Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

( 09.05.2004 )

Leserbrief betreffs des Artikels Präzedenz oder weitere (Ent)täuschung, von Martin Mitchell, im CAMPO de Criptana“, Heft 4, I Quartal 2004

Klerikale Dilettanten


Als ebenfalls Betroffene, eingesperrt in einer dieser Fürsorgehöllen, kann ich nur bestätigen, was Herr Mitchell berichtete. Ich las seinen Beitrag mit tränenreichen, emotionalen persönlichen Erinnerungen. Er schrieb hervorragend und wahrheitsgemäß. In diesen Heimen herrschten Dickens´sche Zustände zu einer Zeit des beginnenden Wohlstands in unserer neuen Demokratie.

Hinzu fügen möchte ich noch, dass wir damaligen Zöglinge, egal in welchem Kontext, unablässig als „schattige Elemente“ oder sogar als „Kriminelle“ dargestellt werden. Das möchte ich widerlegen. Sicherlich gab es Kinder und Jugendliche, die soziale Auffälligkeiten zeigten: Kontaktarmut, verbunden mit apathischem, autistischem, ängstlichdepressivem Verhalten. Ausgeprägter Hospitalismus, übermäßiger Bewegungsdrang (heute ADS) Ess-Störungen, überhöhte Aggressionen, Lügen. (Letzteres wurde ihnen durch die obligatorische Beichte beigebracht, da sonst hinterher Peitschenhiebe auf sie warteten).

Ordnung und Sauberkeit“ war die Maxime, und darüber thronte das ORA ET LABORA (bete und arbeite). Unbequeme, unangepasste, kritische oder oft nach der Mutter weinende Kinder kamen zur Strafe in Isolierzellen, bis sie sich wieder ordentlich“ benehmen konnten. Diesen kindlichen Nöten wusste man aber auch schon bald ein Ende zu setzen: Das un(aus)gebildete Ordens-Personal griff nun zu Konsequenzen - natürlich im Konsens mit dem Jugendamt - damit wieder Ordnung, Ruhe und Zeit zum Beten einkehre: Die auffälligen Kinder kamen in die Psychiatrie. Mit potenten Sedativen und anderen chemischen Keulen war das Problem gelöst.

Diese klerikalen Dilettanten hätten doch so viel Leid lindern können. Stattdessen aber wurde noch der letzte Hoffnungs- und Lebensfunke genommen. Zöglinge wurden traktiert, wie man dies keinem Massenmörder zumuten würde: Mit harten Gegenständen bis zur Bewußtlosigkeit blutig geschlagen, in ihrer Blutlache liegengelassen. Für die meisten dieser armen Geschöpfe führten diese täglichen, brachialen Gewaltanwendungen in eine Zukunft der physischen und psychischen Verkrüppelung.

Jugendliche, die aufsässig, stur oder frech waren, die vielleicht einmal einen Streich zu viel ausheckten, wurden Opfer der kirchlichen Mißhandlungen. Mißhandelte und mißbrauchte Jugendliche, die dringend Hilfe brauchten, wurden in den Akten als „Täter“ und „frühreif“ geführt. Als Heranwachsende das 1. Mal verliebt mit 17 Jahren! Es wurde heftig denunziert. Die Liste ist lang und dementsprechend auch die bedeutungslosen Anlässe zur Einweisung. Ein „Heim“ hätte doch das sein können, was der Name verspricht. Mit 21 Jahren, in der Blüte des Lebens, wurden wir als menschliche Wracks in eine Welt entlassen, die damals bis heute, 30, 40, und 50 Jahre danach, nichts von uns wissen will.

[ Giesala Nurthen = ] Ute Holzbrinck, Bergkamen.


[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 9. Mai 2004 ]




( 09.05.2004 )

Jürgen Schubert: Mundtot – Nachkriegsbiographie eines nicht gewollten Besatzungskindes, Verlag für Akademische Schriften VAS, ISBN 3-88864-288-4



Ein Mann bricht nach Jahrzehnten sein Schweigen und schildert seine Jugend als von der Mutter verstoßendes Kind eines russischen Soldaten, das anschließend die Vorhölle auf Erden in einem katholischen Erziehungsheim durchleben muss. Jürgen Schubert bleibt trotz des erlittenen Unrechtes bei seinen nüchternden Schilderungen, die durchaus noch eine deutlichere politische Wertung hätten erfahren können. Sein Verdienst ist es, die haltlosen Zustände in vielen kirchlichen Einrichtungen öffentlich benannt, und die Kirchen zu Stellungsnahmen gezwungen zu haben.

Erschienen in „CAMPO de Criptana“, Heft Nr. 5 – 2 Quartal 2004 – www.campodecriptana.de

[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 9. Mai 2004 ]



Subindex Nr. 10

Ehemalige Heimkinder schöpfen neue Hoffnung, bassierend auf ein neues Gerichtsurteil - Kammergericht Berlin-Moabit - 15. Dezember 2004 - zum Thema ***Menschenentwürdigende freiheitenziehende Massnahmen ( Geschlossene Unterbringung ) zuwider dem Grundgesetz und zuwider allen Menschenrechtskonventionen***. Das Urteil kondemniert insbesondere die Vorgehensweise und Zustände in Erziehungseinrichtungen der *Jugendhilfe* in der ehemaligen DDR (Az.: 5 Ws 169/04 REHA) ((551 Rh) 3 Js 322/03 (286/03)).

GLEICHERWEISE AUF DEN WESTEN ZUTREFFENDE Auszüge aus dem "Abschlussbericht des Unabhängigen Untersuchungsausschusses zu Vorgängen im ehemaligen Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau [in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik]"

Schwarze Pädagogik in der ehemaligen DDR : Deutsche Demokratische Republik.
Artikel diesbetreffend von Helmuth Frauendorfer, in Wochenzeitung
RHEINISCHER MERKUR
Nr. 47 vom 20.11.2003 : »Der Schock wirkt weiter« -
DDR-Vergangenheit - Kommunismus - Jugendwerkhof Torgau - die verschärfteste
Form der militaristischen Maßregelung und Umerziehung von Kindern und Jugendlichen,
um sie kollektiv dem sozialistischen Menschenbild gleich machen zu können.


"Kinderrechte" existierten in der Bundesrepublik auch schon damals , wurden aber, was "Heimkinder" betraf, von den Verantwortlichen einfach ignoriert!

Das zum ersten mal in Deutschland am 1. Mai 1961 verwirklichte und am 1. Juni 1962 in Kraft tretende Bewahrungsgesetz
wurde fünf Jahre später vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig - nicht im Einklang mit dem Grundgesetz - erklärt.
Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Verfassungswidrigkeit von § 73 Abs. 2 und 3 Bundessozialhilfegesetz vom 18. Juli 1967.


BESINNLICHES: " W E R..S C H W E I G T..M A C H T..S I C H..M I T S C H U L D I G ! "

"Ehemalige Heimkinder" Deutschlands (1945-1985) schöpfen neue Hoffnung, auf Grund eines Schreibens des deutschen Bundesministeriums der Finanzen vom 5. März 2004. Werden sie trotzdem wieder von der Regierung enttäuscht werden? – Teilweises Zitat des Schreibens. – Betrifft: "Nachricht von den "Ehemaligen Heimkindern" Deutschlands (1945-1985) an die Bundesregierung Deutschland vom 16. Februar 2004".

SUCHE NACH INFORMATION über Moorlager Anstalt Freistatt im Wietingsmoor im Hannoverschen, ein Wirtschaftunternehmen der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, in Niedersachsen. Erste Aufnahmen von Kontakt von Martin Mitchell aus Australien mit Helfern in Deutschland per Luftpostbrief, 18. Februar 2003. Antwort vom 1. April 2003:

DIE RECHTSFRAGE FÜR ALLE EHEMALIGEN "HEIMKINDER" SOLLTE SEIN:
– Verfassungsmässigkeit geschlossener Unterbringung –
War Deine / meine oft jahrelange Internierung, diese Internierung selbst, in einer geschlossenen Einrichtung, rechtswidrig oder nicht?


"Ehemalige Heimkinder" : Institutionelle "Kindesmisshandlung" als solche war auch "zu damaligen Zeiten" (1945-1985) gesetzwidrig, aber die damaligen minderjährigen Opfer von "Misshandlungen" - was das dann existierende Gesetz betraf - wussten dies natürlich nicht, . . . Anschliessend hierzu, die Wiedergabe eines zutreffenden Urteils: Bundesgerichtshof - BGH ST 3, 105 - BGH, Urteil vom 06.06.52 - 1 StR 708/51 - Misshandlung von Schutzbefohlenen

Die wahre Geschichte der damaligen ANSTALT FREISTATT aufgedeckt und erstmalig im Internet veröffentlicht! ANSTALT FREISTATT, Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, ein privat-kirchliches Wirtschaftsunternehmen und Moorlager Arbeitserziehungslager / Arbeitszwangslager der Diakonie (1899-1991), das noch jahrzehntelang nach dem Zweiten Welt Krieg in der Bundesrepublik Deutschland angewendet wurde, wo 14 bis 21 Jahre alte “schwererziehbare” jugendliche deutsche Zwangsarbeiter systematisch getrimmt und auf das Schlimmste misshandelt wurden.

Das Wirtschaftsunternehmen der Torfgewinnungsgesellschaft im Bethel eigenen Wietingsmoor, im Areal der ANSTALT FREISTATT, im Hannoverschen, in der Bundesrepublik Deutschland, und dessen jugendlichen deutschen Zwangsarbeiter, im Vergleich zu den jugendlichen – und auch älteren – deutschen Zwangsarbeitern im BREMISCHEN TEUFELSMOOR, ein Wirschaftsunternehmen der TurbaTorfindustrie G.m.b.H, im Dritten Reich. Was war der Unterschied? Das ersterwähnte wurde (von 1899-1991) von der Diakonie betrieben, das andere (von 1934-1945) vom Staat.

Die Kirchen waren die Täter, die Jugendämter waren die Heeler!

Martin Mitchell aus Australien, ein Opfer von "Institutioneller Kindesmisshandlung" in kirchlichen Heimen in Deutschland, der jetzt in Australien lebt, stellt diese und viele andere ähnliche Fragen, an alle Leidensgenossen und Leidensgenossinen der "Ehemaligen Heimkinder", und auch an alle Täter und Heeler, die damals für das schwerwiegende Leiden das sie Kindern und Jugendlichen in ihrer Obhut zugefügt haben, verantwortlich waren

[ Heimerziehung – Zöglinge - Heimkinder ] Zwischen Disziplinierung und Integration
– Westfälisches Institute für Regionalgeschichte – Landschaftsverband Westfalen-Lippe Münster –
FORSCHUNGEN ZUR REGIONALGESCHICHTE – Markus Köster und Thomas Küster (Hg.)
[ Anstaltserziehung – Fürsorgeerziehung – Weimarer Republik – Drittes Reich – Bundesrepublik ]


Dorothea S. Buck-Zerchin, Ehrenvorsitzende, Bundesverband Psychiatrie-Erfahrener e.V.:
Offener Brief an den Bundespräsidenten Dr. Horst Köhler aus Anlass der Ausstellung
"Tödliche Medizin – Rassenwahn im Nationalsozialismus" in Dresden Oktober 2006;
Offener Brief, Hamburg den 9. Oktober 2006.


Dipl.-Päd. Wolfram Schäfer, Institut für Erziehungswissenschaft, Philipps-Universität Marburg:
Fürsorgeerziehung und Jugendpsychiatrie im Nationalsozialismus
Die erbbiologisch begründete Forderung nach der »Aussonderung Unerziehbarer« aus der Fürsorgeerziehung war von den führenden Vertretern der deutschen Jugendpsychiatrie bruchlos aus der Weimarer Republik über die NS-Diktatur in die Bundesrepublik tradiert worden. Die Auswirkungen auf die Gestaltung der Heimerziehung in der jungen Demokratie waren bekanntermaßen fatal.


Freistatt – Wirtschaftsunternehmen – Teil I
Freistatt – Anstalt Freistatt – Diakonische Heime Freistatt – Diakonie Freistatt – Freistatt im Wietingsmoor – Betheler Zweiganstalten im Wietingsmoor – Arbeiterkolonie Freistatt – Arbeitsdienstlager Freistatt – Moorkolonie Freistatt –
“Zwangsarbeitslager Freistatt”
Was entspricht der Wahrheit, und was nicht?


Opfer von Gewalt und Zwang in deutschen Fürsorgeanstalten (meistens kirchlicher Trägerschaft beider deutschen Amtskirchen) unter allen politischen Systemen, bis in die jüngsten Tage

"Mädchenknast" – Dortmunder Vincenzheim – September 1977 – auch hier werden Heimkinder weitergehend gefangen gehalten und als unentlohnte Arbeitskräfte – Zwangsarbeiter – von der Katholischen Kirche von Deutschland ausgebeutet – hier in einer Waschanstalt / Großwäscherei der Paderborner Vinzentinerinnen.

Braunschweiger Hauszeitschrift des Marienstiftes "Doppelpunkt" - Heft Nr. 3/2000
Aus der Geschichte des Marienstiftes
[und anderen solcher Einrichtungen]:
So, ungefähr, sah es aus – über einen Zeitraum von zwischen 50 bis 70 Jahren –
für ‘verwahrloste’ Mädchen unter dem "Jugendwohlfahrtsgesetz"
in allen deutschen (Mädchen)Erziehungsanstalten / Mädchenheimen
( ob evangelisch-lutherisch oder katholisch ! ),
also auch in der Nachkriegszeit, im "Wirtschaftswunder Westdeutschland".


Die schreckliche Seite der Kirche - SPIEGEL ARTIKEL vom 19.5.2003 - KIRCHE Unbarmherzige Schwestern

Heft 4 - I. Quartal (Jan 2004) CAMPO-Magazin-Artikel von Martin Mitchell »Präzedenz oder weitere (Ent)täuschung ?«

Leserbrief betreffs Magazin-Artikel »Präzedenz oder weitere (Ent)täuschung«, von Martin Mitchell

Schutzbefohlene Heimkinder / Insassen Hinter Mauern : Ein Fallbeispiel – Der Leidensweg des Paul Brune

DAS SCHWEIGEN DER (UNSCHULDS)LÄMMER : KIRCHE UND STAAT – betreffs Institutioneller Kindesmisshandlung in meistens kirchlichen Heimen in Deutschland

Systematische Kindesmisshandlung in kirchlichen Heimen – Ausbeutung von Kindern in massiven Wirtschaftsunternehmen der Kirchen in Deutschland. – Wer schweigt, macht sich (mit)schuldig

Achtung "Ehemalige Heimkinder"! Gerichtsurteil betreffs unentlohnter "Kinderzwangsarbeit" Präzedenzfall: Jugendlicher Zwangsarbeiter klagt im Landgericht!

Misshandlungen, Missbrauch, und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen –
von Seiten der beiden deutschen Amtskirchen – als sie "Ehemalige Heimkinder"
in konfessionellen Heimen waren (in West-Deutschland, 1945-1985).




Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen.


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