Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland) |
In geschlossenen Einrichtungen eingesperrte von deutschen "Erziehern" gedemütigte und getrimmte Mädchen mit kalhlgeschorenen Köpfen durch "Arbeit" "befreit". Nonnen im Kloster "Haus Conradshöhe" in Berlin-Tegel. Im Jahre 1960: Mädchen arbeiten in der Grosswäscherei, unter Beaufsichtigung von Nonnen. 1960er Jahre: Grosswäscherei der Diakonie in Schleswig-Holstein Nonnen im Kloster "Haus Conradshöhe" in Berlin-Tegel. Im Jahre 1960: Mädchen arbeiten in der Wäscherei und Schneiderei, unter Beaufsichtigung von Nonnen. |
Frauen/Mädchen mit Loren im Moor, SS-Propagandaalbum [ Uckermark (1 km entfernt vom KZ Ravensbrück) war ein Konzentrationslager speziell für Mädchen im Alter von 16-21 Jahren; aber sogar Mädchen ab 8 Jahren wurden dort gefangen gehalten und geknechtet. ] |
„...diese Sandhügel in der Heide mußten wir abtragen
mit großen Loren - volladen. Dann waren
Schienen gelegt, runter zum Moor. Da wurde dann
der Sand reingeschüttet. So haben wir dann das
Moor urbar gemacht. Wir arbeiteten nur in Holzpantinen,
Schuhe gab es nicht. Meine Füße sind
heute noch ... vernarbt davon. Wir haben ja durch
die Holzpantinen enorme Blasen gekriegt - dann
verunreinigt, so daß das wochenlang eiterte. (...) Da
gab es nur Papierverband, so daß das teilweise
Monate dauerte, bis das verheilt war. (...) Ja also,
ich habe hauptsächlich diese Loren mit vollgeschüttet
und runtertransportiert zum Moor. Ich kann es nicht
mehr sagen, aber es mußte ein bestimmtes Pensum
erfüllt werden, soundsoviel Loren pro Tag. Wir durften
auch nicht bummeln oder die Latschen ausziehen,
wenn wir nicht mehr laufen konnten. Die Loren
wurden nur mit einem Knüppel abgebremst. Da ist
auch manches passiert, wenn der Knüppel abrutschte
und ein Mädel mit der Hand reinkam, in die Räder“
(Guse/Kohrs, 1985, S. 271, Gespräch mit M.S.) Quelle des Fotos: SS-Propagandaalbum des FKL Ravensbrück Sammlungen der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück/ Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten |
Für die Mädchen war es meistens Waschen und Bügeln und Nähen, und für die Jungens das Moor, der Steinbruch, der Strassenbau oder die Landwirtschaft. Lohngelder aber gab es nicht ! |
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In der Vergangenheit wurden Heimkinder oft aus nichtigen Gründen ihren Eltern entrissen. Die Erziehung wurde häufig vom Staat den konfessionellen Heimen überlassen. Schikanen, menschenverachtende und entwürdigende Behandlungen waren an der Tagesordnung. Kinderarbeit (obwohl womöglich anderswo, ausserhalb der Heime, gesetzlich verboten) war in den Heimen Normalität. Die unsäglichen Einzelschicksale lassen sich kaum in Worte fassen. Nach der Veröffentlichung des Spiegel-Artikels und des Films “Unbarmherzige Schwestern” meldeten sich hunderte von Betroffenen aus ganz Deutschland. Die ehemaligen Heimkinder leiden noch heute unter der Traumatisierung, die sie in den meist streng geführten Häusers erlebt haben. Frauen haben aus Scham ihren Männern verschwiegen, dass sie in einem Heim aufgewachsen sind. Sie – “Ehemalige Heimkinder” – wollen das ihnen angetane Unrecht nicht länger auf sich beruhen lassen und wollen aktiv an der Aufarbeitung dieses Kapitels jüngster deutscher Geschichte mitwirken. Viele dieser “Heimkinder” stehen mit ihrem Schicksal allein da – ohne professionelle Hilfe – ganz zu schweigen von einer finanziellen Entschädigung. Im Jahr 1960 gab es in der Bundesrepublik Deutschland ingesamt 3000 konfessionelle Heime mit 220000 Plätzen. Offizielle Zahlen, wie viele Menschen dieser besonderen Art der Heimerziehung in damaligen West-Deutschland (1945-1985) zum Opfer gefallen sind, gibt es nicht. |
( Hinzugefügt von dem Betreiber dieser Webseite: Heimkinder-Ueberlebende.org )
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Siehe auch "Ehemalige Heimkinder" @ heimkinderopfer.blogspot.com und heimkinderopfer2.blogspot.com |
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