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Knute und Halleluja
Die Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik
© Die Berliner Literaturkritik, 22.05.06
MÜNCHEN (BLK) - „Nicht für alle waren die fünfziger und sechziger Jahre in der Bundesrepublik eine Zeit des Aufbruchs“, schreibt der Spiegel Buchverlag, „im Abseits der Gesellschaft verbrachten einige hunderttausend Heimzöglinge unter heute unvorstellbaren Bedingungen ihre Kindheit in kirchlichen oder staatlichen Einrichtungen.“ Zum Schicksal dieser Heimkinder ist jetzt das Buch „Schläge im Namen des Herrn“ erschienen.
Der Autor Peter Wensierski lasse Betroffene, die in kirchlichen oder staatlichen Heimen unter demütigenden Bedingungen leben mussten, in Erfahrungsberichten zu Wort kommen, heißt es in einer Pressemitteilung des Verlags. Mehr als eine halbe Million Kinder und Jugendliche, hätten in solchen Erziehungsheimen gelebt und unter den Methoden der schlecht ausgebildeten Erzieher gelitten. Diese hätten Idealen von Zucht und Ordnung nachgehangen und die Kinder seelisch und körperlich misshandelt. „Nur deshalb, weil sie den rigiden Moralvorstellungen der Zeit widersprachen, wurden Heimkinder jahrelang gedemütigt, geschlagen, zur Strafe eingesperrt, ausgebeutet“, schreibt der Verlag. Die meisten Heimkinder hätten aus Scham ihre Erfahrungen bis heute verschwiegen, heißt es im Klappentext des Buches. Die nun veröffentlichten, „erschütternden Erlebnisberichte“, schreibt der Spiegel Buchverlag, „enthüllen das vielleicht größte Unrecht, das jungen Menschen in der Bundesrepublik angetan wurde - und das endlich als solches anerkannt werden sollte“. (lär/bor)
Peter Wensierski, geboren 1954, arbeitet seit 1993 im Deutschland-Ressort des Spiegel. Als Dokumentarfilmer und Fernsehjournalist berichtete er zuvor über gesellschaftspolitische Themen aus Ost- und Westdeutschland. Er erhielt 1986 für Mauerläufer den Bundesfilmpreis und den Europäischen Fernsehpreis 1993 für einen Film über Berlin-Marzahn. (Quelle:DVA)
Literaturangaben: WENSIERSKI, PETER: Schläge im Namen des Herrn. Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik. Deutsche Verlags-Anstalt, München 2006. 240 S., 19,90 €.
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