Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

Petition vom 25.05.2007 der Düsseldorfer Dipl. Psychologin Gertrud Zovkic
an den Hessischen Landtag, für ehemaliges Heimkind im Kalmenhof -
Insassin von 1943-1969 - Elfriede Schreyer (Jahrgang 1931).

[ Enthoben aus dem Internet @ http://www.wensierski.info/html/petition_hessen.html ]

An den Petitionsausschuss des Hessischen Landtags
Schlossplatz 1 - 3
65183 Wiesbaden

Petition für Frau Elfriede Ryback, geb. Schreyer, geb. 28.03.1931

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich stelle diese Petition für Frau Elfriede Ryback, geb. Schreyer, die selbst ihr Anliegen nicht vertreten kann, da sie in einem Altersheim lebt und nicht lesen und schreiben kann

Ich kenne Frau „Schreyer“ aus meiner Zeit als Mitarbeiterin im Kalmenhof von 1966 bis 1970. Frau Schreyer arbeitete während dieser Zeit als Serviererin im sog. Casino, lebte aber bereits als Kind seit 1943 dort und war der Tötung durch die Nazis in letzter Minute entgangen

Da es trotz etlicher Schreiben an den Landeswohlfahrtsverband sowohl vom Sohn Frau Schreyers, Heinz-Peter Schreyer, als auch von mir, nicht gelungen ist, eine Entschädigung für Frau Schreyer zu erwirken, wende ich mich heute an den Hessischen Landtag mit der Bitte, dieser Frau, der Unrecht geschehen ist, eine Wiedergutmachung zukommen zu lassen, die ihr in den letzten Lebensjahren sehr helfen würde.

Zu erwähnen wäre noch, dass der Landesdirektor Uwe Brückmann für den LWV in einer feierlichen Konferenz zum Thema: „Aus der Geschichte lernen“, die am 09. Juni 2006 im Kalmenhof in Idstein stattfand, eine öffentliche Entschuldigung für das den Heimzöglingen zugefügte Unrecht vorgetragen hat.

Auf dieser Konferenz las auch Peter Wensierski, Spiegelredakteur und Autor des Buches: „Schläge im Namen des Herrn“, aus dem Kapitel über den Kalmenhof vor, indem das Schicksal von Elfriede Schreyer und das ihr zugefügte Unrecht besonders eindrucksvoll vorgetragen wurde und große Betroffenheit bei den Anwesenden auslöste. In der anschließenden Diskussion versprach dann die Erste Beigeordnete des LWV, Frau Schönhut-Keil, Wiedergutmachung und ermutigte Herrn Schreyer persönlich, einen Antrag auf Entschädigung für seine Mutter an sie einzureichen, was Herr Schreyer auch tat.

Herr Schreyer erhielt jedoch nur abschlägige Antworten, aus denen zu erkennen ist, dass man sich nicht ernsthaft mit dem schweren Unrecht, dass Frau Ryback zugefügt wurde, auseinander setzten möchte. (Siehe hierzu in der Anlage beigefügte Schreiben)

Herr Schreyer hatte sich auf die in der Akte seiner Mutter verzeichneten Fakten, berufen und da dies offensichtlich dem LWV nicht ausreichte (siehe Schreiben des LWV vom 20.10.06), bat er mich um ein fachgerechtes Gutachten über seine Mutter, das ich an den Landesdirektor Herrn Uwe Brückmann und in Kopie an die Beigeordnete Frau Evelin Schönhut-Keil richtete. Die Antwort auf mein Schreiben war eine lapidare Mitteilung, dass man die Angelegenheiten von Frau Schreyer nur mit deren gesetzlichem Vertreter erörtern und klären würde. (Siehe mein Schreiben an den Landesdirektor Uwe Brückmann v. 15.03.07 und die Antwort v. 22.03.07)

Frau „Schreyer“ hat in der Nazizeit während ihres erzwungenen Aufenthalts als Kind im Kalmenhof schwere Traumata erlitten. Sie wurde in ihrer Persönlichkeitsentwicklung aber auch nach 1945 bis zum Ende Ihres Aufenthaltes 1969 schwer geschädigt. Ich möchte an dieser Stelle sogar von Menschenrechtsverletzungen und Freiheitsberaubung sprechen, die ihr in der Zeit nach dem Krieg zugefügt wurden.

Ich lernte Frau Schreyer, damals als „Elfriede“ im Kalmenhof bekannt, während meiner Tätigkeit als Psychologin im Kalmenhof in den Jahren von 1966 bis 1970 näher kennen. Elfriede arbeitete zu der Zeit als Serviererin im sog. Casino, wo die Angestellten aßen.

Ich hielt sie zunächst für eine Angestellte, da sie ihre Arbeit so geschickt verrichtete, wie jemand, der für diesen Job bezahlt wird.

Nachdem ich nun erfuhr, dass Elfriede praktisch seit 1943 im Kalmenhof lebte, begann ich mich für ihre Biographie und die Gründe ihrer Heimunterbringung besonders zu interessieren und stellte fest, dass sie im 3. Reich von den damaligen Psychiatern als an erblichem Schwachsinn leidend abgestempelt worden war und in sämtlichen Psychiatrischen Folgegutachten diese Diagnose immer wieder übernommen wurde, was als Grund für die Heimunterbringung über das 21. Lebensjahr hinaus angeführt wurde.

Aus dem Aktenstudium ergab sich ferner, dass Frau Schreyer, als sie nach einem Bombenangriff ihre Mutter verloren hatte und Vollwaise geworden war, nicht von der Tante adoptiert werden konnte, eben wegen der Diagnose: erblicher Schwachsinn - Imbezillität.

Frau Schreyer musste während der Nazizeit ständig um ihr Leben bangen, denn im Kalmenhof wurde in großem Umfang Euthanasie betrieben und die dort lebenden Kinder wussten davon. Nur auf Grund ihrer großen Anpassungsfähigkeit und einer gewissen Überlebensintelligenz gelang es Frau Schreyer die Nazizeit zu überleben.

Nun sollte man erwarten, dass nach Kriegsende Frau Schreyer endlich eine Möglichkeit der Aufarbeitung ihrer Traumata und eine Nachbeschulung bekam, doch niemand kümmerte sich um sie.

Sie wurde, obwohl sie keinesfalls schwachsinnig war, sondern allenfalls an einer Lese-Rechtschreibschwäche litt, weiterhin dumm gehalten und wuchs ohne kulturelle Anregung und ohne Beschulung gemeinsam mit Geistig- Schwer- Behinderten im damals sog. Pensionat auf.

Man hatte erkannt, dass sie vielseitig einsetzbar war und gut arbeiten konnte, so dass zu der Ignoranz der Heimleitung und der Betreuer, noch ganz bewusst das Ausbeuten ihrer Arbeitskraft hinzukam.

Was dabei störte, war die Tatsache, dass Frau Schreyer als junges Mädchen recht attraktiv aussah und beim männlichen Geschlecht Begehrlichkeiten auslöste. So kam es denn nicht nur zu sexuellen Kontakten mit Heimzöglingen, sondern wohl auch zu sexuellen Kontakten mit einem Erzieher. Die Folge war, dass Frau Schreyer dreimal Mutter wurde und zwei Söhne und ein Zwillingspärchen zur Welt brachte.

Statt nun Frau Schreyer zu helfen und ihr eine Möglichkeit zu bieten, mit ihren Kindern gemeinsam zu leben, wurden diese nach der Geburt rigoros von der Mutter getrennt und in verschiedenen Heimen abgeliefert.

Die frühe Trennung der Kinder von der Mutter hatte wiederum seelische Entwicklungsstörungen und Hospitalschäden zur Folge, die bis zum heutigen Tag nachwirken. Der älteste Sohn verstarb.

Frau Schreyer galt fortan als sexuell verwahrloste Schwachsinnige, die noch strengerer Kontrolle bedurfte und ständig von den Erziehern und auch den andern Heiminsassen gedemütigt wurde.

Es wurde ihr verwehrt, sich mit einem jungen Mann zu treffen, der sie heiraten wollte und offiziell bei dem damaligen Heimleiter Ilge um die Erlaubnis zur Heirat gebeten hatte. was mit harschen Worten abgelehnt wurde. Anstatt das Paar einzuladen und zu prüfen, welche Chancen diese Heirat hat, wurde dem jungen Freier eine Klage wegen Verführung einer Schwachsinnigen angedroht.

Hinzu kam, dass Frau Schreyer, wenn sie mit einem Mann gesehen wurde, drastische Strafen erleiden musste, wie Prügel, Arrest, das Tragen eines grauen, zerlumpten Büßerkleides und das Scheren der Haare. Diese Strafen waren auch noch angesagt, als ich bereits im Kalmenhof tätig war.

Da ich erkannte, mit welch fachlicher Inkompetenz die bisherigen Psychiatrischen Gutachten über Frau Schreyer erstellt worden waren, entschloss ich mich, an die Hauptverwaltung zu schreiben und meine eigenen Beobachtungen und Untersuchungsergebnisse darzulegen. Das schien mir besonders angezeigt, als Frau Schreyer nach einem Sexualkontakt mit einem Zögling durch Tragen des Büßerkleides sowie mit weiteren, sie empfindlich treffenden Maßnahmen, wie sofortige Verlegung und Trennung von ihren damals bereits in Idstein lebenden Kindern, bestraft werden sollte.

In meinem Gutachten stellte ich die die Diagnose, erblicher Schwachsinn und völlige Lebensunfähigkeit außerhalb des Heimes in Frage Ich widerlegte die bisherigen Gutachten, deren Diagnose, erblicher Schwachsinn, ausschließlich darauf beruhte, dass Frau Schreyer nicht Schreiben und Lesen konnte, sowie Schwierigkeiten bei der Bildung abstrakter Begriffe hatte.

Dass diese Defizite natürliche Folgen einer mangelhaften Förderung und Deprivation durch die Anstaltserziehung sein könnten, hatten die Gutachter, deren Wissensstand der Psychiatrie im Nationalsozialismus entsprach, nicht einmal in Betracht gezogen, wie auch der Einfluss der Sozialisation völlig außer acht gelassen wurde.

Mein neu erstelltes Gutachten über Frau Schreyer und mein Engagement für das Erlassen der Strafen erzürnten den damaligen Direktor Göschl und dienten ihm zum Anlass, mir zu kündigen. Er hatte mir diese Maßnahme bereits bei einer Besprechung zum Fall Elfriede Schreyer, mit den Worten, „wer sich mir widersetzt, wird ausgemerzt“ angedroht.

In seinem Schreiben an die Hauptverwaltung des LWV in Kassel wurden das Gutachten, mein Eintreten für Straffreiheit und eine vernünftige Rehabilitation der Frau Schreyer u.a. als Gründe für meine Entlassung angeführt, so dass der LWV über den Sachverhalt informiert war und nicht behaupten kann, er habe von der Geschichte der Elfriede Schreyer nichts gewusst. Da Frau Schreyer auch stets bei offiziellen Besuchen der Landesdirektoren und Dezernenten im Kalmenhof als Serviererin eingesetzt wurde, müsste sie auch bei der Hauptverwaltung im Laufe der vielen Jahre bekannt gewesen sein, und jeder klarsichtige Mensch hätte erkennen müssen, dass sie nicht schwachsinnig ist

Mein Gutachten über Elfriede Schreyer, dass damals soviel Staub aufgewirbelt hat, ist jedoch, wie mir der Sohn, Heinz Schreyer jetzt berichtet, in deren Akte nicht mehr enthalten, im Gegensatz zu jenen Gutachten, die die Diagnose, Erblicher Schwachsinn Mittleren Grades, immer wieder neu stützen.

Warum mein Gutachten offensichtlich der Akte entnommen wurde, mag zu bestimmten Vermutungen Anlass geben.

Ich bin der Auffassung, dass, wenn überhaupt jemand eine Entschädigung für die erlittenen Qualen und Menschenrechtsverletzungen, sowie Ausbeutung der Arbeitskraft und unterlassener Förderung verdient, müsste in erster Linie Frau Schreyer berücksichtigt werden, denn ihr Martyrium nahm seinen Anfang in der Nazizeit und endete nicht mit der Befreiung durch die Alliierten, sondern setzte sich fort bis zum Jahre 1970.

Durch den fast 30 jährigen Aufenthalt im Kalmenhof entstanden schwerste seelische Traumata sowie ein verheerendes Defizit an sozialen und kulturellen Erfahrungen, Analphabetismus infolge fehlender Beschulung, sowie Berufslosigkeit und das Fehlen jeglicher Schulischer und Beruflicher Förderung.

Auch die drei Kinder der Frau Schreyer haben durch die frühe, willkürliche Trennung von der Mutter irreparable seelisch-geistige Schäden davon getragen.

Ich bitte sehr herzlich darum, meiner Petition zu entsprechen und das Schicksal dieser Frau mit einer angemessenen Entschädigung wenigstens zu lindern.

Mit freundlichen Grüssen

Gertrud Zovkic

Dipl. Psychologin


Desweiteren, siehe auch ein anschließendes Interview mit Dipl. Psychologin Gertrud Zovkic, diesbetreffend @
http://www.wensierski.info/html/zovkic.html

Siehe auch »Statt Therapie gab´s Prügelstrafe« @ http://www.wiesbadener-kurier.de/region/objekt.php3?artikel_id=1529897

Vergleiche dies auch mit der Geschichte des Paul Brune: »WDR FERNSEHEN – Dokumentation: "Lebensunwert" – Der Weg des Paul Brune«, wiedergegeben @ http://www.heimkinder-ueberlebende.info/Wissen_im_WDR_-_Lebensunwert_-_Der_Weg_des_Paul_Brune.html und »Schutzbefohlene Heimkinder / Insassen Hinter Mauern: Ein Fallbeispiel – Der Leidensweg des Paul Brune« @ /Schutzbefohlene_Heimkinder_-_Insassen_Hinter_Mauern.html


[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 9. Mai 2007 ]

Subindex Nr. 17

Kurznachrichten im deutschen Nachrichtenmagazin FOCUS vom 12. Augsut 2007:
»Verein ehemalige Heimkinder fordert von der Industrie Schadenersatz - „Firmen, die in
Heimen arbeiten ließen, sollen zahlen“
«- gibt Münchener Anwalt Michael Witti bekannt.


Forderungen ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer an die Kirchen, den
deutschen
Staat und jetzt auch an die deutsche Industrie und andere deutsche
Privatunternehmen
- Nutznießer von erzwungener, unentlohnter Arbeit von
minderjährigen jungen Mädchen und Jungen in Heimen und Anstalten
im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland", berichtet in dem Artikel von Katrin Sache
"Auftakt zum Milliarden-Poker", Printausgabe
FOCUS 33/2007 - 13.08.2007, Seiten 34-35.


Online domradio Bericht, basierend auf einen gleichlautenden online Bericht der
Katholischen Nachrichten Agentur gleichen Datums - 13.08.2007 -
"Verlorene Jahre" der Heimkinder -
"Ehemalige Heimkinder weiten Forderungen aus" - Verein ehemaliger Heimkinder e.V.
verlangt nun auch Schadenersatz von der deutschen Industrie,
berichtet das Magazin
FOCUS 33/2007 - 13.08.2007, Seiten 34-35.


ZDF TV "MONA LISA" 07.10.2007, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
»Schwarze Pädagogik - Dunkle Seite der Heimerziehung«
Bis in die 70er Jahre wurden Zöglinge geschlagen, gedemütigt und gezwungen,
Sträflingskleidung zu tragen. Die Jugendlichen mussten, u.a.,
im "Landesfürsorgeheim Glückstadt"
(ex NS-"Arbeitserziehungslager")
unentlohnt, bis zur Erschöpfung in Steinbrüchen arbeiten.
Ein kaum bekanntes und düsteres Kapitel deutscher Zeitgeschichte.


ZDF TV "MONA LISA" 23.09.2007, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
»Entschädigung für eine gestohlene Kindheit - Heimkinder wollen Gerechtigkeit«
Heimterror in den 50er bis 70er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland (BRD).


NDR-Info Radio-Reportage vom 21.09.2007 betreffend "Ehemalige Heimkinder" der BRD
»Misshandelt und ausgebeutet: Heimkinder in den 60er Jahren« - Viele von ihnen
leiden noch heute unter den Spätfolgen. Daher wollen sie Entschädigung -
finanzieller, vor allem aber moralischer Art. Der Petitionsausschuss des Bundestages
befasst sich zur Zeit mit dem Thema.


»Schläge und Schikane im Heim« - Jugendamt-bestimmte Heimerziehung / Fürsorgeerziehung
im
"Wirtschaftswunderland Westdeutschland" (ca 1945-1985). Ein Artikel im HOFER ANZEIGER /
FRANKENPOST vom 26.10.2007, basierend auf einen Vortrag von Ehemaliges Heimkind,
Wolfgang Rosenkötter, an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Hof, am 15.10.2007,
zum gleichen Thema:
"Schwarze Pädagogik" in der nachkriegsdeutschen Bundesrepublik.


"REPORT MAINZ" 17.09.2007 - »Drangsaliert und ausgebeutet
Heimkinder klagen an
« - Thema: Die Arbeit in den Heimen.
Zeitreise zurück in die fünfziger, sechziger Jahre. Heimkinder.
Mehr als eine halbe Million gibt es damals von ihnen,
untergebracht in so genannten Fürsorgeheimen.
Die systematische Ausbeutung von Heimzöglingen als billige Arbeitskräfte.


Weiterhin in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland bestehen bleibende
"Arbeitslager" / "Arbeitsanstalten" / "Arbeitserziehungsanstalten" / "Arbeitszwangsanstalten"
:
"Rheinische Arbeitsanstalt" (1949-1969); zu einem bestimmten Zeitpunkt umbenannt
in "Landesfürsorgeheim Braulweiler"; "Landesfürsorgeheim Glückstadt" - und,
und dergleichen, wo Zwang und Gewalt und Entwürdigung bis Mitte der 1980er Jahre
GRUNDSATZ war, an der Tagesordnung blieb, und systematisch praktiziert wurde.
Auszüge aus einem historischen Artikel:
Sonderausgabe SSK, kumm eros, Nr. 30 (Aug. 2004).


"Einzelhaft und Zwangsarbeit" : Westdeutsche "Arbeitslager" /
"Arbeitsanstalten" / "Arbeitserziehungsanstalten" / "Arbeitszwangsanstalten":
u.a.,
"Glückstadt" in Schleswig-Holstein, "Freistatt" in Niedersachsen, "Breitenau" und
"Kalmenhof" in Hessen, "Dansweilerhof" / "Brauweiler" in Nordrhein-Westfalen;
weitere, andere
"Arbeitsanstalten"-ähnliche Einrichtungen auch in jedem der anderen
"alten Bundesländer" - dem "Wirtschaftswunderland" - zwischen ca 1945 und 1975.


Leserbrief der Ehefrau eines damaligen Insassen - "Psychiatrie Patienten" - des
"LANDESKRANKENHAUS BRAUWEILER" bei Köln, wo, unter der Trägerschaft
des
"LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND", "Menschen wie Vieh gehalten" wurden.


WESER-KURIER Nr. 209 - Freitag, 7. September 2007 (Seite 6) : POLITIK :
»Das harte Los der „Zöglinge“ - Im Erziehungsheim in Glückstadt
lebten Kinder wie
Zwangsarbeiter« - BRD-Heimerziehung in den 50er bis 70er Jahren:
„Schutzbefohlene“ in der „Freiwilligen Erziehungshilfe“ und „Fürsorgeerziehung“
in Schleswig-Holstein; genauso wie in den anderen alten Bundesländern auch.


»Brutale Fürsorge« im damaligen "Wirtschaftswunderland Westdeutschland".
Bis Anfang der siebziger Jahre sind in der Bundesrepublik Deutschland
»schätzungsweise 800000« Jugendliche, rechtsstaatswidrig, in staatlichen
und in kirchlichen Einrichtungen zu
Zwangsarbeit ausgenutzt worden.
DIE ZEIT | DEUTSCHLAND - DIE ZEIT, 01.11.2007 Nr. 45.


Zwangsarbeit in Schleswig-Holstein (NS-Zeit 1933-1945) und (BRD1945, bzw. 1949-1975).
Das zu Nazi-Zeiten in Schleswig-Holstein mit der "Landesarbeitsanstalt Glückstatt"
kombinierte "Konzentrationslager Glückstadt" an der Elbe (Königstraße / Ecke Jungfernstieg),
wo - wie in den nächsten dreißig Nachkriegsjahren auch - in internen Wirtschaftsbetrieben
Fischernetze geknüpft, Matten geflechtet, Tüten geklebt, und in der Landwirtschaft sowie
im Steinbruch gearbeitet, werden mußte
(n) - ohne daß die Insassen dafür entlohnt wurden.


Wichtige Mitteilung für ehemalige Heimkinder von den Representanten und
Rechtsvertretern für alle betroffenen Geschädigten der damaligen Heimerziehung.
Kurzfassung der Zielsetzung durch die Anwaltskanzlei Dr. Vehlow & Wilmans [ Hamburg ]
und der
Kanzlei Michael Witti [ München ]. Hamburg, Freitag den 7. September 2007.

( Von den Anwälten unabhängige Veröffentlichung, bzw. Weiterveröffentlichung dieser Bekanntgebung auf dieser Webseite )

Im Internet von GOOGLE indexierte Medien-Reportagen im Fall eines australischen
Gerichtsurteils:
Schadenersatz für einen Ureinwohner der "Stolen Generation":

TREVORROW -v- STATE OF SOUTH AUSTRALIA (No 5) [2007] SASC 285
Judgment of The Honourable Justice Gray - 1 August 2007


Hinweis auf eine Neuerscheining zur Geschichte der Heimerziehung in Deutschland:
"Der Staat als Erzieher. Jugendpolitik und Jugendfürsorge im Rheinland vom Kaiserreich
bis zum Ende des Nazismus"
von Sven Steinacker im ibedem-Verlag - ISBN 978-3-89821-724-8.


Schreiben des Geschäftsführers der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
vom 28.08.2007, in dem mitgeteilt wird, daß sich die vorausgesehene Veröffentlichung
des Buches über die Geschichte der Diakonie Freistatt - »„Endstation“ Freistatt« -
welche für den Herbst 2007 vorgesehen war, sich bis März 2008 verzögern wird.
Anschließende Anlage zu diesem Schreiben: "vorläufige Gliederung des Buches"
und "ein paar Angaben zum gegenwärtigen Sachstand der Untersuchungen".


Ehemalige Heimkinder nehmen die Initiative.
Heimkinder wollen den Staat in die Pflicht nehmen.
Ehemalige Heimkinder stellen eine sehr einfache Frage an die Deutsche Bundesregierung:
The German Federal Government is being challenged to answer the following simple question:


Düsseldorf : Aachener Nachrichten online berichtet am 20.06.2007
über Veranstaltung am 19.06.2007 in Düsseldorfer Fachhochschule
in Anwesenheit des Erziehungswissenschaftler Manfred Kappeler.
Ehemalige misshandelte Heimkinder fordern ÖFFENTLICHE Debatte
des ihnen widerfahrenen Unrechts im "Wirtschaftswunderland"
und eine ÖFENTLICHE Anhörung dies betreffend im Bundestag
.


Der Ort meiner Qualen unter der "Fürsorge"/"Obhut" der Evangelisch-Lutherischen Kirche
im Jahre 1962 - das
"Burschenheim Beiserhaus" der damalig so genannten "Inneren Mission"
im Dorf "Rengshausen" (Knüllwald-Rengshausen, Kreis Schwalm-Eder), in Nord-Hessen,
ein seit 1840 bestehendes, mit
Parochialrechten versehenes Agrarunternehmen,
wo für lange, lange Zeit alle Insassen gezwungen wurden unentlohnt zu arbeiten
und sich der dort üblichen Religionslehre zu unterwerfen:
"Arbeite und Bete".


GOOD NEWS I - Der HOLSTEINER COURIER in seiner ONLINE-AUSGAGE vom
5. Juli 2007 stellt die folgende Frage: Wie viele Selbstmorde gab es in den Heimen?
Ehemalige Heimkinder, auch in
Schleswig-Holstein, stellen bestimmte Forderungen.
Bei
Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht stießen sie mit ihren Forderungen
auf Entgegenkommen. Anfang der Woche lud die Ministerin die ehemaligen Heimkinder
zu einem persönlichen, mehrstündigen "Gespräch", dass "sehr positiv" "lief".


GOOD NEWS II - Ehemalige Heimkinder in einem mehrstündigen Treffen im Landeshaus
in Kiel,
Schleswig-Holstein, mit Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend
und Senioren,
Frau Dr. Gitta Trauernicht, am Dienstag den 3. Juli 2007, betreffend
den damaligen, bedauernswürdigen Zuständen in Heimen in
Schleswig-Holstein.


GOOD NEWS III - FDP nimmt die Heimkinder-Geschichte und "Aufarbeitung" "sehr ernst"!
Frage von Martin Mitchell
(vom 01.06.2007) auf www.abgeordnetenwatch.de und Antwort dazu
von
Dr. Guido Westerwelle, MdB (vom 10.07.2007).


BERLIN: Grüne fordern Entschädigung für Heimkinder.
Die Grünen wollen ehemaligen Heimkindern Gerechtigkeit widerfahren lassen
und fordern deshalb eine neue Bundestiftung, die Entschädigungen zahlt
und Hilfe leisted - berichtet
Der Tagesspiegel in seiner aktuellen Ausgabe am
24.04.2007
( HTM ); dieser Bericht ist seither auch archiviert worden online.

Siehe auch sogleich anschliessend den genauen Wortlaut der
PRESSEMITEILUNG NR. 0470 der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90
-
DIE GRÜNEN - Datum 25. April 2007
@
http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/180/180456.htm 
und den genauen Wortlaut des dem Bundestag und
der Öffentlichkeit vorgelegten Beschlusses
Gerechtigkeit für ehemalige Heimkinder
@
http://www.gruene bundestag.de/cms/beschluesse/dokbin/180/180420.pdf



Absolute Transparenz ist gefragt auf allen Ebenen und zu jedem Aspekt.
Nichts als eine eingehende Untersuchung genügt.
Eine Untersuchung von Seiten des Untersuchungsausschusses oder der Justiz.
"Ehemalige Heimkinder" prangern an und machen die folgenden Vorwürfe.

Rundschreiben formuliert und verbreitet von Martin Mitchell am 29.03.2007.

Bisherige deutsche Heimerziehungsaufarbeitung skandalös !!!
Ehemalige Heimkinder erwarten mehr - viel mehr !!!

Rundschreiben formuliert und verbreitet von Martin Mitchell am 30.03.2007.

Heimkinder-Leiden in deutschen Fürsorgeeinrichtungen: »Geprügelt im Namen Gottes.«
Ehemalige Heimkinder:
»Sie wurden drangsaliert und ausgebeutet, gedemütigt und gequält.«
Oberhessische-Presse
(Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf), 20.11.2007.


Aktuelle Ausgabe der Kreis Lippe LIPPISCHE–LANDESZEITUNG Nr. 165 vom 19.07.2007
(untere Hälfte, Seite 9), Interview mit Ehemaliges Heimkind Wolfgang Focke und Artikel
diesbetreffend von Ulrich Pfaff "Wir hatten keinerlei Rechte" – damalige Heimerziehung –
"Wolfgang Focke kämpft als ehemaliges Heimkind für eine Entschädigung –
Klares Bekenntnis vom Staat erwartet
"

( ebenfalls online, aber nur für Abonnementen zugänglich @ xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx )

Pressekonferenz | Pressegespräch | press conferenceAssociation of former Wards of the State
Verein ehemaliger Heimkinder e. V. – Montag, 11. Dezember 2006, um 17:00 Uhr, Berlin-Mitte:
im Saal von Gangway e. V., Schuhmannstraße 5, 10117 Berlin –
ein 5 Minuten Fußweg vom S-Bahnhof sowohl wie U-Bahnhof “Berlin-Friedrichstraße”.


Deutsche Heimkinder / Kindersklaven verlangen eine anständige Entschädigung und
Wiedergutmachung; keine "Abfindung" / "kein Schweigegeld", keinen "Kompromiss" !

German wards of the state / institutionalised children used as slave labourers (in the former West
Germany) demand adequate compensation and the making of appropriate amends; they don't
want to be "paid off" / "to be bribed henceforth to keep quiet"; no "compromise" !


Absolutes Verbot aller Formen von Zwangsarbeit (Pflichtarbeit) !, oder nicht ?
War "Zwangsarbeit" / "Pflichtarbeit" / "Arbeitstherapie" /
"Arbeitserziehung" / "Arbeitszucht" / "Arbeitszwang"
"Arbeiterverdingung" / "unentlohnte erzwungene Arbeit" damals legal in der
Bundesrepublik Deutschland, oder nicht? War so etwas legal in den 1950er, 1960er,
1970er und 1980er Jahren?
Ist es heute legal in der Bundesrepublik Deutschland?

Sind nicht die Nutzung und Nutznießung von Zwangsarbeit völkerrechtliche Verbrechen und stellen
diese nicht schwere Menschenrechtsverletzungen und Einschränkung der menschlichen Freiheit dar?


Petition vom 25.05.2007 der Düsseldorfer Dipl. Psychologin Gertrud Zovkic
an den Hessischen Landtag, für ehemaliges Heimkind im Kalmenhof -
Insassin von 1943-1969 - Elfriede Schreyer (Jahrgang 1931).




Die "Schwarze Pädagogik" der 50er, 60er und 70er Jahre wiederholt sich in 1980 - 2006.
Abschiebung:
Outsourcing deutscher "Problemkids" – im Alter von 11- bis 17 Jahren
zur "Arbeitstherapie" / "Knechtschaft" ins Ausland
(unentlohnt), unter anderem auch nach
Kirgisien, Namibia, Nicaragua, Rumänien, Estland, Portugal, Italien, Griechenland, Island,
Russland und Kanada – für die Vermittler und Träger eine lukrative Einnahmequelle.
"Damals fehlte die Kontrolle" was "Fremdplatzierung" betraf, und heute fehlt sie ebenso.


Germany : Menschenhandel: Beteiligung kirchlicher Einrichtungen : Kinder und Jugendliche als
Arbeitssklaven auf Zeit von „seriösen“ Institutionen ohne Bedenken unter dem Deckmantel
pädagogischer Zielsetzung ausgeliehen – ins Ausland abgeschoben.


ZDF : 2DF Frontal21 − Reportage von V. Neukum und A. Becker-Wenzel
03.04.2007 : "Verschoben und Vergessen − Geschäfte mit Problemkindern".
Menschenhandel. Deutsche Problemkinder ins Ausland abgeschoben.
Globalisierung deutscher Jugendhilfe : Jugendhilfe-Odyssee.


Fremdplatzierung / Heimerziehung in Deutschland, damals und heute.
»Letzte Chance oder größter anzunehmender Unfall der Jugendhilfe?« -
Montag, 12. Juni 2007 um 19 Uhr:
Ein kleines Theaterstück mit anschließender Podiumsdiskusion
im Museum in der "Runden Ecke", Dittrichring 24, LEIPZIG.


CHRISTA SCHUDEJA Dipl.-Rel.-Pädagogin, Sozialtherapeutin − 12.02.2007 −
Bundesrepublik Deutschland : verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche

»Jugendhilfe in der Kritik«
»Die Lüge von der letzten Chance«
Menschenrechtsverletzungen anstatt Hilfe.


PROTESTAKTION − und nachträglicher Bericht darüber − betreffend Demonstration
am 13. und 14. Juli 2007 vor der Hessischen Landesvertretung in Berlin
gegen heutige Heimerziehungsmethoden:
Förderung von Misshandlungen an
Jugendlichen durch die Hessische Landesregierung im Trainingcamp Lothar Kannenberg
.


Schwarze Pädagogik in der ehemaligen DDR : Deutsche Demokratische Republik.
Artikel diesbetreffend von Helmuth Frauendorfer, in Wochenzeitung
RHEINISCHER MERKUR Nr. 47 vom 20.11.2003 :
»Der Schock wirkt weiter«
DDR-Vergangenheit − Kommunismus Jugendwerkhof Torgau − die verschärfteste
Form der militaristischen Maßregelung und Umerziehung von Kindern und Jugendlichen,
um sie kollektiv dem sozialistischen Menschenbild gleich machen zu können.




Siehe auch "Ehemalige Heimkinder" @ heimkinderopfer.blogspot.com und heimkinderopfer2.blogspot.com


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