ins Heim – Schutzbefohlenen – Menschenrechte – Kultivierung der Brutalität – Mangel an Zuwendung – Geborgenheit – Verständnis – Strafmärsche – Foltermethoden – Erniedrigung – Demütigung – Würde des Menschen verletzt – Schwererziehbaren – Das Schweigen der Ämter – Familienministerium – Landesjugendamt – Grundgesetz – Grundrechte – Grundrechten – Demokratie – Freiheit – Petitionsausschuss des Bundestages – Heimkinder-Anhörung im Deutschen Bundestag – Anhörung Ehemaliger Heimkinder im Bundestag – Dr Kues – Dr Herrmann Kues – Herrmann Kues Staatssekretär Bundesministerium für Familie Senioren Frauen und Jugend – Evangelischen Kirche in Deutschland – Evangelische Kirche in Deutschland – EKD – katholische – Caritas – Katholische Kirche – Erziehungsmaßnahme – Einzelhaft – Psychiater – Fürsorge – Erziehungshilfe – Jugendwohlfahrtsgesetz – Pädagogik – unentlohnte Zwangsarbeit – Kirche – Verwahrlosung – gequält – Kirchen – Schutzbefohlene – erzwungener unbezahlter Arbeit – Anstalten kirchlicher Trägerschaft – Anstalten staatlicher Trägerschaft – institutionalisation – child welfare – youth welfare – extrajudicial detention – care-leavers-survivors – unpaid hard labour – profiteering – Ursula von der Leyen – wards of the state – German Federal Government – Federal Republic of Germany – unpaid slave labour – slave labour – Third Reich – Moor – Steinbruch – Straßenbau – Grosswäscherei – Grosswäschereien – Fertigungsbetrieb – Fertigungsbetrieben – Bewahrungsgesetz – Das Bewahrungsgesetz (1918-1967) – Zulässsigkeit der Geschlossenen Unterbringung in Heimen der öffentlichen Jugendhilfe – Jürgen Schubert – Mundtot – Harry Graeber – Misshandelte Zukunft – Regina Page – DER ALPTRAUM MEINER KINDHEIT UND JUGEND – Zwangseinweisung in deutsche Erziehungsheime – Eva Gehltomholt – Sabine Hering – Das verwahrloste Mädchen – Thomas Huonker – Kindswegnahmen – Anstaltseinweisungen – Eheverbote – Sterilisationen – Kastrationen – Zwangsmassnahmen – Eugenik – Robert Krieg – Monika Nolte – Lebensunwert Der Weg des Paul Brune – Uli Veith – Einzelhaft und Zwangsarbeit – Fürsorgeerziehung in Deutschland – Mary Raftery – Suffer the little Children – Law Commission of Canada – Apologising for Serious Wrongdoing: Social Psychological and Legal Considerations – Institutional Child Abuse – Restoring Dignity: Responding to Child Abuse in Canadian Institutions – residential schools – Anstalt Freistatt im Wietingsmoor – Schlink und Schattenfroh – Adolf Diamant – Finanzwirtschaft – Züchtigungsrecht – Bundesministerium für Familie Senioren Frauen und Jugend – Mein erster Tag in Freistatt – Diakonie – Innere Mission – Die Macht der Nächstenliebe – Bethel – v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel – Arbeitszwanghäftling – Jugendheimen – Heiminsassen – Diakon – Diakone – Moorhof – Moorhort – Moorburg – Deckertau – Renten – Entschädigung – Entschuldigung – Entschuldigungen – Menschenrechtsverletzungen – Landesfürsorgeverband – Fürsorgebehörde – Landeswohlfahrtsverband – Landeswohlfahrtsverband Hessen – Sklavenarbeiter – Feldarbeiter – Moorarbeiter – Torfstecher – Torfstechen – Torfabbau – Sodensammler – Torfproduktion – Pastor Wolfgang Tereick – Tereick – Wirtschaftsunternehmen – Bewahrungsanstalt – Arbeiterkolonie – Nächstenliebe – Sozialpädagogik – Bewahrung – katholische Orden – Zwangseinweisung – Dortmunder Vincenzheim – schwererziehbare Mädchen – Nonnen – Vinzentinerinnen – Regina Eppert – Menschenrechte – Rechtsbewusstsein – Diakonissen – Diakonissenanstalt – Landesfürsorgeverband – Fürsorgebehörde – Gabriele Lösekrug-Möller – Josef Winkler – Marlene Rupprecht – Fahrlässigkeitsdelikt – Fahrlässigkeit – Vernachlässigung – fahrlässige Handlung – Handlung in grober Fahrlässigkeit – grobe Fahrlässigkeit – Recht der Fahrlässigkeitshaftung – Verschuldenshaftung – bewusste Fahrlässigkeit – fahrlässige Körperverletzung – grob fahrlässige Schädigung – Fahrlässigkeitshaftung – Fairness – Gleichheit – Gerechtigkeit – Sorgfaltspflicht – Pflicht – Obligation – Berufspflicht – Pflichtverletzung – Pflichtversäumnis – Verletzung der Rechtspflicht – Sorgfaltspflichtverletzung – Missbrauch der Amtsgewalt – Nachlässigkeit – plaintiff's long-term depression – long-term depression – depression – depression and other losses – suffered long-term psychological effects – material cause of a range of social and medical problems he had experienced throughout his life – social and medical problems – court judgment – court judgment for wider legal implications – victims – compensate victims – malicious procedure and false imprisonment – false imprisonment – unpaid forced labour – unpaid slave labour – malicious procedure – negligence – fiduciary obligation – duty of care – breach of duty of care – constitutional law – non-judicial organs of government – acts of servants or agents – liability of servant or agent – misfeasance in public office – damages – breach of statutory duty

[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 27. Februar 2008 ]

Subindex Nr. 18

Berlin, 3. Dezember 2008 - Menschenrechte - Zypries - Bundesministerin für Justiz -
Rede der
Bundesministerin für Justiz Brigitte Zypries, MdB SPD - Allgemeine Erklärung
der Menschenrechte - Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat in Berlin heute
anlässlich einer Veranstaltung des Forums Menschenrechte an die Entstehung der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor 60 Jahren erinnert -
Die Allgemeine
Erklärung der Menschenrechte enthält in 30 Artikeln die grundlegenden Rechte, die jedem
Menschen "ohne irgendeinen Unterschied, etwa nach Rasse, Hautfarbe, Geschlecht,
Sprache, Religion, politischer oder sonstiger Anschauung nationaler oder sozialer
Herkunft, Vermögen, Geburt oder sonstigem Stand" zustehen
.


Die Wochenzeitung „Das Parlament“ - Herausgeber DEUTSCHER BUNDESTAG -
Das Parlament, Nr. 09 / 23.2.2009,
( ein Artikel von Helmut Stoltenberg ),
berichtet, unter anderem, von nachkriegsdeutscher „moderne Sklaverei“,
Freiheitsberaubung“, „erzwungene Arbeit ohne Lohn“, „Misshandlungen“ und
sexueller Missbrauch“ - in kurz „Menschenrechtsverletzungender schlimmsten Sorte -
Menschenverbrechenbegangen an Kindern und Jugendlichen in westdeutschen
Erziehungseinrichtungen über einen Zeitraum von 30 bis 40 Jahren

( von ca 1945 bis ca 1985 )


»Ehemalige Heimkinder kämpfen um ihr Recht« berichtet KERNER.DE am 17.02.2009,
und bisherige Leserkommentare dazu zeigen aber auch ebenso, klar und deutlich,
daß „Ehemalige Heimkinder“
eine transparente Arbeitsweise
des
»„Runder Tisch Heimkinder“ auf Bundesebene« fordern.


Liste der INTERNET-REPORTAGEN zum Thema „Runder Tisch Heimkinder“ /
„Kleine Wahrheitskommission“ auf Bundesebene, unter dem Vorsitz von Dr. Antje Vollmer,
die am Dienstag, 17. Februar 2009 in Berlin ihre Arbeit begann.


Petitionsausschuss Grünen Obmann Josef Winkler, MdB und sein unermüdlicher Einsatz
für „Ehemalige Heimkinder“ - Interview mit
Deutschlandradio Kultur vom 26.01.2009.
Das Interview wurde geführt von Ulrike Timm.


WDR-Fernsehen berichtet in seinem regelmäßigen sonntäglichen Abend-Programm
WESTPOL am Sonntag 18. Januar 2009 : Politik Aktuell :
über die Entscheidung der
Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen,
die gerade zum Anfang des neuen Jahres einen "Entschädigungsfond"
für "Ehemalige Heimkinder" "ausgeschlossen" hat.

»Ehemalige Heimkinder sind enttäuscht«


TAGESSPIEGEL-Reportagé vom 13. Januar 2009 : Heimkinder-MISSBRAUCHSFÄLLE
»
Neuer Streit um Entschädigung von Heimkindern« hervorgerufen Anfang des Jahres
von Bundesministerin für Familie, Sinioren, Frauen und Jugend,
Ursula von der Leyen.


PRESSEERKLÄRUNG des "VEREIN EHEMALIGER HEIMKINDER e V" vom 09.01.2009
als Protest gegen die untragbaren „Anweisungen“ von Bundesfamilienministerin
Ursula von der Leyen


VERFAHRENSVORSCHLÄGE an den „Runder Tisch Heimkinder“ auf Bundesebene.
Diese
„Verfahrensvorschläge“ wurden von dem am 31.01.2009 in den Ruhestand getretenen
Tagungsleiter der Evangelischen Akademie Boll, in Bad Boll, dem
evangelischen
Theologen und Diplom-Psychologen Dierk Schäfer
formuliert - Datum 8. März 2009.


Freiepresse.de - Nachrichten aus Sachsen, Chemnitzer - das freizeitmagazin der stadt.
Interview von Antje Kloppenburg mit dem Hamburger Rechtsanwalt Gerrit Wilmans.
Interview vom 18.02.2009 in Freie Presse: Chemnitzer Verlag und Druck GmbH & Co. KG
( Interview wiedergegeben mit Einverständnis des Chef vom Dienst: Günter Sonntag ).


FAZ - Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 21. August 2008 berichtet über
deutsche
 »Jugendämter« - das deutsche »Jugendamt« und seine »Mitarbeiter« -
»Amtlicher Größenwahn« - dem »Größenwahn des Jugendamts« - »Erziehungsindustrie
Kindesentzug
« -»Statusbedingte Aroganz« - »Dem Jugendamt ausgeliefert« sein und
der deutschen
»Jugendamtsbürokratie« als »Ein rechtsfreier Raum«.


Radiosendung auf NDR1 Niedersachsen am 18. Dezember 2008:
Unser Thema: »Im Namen der Kirche: geschlagen, ausgebeutet, vergessen«
Niedersachsens Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU)
kündigt »Hilfen für ehemalige Heimkinder« an. [ Hotline soll eingerichtet werden. ]
Sowohl die niedersächsische Sozialministerin als auch die Bischöfin der evangelisch-lutherischen
Landeskirche, Margot Käßmann, sprachen sich in der Radiosendung gegen pauschale
Entschädigungszahlungen für Betroffene aus. Jeder Einzelfall müsse genau geprüft werden.

Soll dies etwa bedeuten, daß jedes Heimkinderopfer alles was ihm oder ihr widerfahren ist
und was er oder sie gelitten hat „genau beweisen muß“: „außer jeden Zweifel“ stellen muß ?
Wer wird sich als Schiedsrichter oder Schiedsrichterin dahinstellen um zu entscheiden
ob „alles genau bewiesen ist“, oder nicht ?


TAGESSPIEGEL-Reportagé von Dieter Hanisch vom 15. Dezember 2008
»Die Leiden der Kinder von Glückstadt« - »In Schleswig-Holstein hat die Aufarbeitung
der Schicksale von Heimzöglingen bereits begonnen.
«


»Die Hölle von Glückstadt« - "Fürsorgeerziehung" oder "Freiwillige Erziehungshilfe", geprägt
von staatlich angeordneter Demütigung, Entwürdigung, Misshandlung und Zwangsarbeit.
"Fürsorgezögling"
Ferdinand Ellerwald, einer von vielen "Fürsorgezöglingen", die die Flucht
aus dieser "Fürsorgehölle", oder aus anderen ähnlichen deutschen "Fürsorgehöllen"
im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland" mit ihrem Leben bezahlt haben.
Zum Gedenken an
Ferdinand Ellerwald und all die anderen unzähligen Opfer.


„Fürsorgeerziehungszöglingsjagd“ - Menschenjagd auf „Zöglinge“ - Kam so etwas vor
wenn „Zöglinge“ ausrissen aus den ‚Heimen' und ‚Anstalten' im „Wirtschaftswunderland
Westdeutschland“, in den späten 1940er, in den 1950er, 1960er, 1970er Jahren, oder nicht?
In einer offiziellen Verwaltungsakte eines ‚Heims' aus dieser Zeit, werden „
156 Todesfälle
dokumentiert.
Die jeweiligen Todesursachen in diesen 156 Todesfällen und
vielen weiteren Todesfällen sind bisher noch nicht bekannt gegeben worden -
d.h., diese jeweiligen Todesursachen sind noch genau festzustellen.


HUMANISTISCHER PRESSEDIENST, Bericht Nr. 5844 vom 27. November 2008
»"„Runder Tisch“ für ehemalige Heimkinder" der alten Bundesländer«. »"Aufarbeitung
der Thematik der Heimkinder während der Zeit der „schwarzen Pädagogik“",

ca 1945-1975, soll jetzt endlich beginnen«, so empfiehlt der Petitionsausschuss des
Deutschen Bundestags einstimmig am 26.11.2008 nach 2-jähriger intensiver Arbeit.


Offizielle Aufzeichnung einer offiziellen öffentlichen Bekanntgebung
des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestags
vom 26.11.2008
auf der Webseite "
Deutscher Bundestag" - Rubrik: "Aktuelle Themen - Stand 28.11.2008"
»
Petition zu öffentlichen Erziehungsheimen von 1949 bis 1975«
»
Ein dunkles Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte«
»Petitionsausschuss bedauert Leid ehemaliger Heimkinder«
»Sie haben ihre Jugend in den Jahren des Wirtschaftswunders
in öffentlichen Erziehungsheimen verbringen müssen,
und sie leiden noch heute darunter:
die Heimkinder in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit.«


»Entschuldigung« - »Entschuldigung des Bundestags bei ehemaligen Heimkindern«
-
04.12.2008. Dieser Bericht darüber wurde verfaßt von Martin Mitchell in Australien
in den frühen Morgenstunden (MEZ), am Montag, 8. Dezember 2008,
anhand nur sehr knapper und sehr ungenauer öffentlich verfügbarer Information
darüber
im Internet.


Der neuste TAGESSPIEGEL »Heimkinder-Bericht« vom 28.11.2008 von Tissy Bruns -
»In aller Härte« -»Das Schicksal der Heimkinder in Deutschland zwischen 1945 und 1970
wird endlich aufgearbeitet. Endlich gibt es ein offizielles Schuldanerkenntnis
gegenüber den Kindern, deren Rechte bis in die 70er Jahre hinein verletzt wurden.
«


Zum Thema RECHT UND GERECHTIGKEIT, UND RECHTSSTAATLICHKEIT -
2008 Vortrag von
Prof. Dr. Manfred Kappeler ( Erziehungswissenschaftler im Ruhestand ):
»Überlegungen zum Umgang mit Vergangenheitsschuld in der Kinder- und Jugendhilfe«
betreffend den „Ehemaligen Heimkindern der alten Bundesländer“.


Augenöffnende Textauszüge, unter anderem, von »Bethel und das Geld:
die ökonomische Entwicklung der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel; 1867-1998 / Bethel«
herausgegeben Wolfram Korn - Bielefeld: Bethel-Verlag, 1998 - ISBN 3-922463-89-4 ( 146 Seiten )
mit Beiträgen von Bärbel Bitter, Karl-Heinz Hongsmeier, Rainer Norden und Walter Schroeder:
»Bethel nach 1945 - Wiederaufbau und Fortsetzung der Arbeit im Geiste der Väter«


Ein von "Ehemaliges Heimkind", Martin Mitchell, getätigter Beitrag im Diakonie-Forum,
im Thread "Ehemalige Heimkinder und ihr heutiges Trauma überwältigen helfen.",
Beitrag Nr. 119, vom 6. Mai 2008, um 07:48 Uhr,
in Antwort auf die Äußerungen des
Präsidenten des Diakonischen Werkes, Klaus-Dieter Kottnik,
auf
Frontal21 vom 22.04.2008.


Heinrich Wilmking - Wer war Heinrich Wilmking? - Heinrich Wilmking war von 1936 - 1976
„Kaufmännischer Angstellter“ für die „v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel“ in Bielefeld
und seine Zweiganstalten - 26 Jahre lang Leiter der „Hauptkassenverwaltung“ in „Bethel“.
( Diese Information stützt sich, unter anderem, auf einen Artikel in einem von „Bethel“
selbst veröffentlichtem Kirchenblatt, dem
„Der Ring“ aus dem Jahre 1976:
»Vom Stehpult ins Computer-Zeitalter« - »Heinrich Wilmking: Am 1. Mai 40 Jahre in Bethel« )


Ein von "Ehemaliges Heimkind", Martin Mitchell, getätigter Beitrag im Diakonie-Forum ,
im Thread "Ehemalige Heimkinder und ihr heutiges Trauma überwältigen helfen.",
Beitrag Nr. 40, vom 25. April 2008, um 06:19 Uhr,
in Antwort auf die Äußerungen des
Präsidenten des Diakonischen Werkes, Klaus-Dieter Kottnik,
auf
Frontal21 vom 22.04.2008.


German TV - Deutsches Fernsehen - ZDFde - 2DF - Frontal21 - 22.04.2008
»Zwangsarbeit für die Kirche?« - »Heimkinder fordern Entschädigung«
von Karsten Deventer und Eva Schmitz-Gümbel.


German TV - Deutsches Fernsehen - ZDFde - 2DF - Frontal21 - 22.04.2008
Interview mit Erziehungswissenschaftler Prof. Manfred Kappeler
betreffend den Methoden der
»Heimerziehung in der Nachkriegszeit«.
Presentiert von Karsten Deventer von Frontal21.


DER WESTEN - Das Portal der WAZ-Mediengruppe - berichtet am 14. April 2008:
Ehemalige Heimkinder
(in diesem Falle Behinderte) »Geschundene Seelen wagen den Blick zurück«
Stadt/Region »Wetter. Berichte vom Leid der Kinder im Johanna-Helenen-Heim der Nachkriegszeit
lassen sich jetzt auch im Internet nachlesen. Zusammengestellt hat sie die Freie-Arbeitsgruppe
Johanna-Helenen-Heim 2006.
«


MÜNCHENAbendzeitung 20. / 21.03.2008 ( Seite 14 ). Ein Artikel von Natalie Kettinger.
Ehemalige Heimkinder: Drei Männer erinnern sich an ihre Leidenszeit in christlichen Heimen:
»Die Erzieher damals - das waren Tiere«.


Ehemalige Heimkinder der 50er bis 70er Jahre in State Care : KÖLN - 21.04.2008 -
Landschaftsverband Rheinland ( LVR ) stellt sich seiner Verantwortung /
Studie zur Aufarbeitung der Geschichte
/ Einrichtung einer Hotline für Betroffene.


Bundesrepublik Deutschland in der Kritik vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
(EGMR) für ungerechtfertigte Kindswegnahme und das Plazieren von Kindern und Jugendlichen
in Heime / Anstalten und Pflegefamilien
( dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte liegen
200 diesbetreffende Petition von Eltern in Deutschland vor ). Bericht von Katrin Hummel in der
FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG : FAZ vom 15.03.2008 Nr. 64
( POLITIK Seite 3 ) :
Die Verfahrensweise deutscher Jugendämter scheint zu sein: "Wegnehmen ist das Einfachste".


Bis zum heutigen Zeitpunkt (16.04.2008) unbeantwortet bleibende Fürbitte (vom 01.04.2008)
seitens Pfarrer Dierk Schäfer - von der Evangelischen Akademie Bad Boll - an den
Diakoniepräsidenten, Pfarrer Klaus-Dieter K. Kottnik, betreffend den Ehemaligen Heimkindern
der deutschen Nachkriegszeit und betreffend ernsten und ernst zu nehmenden Möglichkeiten
ihnen gegenüber Sühne zu tun, sie zu entschädigen, und ihre Würde wiederherzustellen.

( Diese Veröffentlichung seitens des hiesigen Webseitenbetreibers, Martin Mitchell, ist nicht dazu gedacht etwas zu
skandalisieren, sondern einfach nur um zu informieren. Vielleicht antwortet der Diakoniepräsident ja doch noch.
)

( 29.02.2008 ) Rechtspolitische Dissertation von Rechtsanwältin Renate Künast, MdB,
Fraktionsvorsitzende der
GRÜNEN, zu einem Thema, das uns alle angeht:
»Misshandelte Heimkinder in kirchlichen und staatlichen Heimen -
"Entschädigung für ehemalige Heimkinder"«
( zuerst veröffentlicht in ZRP 2008 Heft 2, Seite 33-36 ).


Mitgliederversammlung am Samstag, 1. März 2008, in Bielefeld:
Neuwahl und Erweiterung des Vorstandes des
"Verein ehemaliger Heimkinder e. V."

Die folgende ausschlaggebende Information kommt von absolut verläßlicher Stelle:

Der Verein ehemaliger Heimkinder e. V. ist bemüht, mit Hilfe aller Betroffenen,
eine vollständige Liste aller damals in Westdeutschland, d.h. in den alten Bundesländern
von den "Privaten Trägern" sowohl wie vom Staat betriebenen Heimen und Anstalten
für Kinder und Jugendliche, zusammenzustellen. Jeder kann mithelfen diese Liste zu vervollständigen.
( Heime und Anstalten, die damals in der DDR existierten sind nicht auf dieser Liste ! )

Der PARITÄTISCHE WOHLFAHRTSVERBAND BERLIN berichtet am 22. Januar 2008
über eine 3. Anhörung
(hinter verschlossenen Türen) vor dem Petitionsausschuss
des Deutschen Bundestages
(am Montag, den 21 Januar 2008), der sich nochmalig
mit der Petition ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer befasste und, diesmal,
diesbetreffend, vier Wissenschaftler zu Wort kommen ließ; diese waren bereit an einer
darauffolgenden Pressekonfernz teilzunehmen. Reportagé von
Norbert Struck.


Online domradio Bericht, basierend auf einen gleichlautenden online Bericht der
Katholischen Nachrichten Agentur gleichen Datums - 22.01.2008:
Wissenschaftler bestätigen die von "Ehemaligen Heimkindern der alten Bundesländer"
in ihrer Petition angesprochenen "Menschenrechtsverletzungen" und "das Verfehlen
staatlicher Heimaufsicht in den 50er, 60er und 70er Jahren". Prof. Dr. Christian Schrapper,
betonte, schon vor 50 Jahren hätten Fürsorgeheime in der Kritik gestanden.
"Das war schon zur damaligen Zeit offensichtliches Unrecht".
Rechtsanwalt Gerrit Wilmans forderte den Gesetzgeber zum Handeln auf.
Politik und Kirchen dürften nicht "auf eine biologische Lösung des Problems hoffen".


Jana Friedlinghaus berichtet am 23.01.2008 in der Tageszeitung Junge Welt über
die am Montag, den 21. Januar 2008, von Erziehungswissenschaftlern
vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages bestätigten

Menschenrechtsverletzungen in der damaligen BRD Heimerziehung.
Die Kirchen vertreten noch immer die Ansicht, eine systematisch angeordnete oder
geduldete Mißhandlung und Ausbeutung in den von ihnen betriebenen Heimen sei auszuschließen.


RBB Potsdam in seinem News-Journal-Programm ZIBB ( "zuhause in Berlin & Brandenburg" )
berichtet in seinem Tatsachenbericht vom 25.01.2008 über die Forderungen ehemaliger
Heimkinder der alten Bundesländer von
Entschädigung, u.a., für Sklavenarbeit,
für entgangenen Lohn und vorenthaltene Ausbildung in den damaligen BRD-Heimen,
systematische Menschenrechtsverletzungen, die einstimmig von am 21.01.2008
vor dem Pettitionsausschuss des Deutschen Bundestages erscheinenden
Erziehungswissenschaftlern bestätigt worden waren.


Deutschlandradio Kultur - LÄNDERREPORT - 11.02.2008 - Moderator Matthias Günther
Zwei ehemalige "Fürsorgezöglinge" / Empfänger der "Freiwilligen Erziehungshilfe" berichten
von ihren Erfahrungen im "Landesfürsorgeheim Glückstadt" in Schleswig-Holstein:
Zwangsarbeit für Jugendliche im Heim bis in die 70er Jahre: "Man wollte uns brechen."




Siehe auch "Ehemalige Heimkinder" @ heimkinderopfer.blogspot.com und heimkinderopfer2.blogspot.com


Wichtiger Hinweis: Diese Seite wird ziemlich häufig aktualisiert. Damit Sie immer die aktuellsten Beiträge präsentiert bekommen, raten wir Ihnen, bei jedem Besuch dieser Webseite, und jedem erneuten Besuch einer individuellen Seite auf dieser Webseite, auf Ihrer Testatur, zur gleichen Zeit, "Strg"+"F5" zu drücken ("refresh" = aktualisieren ) !


Home Impressum Kontakt Zurück nach oben