Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

»Brutale Fürsorge« im damaligen "Wirtschaftswunderland Westdeutschland".
Bis Anfang der siebziger Jahre sind in der Bundesrepublik Deutschland
»schätzungsweise 800000« Jugendliche, rechtsstaatswidrig, in staatlichen
und in kirchlichen Einrichtungen zu
Zwangsarbeit ausgenutzt worden.
DIE ZEIT | DEUTSCHLAND - DIE ZEIT, 01.11.2007 Nr. 45.



[ Enthoben aus dem Internet @ http://www.zeit.de/2007/45/LS-Jugendheim ]

[ Erste Seite zu finden @ http://www.zeit.de/2007/45/LS-Jugendheim ]
[ Zweite Seite zu finden @ http://www.zeit.de/2007/45/LS-Jugendheim?page=2 ]
[ Dritte Seite zu finden @ http://www.zeit.de/2007/45/LS-Jugendheim?page=3 ]

[ Fürsorge, Obhut, Schutz, Pflege, Wohlfahrt, Liebe, Geborgenheit, Jugendfürsorge
=
care, welfare, protection, safety, charity, love,nuture, child welfare, youth welfare ]

Brutale Fürsorge

Von Dieter Hanisch
Ein Justizskandal der siebziger Jahre: Wie in Schleswig-Holstein Jugendliche in staatlichen Heimen zur Zwangsarbeit herangezogen wurden


Otto Behnck 1970 als Jugendhäftling
Foto (Ausschnitt): Otto Behnck/
www.landesfuersorgeheim-glueckstadt.de

Das Gebäude am Glückstädter Jungfernstieg war historisch vorbelastet. Im 19. Jahrhundert hatte der Bau als Zuchthaus gedient, später wurde er als »Korrektionsanstalt«, von 1925 an als »Landesarbeitsanstalt« bezeichnet. Von 1933 an beherbergte das alte Gemäuer ein Arbeitslager für Häftlinge aus Schleswig-Holstein und Hamburg. Von Kriegsende bis 1949 war das Bauwerk dem Strafvollzug entzogen und diente als Lazarett, ehe es zum Landesfürsorgeheim wurde, in dem jugendliche Straftäter, Entmündigte und Sprösslinge überforderter Eltern unterkamen. 1980 wurde die Hauszeile abgerissen.

Das Landesfürsorgeheim in Glückstadt wurde am 31. Dezember 1974 geschlossen, als letzte Einrichtung dieser Art in der Bundesrepublik. Was sich hinter den Mauern abspielte, davon berichten nun ehemalige Insassen. Der Markthändler Otto Behnck und der Drehorgelverleiher Frank Leesemann haben sich ans Sozialministerium in Kiel gewandt. Ihren Schilderungen zufolge schloss die staatliche »Fürsorge« in Glückstadt in vielerlei Hinsicht bruchlos an die Praktiken in Nazideutschland an: Zwangsarbeit, regellose Gewalt, sogar die Anstaltskleidung der dreißiger Jahre soll weiter verwendet worden sein.

Otto Behnck stammt aus Bargteheide, einer nordöstlich von Hamburg gelegenen Kleinstadt. 1970, als 18-Jähriger, überwarf er sich mit seinen Eltern; er ließ sich die Haare lang wachsen und wollte in eine Wohngemeinschaft ziehen. Das zuständige Amtsgericht ordnete auf elterliches Drängen Fürsorgeerziehung an, obwohl Behnck nicht straffällig geworden war. Drei Monate lang, von Oktober 1970 bis Januar 1971, musste er in Glückstadt von morgens bis abends auf dem Dachboden Netze für die Heringsfischerei knoten. Statt einer Bezahlung bekam er ein paar Zigaretten, im Jargon der Insassen »Aktive« genannt.

Andere Jugendhäftlinge verrichteten ihren Arbeitsdienst in einer hauseigenen Schlosserei. Auch die Kommune wusste die unbezahlten Arbeitskräfte zu schätzen, die sie im Freibad, auf dem Friedhof, in Parkanlagen und auf dem Sportplatz einsetzte. Bei örtlichen Unternehmen und in der Landwirtschaft fanden die jugendlichen Zwangsarbeiter ebenfalls Verwendung.


Sträflingskleidung und Karteikarten aus der Nazizeit

Seinem Mithäftling Frank Leesemann, den Behnck in Glückstadt kennenlernte, war ein gestohlenes Mofa zum Verhängnis geworden. Von 1969 an verbrachte er über zwei Jahre in dem »Fürsorgeheim«. Leesemann war der Ausbrecherkönig von Glückstadt, von 25 Fluchtversuchen glückten ihm 16, doch jedes Mal, so berichtet er, sei er nach kurzer Zeit wieder aufgegriffen und zur Strafe in eine Isolationszelle im Keller gesperrt worden, die »Box«, wie sie unter den Zöglingen genannt wurde.

TEIL 2
Die Box hat auch Rolf Breitfeld aus Berlin, Jahrgang 1948, kennengelernt. Er erinnert sich an ein kahles Verlies, darin eine Matratze mit Reichsadler und Hakenkreuz. Auch die Kleidung der Einzelhäftlinge stammte aus der Nazizeit. Bei seiner Entlassung schmuggelte Frank Leesemann ein Fischerhemd mit nach draußen, das noch den aufgestickten Schriftzug »Außenkommando Glückstadt« trug. Auch die Karteikarte mit der Nummer Z 1571 ist noch in seinem Besitz. Das ursprüngliche Wort »Arbeitserziehungsanstalt« war darauf durchgestrichen und durch den Begriff »Landesfürsorgeheim« ersetzt worden. Als Grund seiner Inhaftierung wurde dort vermerkt: »asozial, kriminell - kann sich der Gesellschaft nicht anpassen«.

Und immer wieder gab es Übergriffe des Personals. »Gewalt gehörte zum Alltag in Glückstadt«, sagt der heute 54-jährige Walter Nikoleth, der als Frührentner am Bodensee lebt. Nikoleth war von zu Hause abgehauen, kam schon früh mit dem Gesetz in Konflikt und wurde als 17-Jähriger in Bielefeld aufgegriffen, weil er sich mit zwei Mädchen herumtrieb, die polizeilich gesucht wurden, ehe er 1970 nach Glückstadt kam.

Vom 7. auf den 8. Mai 1969 gab es einen spontanen Aufstand im Heim, das zeitweise 160 Jugendliche beherbergte. Bettlaken und Matratzen wurden in Brand gesteckt, doch die Revolte wurde niedergeschlagen. Anschließend wuchs die Kritik am Sozialministerium in Kiel. Mit Umbaumaßnahmen und einer pädagogischen Schulung des Personals reagierte der damalige Sozialminister Otto Eisenmann (FDP). »Nur Kosmetik« sei das gewesen, sagt Otto Behnck. Am Erziehungsstil habe sich nichts geändert. »Die wollten unseren Willen mit allen Mitteln brechen.« Nach wie vor gab es Misshandlungen, sexueller Missbrauch sei vorgekommen. Behncks Eltern besuchten ihren Sohn 1970 zu Weihnachten und erwirkten, bestürzt über seine Berichte, per Gerichtsbeschluss seine Entlassung.

Inzwischen hat Otto Behnck sich juristischen Beistand gesucht, um eine Entschuldigung für das erlittene Unrecht und eine wenigstens symbolische Entschädigung zu erkämpfen. Es gibt inzwischen auch einen Verein ehemaliger Insassen von Fürsorgeheimen; frühere Heimkinder haben dem Petitionsausschuss des Bundestages von ihren Schicksalen berichtet. Die Grünen setzen sich für die Einrichtung einer Bundesstiftung ein; viele Mitstreiter haben sie bislang nicht.

Es gab 800000 jugendliche Zwangsarbeiter, schätzt ein Experte

In Kiel lädt Sozialministerin Gitta Trauernicht (SPD), die über die Folge der westdeutschen Heimerziehung promoviert hat, im Januar zu einem runden Tisch in Sachen Glückstadt ein. Viel Hoffnung auf eine Entschädigung, sagt sie, könne sie den früheren Insassen aber nicht machen.


TEIL 3
Wie kommt es, dass die Opfer der Fürsorgeerziehung erst jetzt ihre Stimmen erheben? Manfred Kappeler, eremitierter Professor für Sozialpädagogik und vormals Leiter der sozialpädagogischen Fakultät der Berliner TU, spricht von langjähriger, wenn nicht gar lebenslanger Traumatisierung und Stigmatisierung der Opfer. Bisweilen brauche es einen äußeren Anstoß; so seien in Irland infolge eines preisgekrönten Films die skandalösen Zustände in den katholischen Schwesternheimen des Landes zum Thema geworden.

Das Ausmaß des Unrechts in Deutschland ist Kappeler zufolge gewaltig: »Hier sind Jugendliche in Heimeinrichtungen zu Sklavenarbeit ausgenutzt worden«, sagt er - bis Anfang der siebziger Jahre seien es »schätzungsweise 800000« gewesen.

© DIE ZEIT, 01.11.2007 Nr. 45


Metatags zum Thema "Ehemalige Heimkinder" im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland":

Die Zeit – Brutale Fürsorge – Fürsorge – Fürsorgeerziehung – Obhut – Schutz – Pflege – Wohlfahrt – Liebe – Geborgenheit – Jugendfürsorge – care – welfare – protection – safety – charity – love – nurture – child welfare – youth welfare – Wirtschaftswunderland Westdeutschland – Wirtschaftswunderland – Westdeutschland – Bundesrepublik Deutschland – rechtsstaatswidrig – Zwangsarbeit – Kinderzwangsarbeit – Kinder-Zwangsarbeit – forced labour – child slave labour – Zwangsarbeiter – forced labourers – forced laborers – Heimerziehungsforschung – Glückstadt – Glückstädter Jungfernstieg – Korrektionsanstalt – Landesarbeitsanstalt – Arbeitslager – Fürsorgeheim – Häftlinge – Arbeiterziehungsanstalt – Landesfürsorgeheim – Otto Behnck – Frank Leesemann – Walter Nikoleth – Sozialministerium Gitta Trauernicht SPD – Sozialministerium Gitta Trauernicht – Sozialministerin – Gitta Trauernicht – Sozialministerium in Kiel – Sozialminister Otto Eisenmann FDP – Sozialminister Otto Eisenmann – Otto Eisenmann – staatliche Fürsorge in Glückstadt – Nazideutschland – regellose Gewalt – Anstaltskleidung – Sträflingskleidung – Heringsfischerei – Fischereinetze – Fischernetze – Sträflingskleidung und Karteikarten aus der Nazizeit – Nazizeit – Matratze mit Reichsadler und Hakenkreuz – Hakenkreuz – Außenkommando Glückstadt – Inhaftierung – asozial – kriminell – kann sich der Gesellschaft nicht anpassen – Misshandlungen – sexueller Missbrauch – Entschuldigung für das erlittene Unrecht – Entschädigung – Fürsorgeheimen – Petitionsausschuss des Bundestages – Die Grünen – 800000 jugendliche Zwangsarbeiter – westdeutschen Heimerziehung – Opfer der Fürsorgeerziehung – Heimeinrichtungen – Manfred Kappeler – Professor für Sozialpädagogik – sozialpädagogischen Fakultät – Traumatisierung – Stigmatisierung – Irland – katholischen Schwesternheimen – Jugendliche in Heimeinrichtungen zu Sklavenarbeit ausgenutzt worden – Heimerziehungsgeschichte – Gewalt und Unmenschlichkeit – Unmenschlichkeit – Menschenrechtsverletzungen – Brutalität – Folter – Fürsorgezöglinge – weggeschlossen – Zwangsarbeiten – ehemalige Heimzöglinge – geschlossene Heimerziehung – Peter Wenierski – Schläge im Namen des Herrn – Die verdrängte Geschichte der Heimkinder in der Bundesrepublik – Zöglingen – sexuell missbraucht – erniedrigt – Steinbruch – Landwirtschaft – ohne Lohn – keinen Lohn – Kampf um Gerechtigkeit – Aufarbeitung und Anerkennung von Schuld – Aufarbeitung – Anerkennung – Anerkennung von Schuld – BRD-Heimerziehung – Erziehungsheim – Zöglinge – Schutzbefohlene – Einrichtungen – Einrichtung – Heimaufenthalt – Freiwilligen Erziehungshilfe – Selbstmorde – Heimeinweisung – Heimunterbringung – Unrecht – Unrechts – historische Aufarbeitung – Zögling – Schiltsky – Michael-Peter Schiltsky – Verein ehemaliger Heimkinder – Verein ehemaliger Heimkinder e. V. – Heiminsassen – Aufsehern – Peiniger – Peinigern – schwarzer Pädagogik – Forderungen ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer – Forderungen – Forderungen ehemaliger Heimkinder – ehemaliger Heimkinder – Heimkinder – Kirchen – Staat – Industrie – deutsche Industrie – Kommunen – Privatunternehmen – Nutznießer von erzwungener unentlohnter Arbeit – Heimen – Anstalten – Schadenersatz – Ehemalige Heimkinder – Ehemalige Heimkinder verlangen nun auch von der Industrie finanzielle Entschädigung – Einzelhaft und Zwangsarbeit – Einzelhaft – Gerrit Wilmans – Anwalt Gerrit Wilmans – Anwalt Michael Witti – Michael Witti – Rechtsanwälte – Aufarbeitung der Geschichte – Entschädigung der Opfer – Staat und Kirche als Betreiber oder Träger der Einrichtungen – erzwungene und unbezahlte Arbeit – erlittenem Leid – Schläge – Essenentzug – Elektroschocks – vorenthaltene Schulbildung – erzwungene Arbeit – Geschädigten – billige Arbeitskräfte – Anwälten – Dr. Vehlow & Wilmans – www.vehlow-wilmans.de – Mandantschaft – Anwaltskanzlei Dr. Vehlow & Wilmans – Representanten – Rechtsvertretern – Erziehungsmaßnahmen – Fürsorgehöllen – Marterhöllen – Stanford Experiment – Schutzbefohlenen – Kinderzuchthaus – Justiz Skandal – Fahrlässigkeitsdelikt – Fahrlässigkeit – Vernachlässigung – fahrlässige Handlung – Handlung in grober Fahrlässigkeit – grobe Fahrlässigkeit – Recht der Fahrlässigkeitshaftung – Verschuldenshaftung – bewusste Fahrlässigkeit – fahrlässige Körperverletzung – grob fahrlässige Schädigung – Fahrlässigkeitshaftung – Fairness – Gleichheit – Gerechtigkeit – Sorgfaltspflicht – Pflicht – Obligation – Berufspflicht – Pflichtverletzung – Pflichtversäumnis – Verletzung der Rechtspflicht – Sorgfaltspflichtverletzung – Missbrauch der Amtsgewalt – Nachlässigkeit – Ehemaligen Heimkind – Ehemaliges Heimkind – Martin Mitchell – Australier – Heimkinder-Ueberlebende – Erziehungsanstalten – Anstaltserziehung – Erziehungsheimen – Erniedrigung – Ausbeutung der Arbeitskraft – Grausamkeit – Sadismus – Folterkeller – Heimträger – Leugnen – Vertuschen – Bagatellisieren – Vorenthaltung fundamentaler Rechte – Fürsorgezöglingen – Jugendlichen – Wirtschaftsbetrieben – Viehwirtschaft – Tütenkleben – Haushaltsdienst – Küchendienst – Heizungskeller – Landesbehörde – Heimaufsicht – Industriearbeit – Wirtschaftsunternehmen – Steinbruch – Zementwerk – Moor – Torfstechen – Torfgewinnungsgesellschaft – Wäscherei – Großwäscherei – Wäschereien – schuften – Akkordarbeit – Karzer – Die Wahrheit über Kinderzwangsarbeit in Deutschland – The truth about child slave labour in West-Germany

[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 9. November 2007 ]

Subindex Nr. 17

Kurznachrichten im deutschen Nachrichtenmagazin FOCUS vom 12. Augsut 2007:
»Verein ehemalige Heimkinder fordert von der Industrie Schadenersatz - „Firmen, die in
Heimen arbeiten ließen, sollen zahlen“
«- gibt Münchener Anwalt Michael Witti bekannt.


Forderungen ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer an die Kirchen, den
deutschen
Staat und jetzt auch an die deutsche Industrie und andere deutsche
Privatunternehmen
- Nutznießer von erzwungener, unentlohnter Arbeit von
minderjährigen jungen Mädchen und Jungen in Heimen und Anstalten
im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland", berichtet in dem Artikel von Katrin Sache
"Auftakt zum Milliarden-Poker", Printausgabe
FOCUS 33/2007 - 13.08.2007, Seiten 34-35.


Online domradio Bericht, basierend auf einen gleichlautenden online Bericht der
Katholischen Nachrichten Agentur gleichen Datums - 13.08.2007 -
"Verlorene Jahre" der Heimkinder -
"Ehemalige Heimkinder weiten Forderungen aus" - Verein ehemaliger Heimkinder e.V.
verlangt nun auch Schadenersatz von der deutschen Industrie,
berichtet das Magazin
FOCUS 33/2007 - 13.08.2007, Seiten 34-35.


ZDF TV "MONA LISA" 07.10.2007, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
»Schwarze Pädagogik - Dunkle Seite der Heimerziehung«
Bis in die 70er Jahre wurden Zöglinge geschlagen, gedemütigt und gezwungen,
Sträflingskleidung zu tragen. Die Jugendlichen mussten, u.a.,
im "Landesfürsorgeheim Glückstadt"
(ex NS-"Arbeitserziehungslager")
unentlohnt, bis zur Erschöpfung in Steinbrüchen arbeiten.
Ein kaum bekanntes und düsteres Kapitel deutscher Zeitgeschichte.


ZDF TV "MONA LISA" 23.09.2007, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
»Entschädigung für eine gestohlene Kindheit - Heimkinder wollen Gerechtigkeit«
Heimterror in den 50er bis 70er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland (BRD).


NDR-Info Radio-Reportage vom 21.09.2007 betreffend "Ehemalige Heimkinder" der BRD
»Misshandelt und ausgebeutet: Heimkinder in den 60er Jahren« - Viele von ihnen
leiden noch heute unter den Spätfolgen. Daher wollen sie Entschädigung -
finanzieller, vor allem aber moralischer Art. Der Petitionsausschuss des Bundestages
befasst sich zur Zeit mit dem Thema.


»Schläge und Schikane im Heim« - Jugendamt-bestimmte Heimerziehung / Fürsorgeerziehung
im
"Wirtschaftswunderland Westdeutschland" (ca 1945-1985). Ein Artikel im HOFER ANZEIGER /
FRANKENPOST vom 26.10.2007, basierend auf einen Vortrag von Ehemaliges Heimkind,
Wolfgang Rosenkötter, an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Hof, am 15.10.2007,
zum gleichen Thema:
"Schwarze Pädagogik" in der nachkriegsdeutschen Bundesrepublik.


"REPORT MAINZ" 17.09.2007 - »Drangsaliert und ausgebeutet
Heimkinder klagen an
« - Thema: Die Arbeit in den Heimen.
Zeitreise zurück in die fünfziger, sechziger Jahre. Heimkinder.
Mehr als eine halbe Million gibt es damals von ihnen,
untergebracht in so genannten Fürsorgeheimen.
Die systematische Ausbeutung von Heimzöglingen als billige Arbeitskräfte.


Weiterhin in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland bestehen bleibende
"Arbeitslager" / "Arbeitsanstalten" / "Arbeitserziehungsanstalten" / "Arbeitszwangsanstalten"
:
"Rheinische Arbeitsanstalt" (1949-1969); zu einem bestimmten Zeitpunkt umbenannt
in "Landesfürsorgeheim Braulweiler"; "Landesfürsorgeheim Glückstadt" - und,
und dergleichen, wo Zwang und Gewalt und Entwürdigung bis Mitte der 1980er Jahre
GRUNDSATZ war, an der Tagesordnung blieb, und systematisch praktiziert wurde.
Auszüge aus einem historischen Artikel:
Sonderausgabe SSK, kumm eros, Nr. 30 (Aug. 2004).


"Einzelhaft und Zwangsarbeit" : Westdeutsche "Arbeitslager" /
"Arbeitsanstalten" / "Arbeitserziehungsanstalten" / "Arbeitszwangsanstalten":
u.a.,
"Glückstadt" in Schleswig-Holstein, "Freistatt" in Niedersachsen, "Breitenau" und
"Kalmenhof" in Hessen, "Dansweilerhof" / "Brauweiler" in Nordrhein-Westfalen;
weitere, andere
"Arbeitsanstalten"-ähnliche Einrichtungen auch in jedem der anderen
"alten Bundesländer" - dem "Wirtschaftswunderland" - zwischen ca 1945 und 1975.


Leserbrief der Ehefrau eines damaligen Insassen - "Psychiatrie Patienten" - des
"LANDESKRANKENHAUS BRAUWEILER" bei Köln, wo, unter der Trägerschaft
des
"LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND", "Menschen wie Vieh gehalten" wurden.


WESER-KURIER Nr. 209 - Freitag, 7. September 2007 (Seite 6) : POLITIK :
»Das harte Los der „Zöglinge“ - Im Erziehungsheim in Glückstadt
lebten Kinder wie
Zwangsarbeiter« - BRD-Heimerziehung in den 50er bis 70er Jahren:
„Schutzbefohlene“ in der „Freiwilligen Erziehungshilfe“ und „Fürsorgeerziehung“
in Schleswig-Holstein; genauso wie in den anderen alten Bundesländern auch.


»Brutale Fürsorge« im damaligen "Wirtschaftswunderland Westdeutschland".
Bis Anfang der siebziger Jahre sind in der Bundesrepublik Deutschland
»schätzungsweise 800000« Jugendliche, rechtsstaatswidrig, in staatlichen
und in kirchlichen Einrichtungen zu
Zwangsarbeit ausgenutzt worden.
DIE ZEIT | DEUTSCHLAND - DIE ZEIT, 01.11.2007 Nr. 45.


Zwangsarbeit in Schleswig-Holstein (NS-Zeit 1933-1945) und (BRD1945, bzw. 1949-1975).
Das zu Nazi-Zeiten in Schleswig-Holstein mit der "Landesarbeitsanstalt Glückstatt"
kombinierte "Konzentrationslager Glückstadt" an der Elbe (Königstraße / Ecke Jungfernstieg),
wo - wie in den nächsten dreißig Nachkriegsjahren auch - in internen Wirtschaftsbetrieben
Fischernetze geknüpft, Matten geflechtet, Tüten geklebt, und in der Landwirtschaft sowie
im Steinbruch gearbeitet, werden mußte
(n) - ohne daß die Insassen dafür entlohnt wurden.


Wichtige Mitteilung für ehemalige Heimkinder von den Representanten und
Rechtsvertretern für alle betroffenen Geschädigten der damaligen Heimerziehung.
Kurzfassung der Zielsetzung durch die Anwaltskanzlei Dr. Vehlow & Wilmans [ Hamburg ]
und der
Kanzlei Michael Witti [ München ]. Hamburg, Freitag den 7. September 2007.

( Von den Anwälten unabhängige Veröffentlichung, bzw. Weiterveröffentlichung dieser Bekanntgebung auf dieser Webseite )

Im Internet von GOOGLE indexierte Medien-Reportagen im Fall eines australischen
Gerichtsurteils:
Schadenersatz für einen Ureinwohner der "Stolen Generation":

TREVORROW -v- STATE OF SOUTH AUSTRALIA (No 5) [2007] SASC 285
Judgment of The Honourable Justice Gray - 1 August 2007


Hinweis auf eine Neuerscheining zur Geschichte der Heimerziehung in Deutschland:
"Der Staat als Erzieher. Jugendpolitik und Jugendfürsorge im Rheinland vom Kaiserreich
bis zum Ende des Nazismus"
von Sven Steinacker im ibedem-Verlag - ISBN 978-3-89821-724-8.


Schreiben des Geschäftsführers der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
vom 28.08.2007, in dem mitgeteilt wird, daß sich die vorausgesehene Veröffentlichung
des Buches über die Geschichte der Diakonie Freistatt - »„Endstation“ Freistatt« -
welche für den Herbst 2007 vorgesehen war, sich bis März 2008 verzögern wird.
Anschließende Anlage zu diesem Schreiben: "vorläufige Gliederung des Buches"
und "ein paar Angaben zum gegenwärtigen Sachstand der Untersuchungen".


Ehemalige Heimkinder nehmen die Initiative.
Heimkinder wollen den Staat in die Pflicht nehmen.
Ehemalige Heimkinder stellen eine sehr einfache Frage an die Deutsche Bundesregierung:
The German Federal Government is being challenged to answer the following simple question:


Düsseldorf : Aachener Nachrichten online berichtet am 20.06.2007
über Veranstaltung am 19.06.2007 in Düsseldorfer Fachhochschule
in Anwesenheit des Erziehungswissenschaftler Manfred Kappeler.
Ehemalige misshandelte Heimkinder fordern ÖFFENTLICHE Debatte
des ihnen widerfahrenen Unrechts im "Wirtschaftswunderland"
und eine ÖFENTLICHE Anhörung dies betreffend im Bundestag
.


Der Ort meiner Qualen unter der "Fürsorge"/"Obhut" der Evangelisch-Lutherischen Kirche
im Jahre 1962 - das
"Burschenheim Beiserhaus" der damalig so genannten "Inneren Mission"
im Dorf "Rengshausen" (Knüllwald-Rengshausen, Kreis Schwalm-Eder), in Nord-Hessen,
ein seit 1840 bestehendes, mit
Parochialrechten versehenes Agrarunternehmen,
wo für lange, lange Zeit alle Insassen gezwungen wurden unentlohnt zu arbeiten
und sich der dort üblichen Religionslehre zu unterwerfen:
"Arbeite und Bete".


GOOD NEWS I - Der HOLSTEINER COURIER in seiner ONLINE-AUSGAGE vom
5. Juli 2007 stellt die folgende Frage: Wie viele Selbstmorde gab es in den Heimen?
Ehemalige Heimkinder, auch in
Schleswig-Holstein, stellen bestimmte Forderungen.
Bei
Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht stießen sie mit ihren Forderungen
auf Entgegenkommen. Anfang der Woche lud die Ministerin die ehemaligen Heimkinder
zu einem persönlichen, mehrstündigen "Gespräch", dass "sehr positiv" "lief".


GOOD NEWS II - Ehemalige Heimkinder in einem mehrstündigen Treffen im Landeshaus
in Kiel,
Schleswig-Holstein, mit Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend
und Senioren,
Frau Dr. Gitta Trauernicht, am Dienstag den 3. Juli 2007, betreffend
den damaligen, bedauernswürdigen Zuständen in Heimen in
Schleswig-Holstein.


GOOD NEWS III - FDP nimmt die Heimkinder-Geschichte und "Aufarbeitung" "sehr ernst"!
Frage von Martin Mitchell
(vom 01.06.2007) auf www.abgeordnetenwatch.de und Antwort dazu
von
Dr. Guido Westerwelle, MdB (vom 10.07.2007).


BERLIN: Grüne fordern Entschädigung für Heimkinder.
Die Grünen wollen ehemaligen Heimkindern Gerechtigkeit widerfahren lassen
und fordern deshalb eine neue Bundestiftung, die Entschädigungen zahlt
und Hilfe leisted - berichtet
Der Tagesspiegel in seiner aktuellen Ausgabe am
24.04.2007
( HTM ); dieser Bericht ist seither auch archiviert worden online.

Siehe auch sogleich anschliessend den genauen Wortlaut der
PRESSEMITEILUNG NR. 0470 der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90
-
DIE GRÜNEN - Datum 25. April 2007
@
http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/180/180456.htm 
und den genauen Wortlaut des dem Bundestag und
der Öffentlichkeit vorgelegten Beschlusses
Gerechtigkeit für ehemalige Heimkinder
@
http://www.gruene bundestag.de/cms/beschluesse/dokbin/180/180420.pdf



Absolute Transparenz ist gefragt auf allen Ebenen und zu jedem Aspekt.
Nichts als eine eingehende Untersuchung genügt.
Eine Untersuchung von Seiten des Untersuchungsausschusses oder der Justiz.
"Ehemalige Heimkinder" prangern an und machen die folgenden Vorwürfe.

Rundschreiben formuliert und verbreitet von Martin Mitchell am 29.03.2007.

Bisherige deutsche Heimerziehungsaufarbeitung skandalös !!!
Ehemalige Heimkinder erwarten mehr - viel mehr !!!

Rundschreiben formuliert und verbreitet von Martin Mitchell am 30.03.2007.

Heimkinder-Leiden in deutschen Fürsorgeeinrichtungen: »Geprügelt im Namen Gottes.«
Ehemalige Heimkinder:
»Sie wurden drangsaliert und ausgebeutet, gedemütigt und gequält.«
Oberhessische-Presse
(Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf), 20.11.2007.


Aktuelle Ausgabe der Kreis Lippe LIPPISCHE–LANDESZEITUNG Nr. 165 vom 19.07.2007
(untere Hälfte, Seite 9), Interview mit Ehemaliges Heimkind Wolfgang Focke und Artikel
diesbetreffend von Ulrich Pfaff "Wir hatten keinerlei Rechte" – damalige Heimerziehung –
"Wolfgang Focke kämpft als ehemaliges Heimkind für eine Entschädigung –
Klares Bekenntnis vom Staat erwartet
"

( ebenfalls online, aber nur für Abonnementen zugänglich @ xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx )

Pressekonferenz | Pressegespräch | press conferenceAssociation of former Wards of the State
Verein ehemaliger Heimkinder e. V. – Montag, 11. Dezember 2006, um 17:00 Uhr, Berlin-Mitte:
im Saal von Gangway e. V., Schuhmannstraße 5, 10117 Berlin –
ein 5 Minuten Fußweg vom S-Bahnhof sowohl wie U-Bahnhof “Berlin-Friedrichstraße”.


Deutsche Heimkinder / Kindersklaven verlangen eine anständige Entschädigung und
Wiedergutmachung; keine "Abfindung" / "kein Schweigegeld", keinen "Kompromiss" !

German wards of the state / institutionalised children used as slave labourers (in the former West
Germany) demand adequate compensation and the making of appropriate amends; they don't
want to be "paid off" / "to be bribed henceforth to keep quiet"; no "compromise" !


Absolutes Verbot aller Formen von Zwangsarbeit (Pflichtarbeit) !, oder nicht ?
War "Zwangsarbeit" / "Pflichtarbeit" / "Arbeitstherapie" /
"Arbeitserziehung" / "Arbeitszucht" / "Arbeitszwang"
"Arbeiterverdingung" / "unentlohnte erzwungene Arbeit" damals legal in der
Bundesrepublik Deutschland, oder nicht? War so etwas legal in den 1950er, 1960er,
1970er und 1980er Jahren?
Ist es heute legal in der Bundesrepublik Deutschland?

Sind nicht die Nutzung und Nutznießung von Zwangsarbeit völkerrechtliche Verbrechen und stellen
diese nicht schwere Menschenrechtsverletzungen und Einschränkung der menschlichen Freiheit dar?


Petition vom 25.05.2007 der Düsseldorfer Dipl. Psychologin Gertrud Zovkic
an den Hessischen Landtag, für ehemaliges Heimkind im Kalmenhof -
Insassin von 1943-1969 - Elfriede Schreyer (Jahrgang 1931).




Die "Schwarze Pädagogik" der 50er, 60er und 70er Jahre wiederholt sich in 1980 - 2006.
Abschiebung:
Outsourcing deutscher "Problemkids" – im Alter von 11- bis 17 Jahren
zur "Arbeitstherapie" / "Knechtschaft" ins Ausland
(unentlohnt), unter anderem auch nach
Kirgisien, Namibia, Nicaragua, Rumänien, Estland, Portugal, Italien, Griechenland, Island,
Russland und Kanada – für die Vermittler und Träger eine lukrative Einnahmequelle.
"Damals fehlte die Kontrolle" was "Fremdplatzierung" betraf, und heute fehlt sie ebenso.


Germany : Menschenhandel: Beteiligung kirchlicher Einrichtungen : Kinder und Jugendliche als
Arbeitssklaven auf Zeit von „seriösen“ Institutionen ohne Bedenken unter dem Deckmantel
pädagogischer Zielsetzung ausgeliehen – ins Ausland abgeschoben.


ZDF : 2DF Frontal21 − Reportage von V. Neukum und A. Becker-Wenzel
03.04.2007 : "Verschoben und Vergessen − Geschäfte mit Problemkindern".
Menschenhandel. Deutsche Problemkinder ins Ausland abgeschoben.
Globalisierung deutscher Jugendhilfe : Jugendhilfe-Odyssee.


Fremdplatzierung / Heimerziehung in Deutschland, damals und heute.
»Letzte Chance oder größter anzunehmender Unfall der Jugendhilfe?« -
Montag, 12. Juni 2007 um 19 Uhr:
Ein kleines Theaterstück mit anschließender Podiumsdiskusion
im Museum in der "Runden Ecke", Dittrichring 24, LEIPZIG.


CHRISTA SCHUDEJA Dipl.-Rel.-Pädagogin, Sozialtherapeutin − 12.02.2007 −
Bundesrepublik Deutschland : verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche

»Jugendhilfe in der Kritik«
»Die Lüge von der letzten Chance«
Menschenrechtsverletzungen anstatt Hilfe.


PROTESTAKTION − und nachträglicher Bericht darüber − betreffend Demonstration
am 13. und 14. Juli 2007 vor der Hessischen Landesvertretung in Berlin
gegen heutige Heimerziehungsmethoden:
Förderung von Misshandlungen an
Jugendlichen durch die Hessische Landesregierung im Trainingcamp Lothar Kannenberg
.


Schwarze Pädagogik in der ehemaligen DDR : Deutsche Demokratische Republik.
Artikel diesbetreffend von Helmuth Frauendorfer, in Wochenzeitung
RHEINISCHER MERKUR Nr. 47 vom 20.11.2003 :
»Der Schock wirkt weiter«
DDR-Vergangenheit − Kommunismus Jugendwerkhof Torgau − die verschärfteste
Form der militaristischen Maßregelung und Umerziehung von Kindern und Jugendlichen,
um sie kollektiv dem sozialistischen Menschenbild gleich machen zu können.




Siehe auch "Ehemalige Heimkinder" @ heimkinderopfer.blogspot.com und heimkinderopfer2.blogspot.com


Wichtiger Hinweis: Diese Seite wird ziemlich häufig aktualisiert. Damit Sie immer die aktuellsten Beiträge präsentiert bekommen, raten wir Ihnen, bei jedem Besuch dieser Webseite, und jedem erneuten Besuch einer individuellen Seite auf dieser Webseite, auf Ihrer Testatur, zur gleichen Zeit, "Strg"+"F5" zu drücken ("refresh" = aktualisieren ) !


Home Impressum Kontakt Zurück nach oben