Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland)

NDR-Info Radio-Reportage vom 21.09.2007 betreffend "Ehemalige Heimkinder" der BRD
»Misshandelt und ausgebeutet: Heimkinder in den 60er Jahren« - Viele von ihnen
leiden noch heute unter den Spätfolgen. Daher wollen sie Entschädigung -
finanzieller, vor allem aber moralischer Art. Der Petitionsausschuss des Bundestages
befasst sich zur Zeit mit dem Thema.



Am Freitag, 21. September 2007 lief in der "NDR-Info" Radio-Sendung der Beitrag

Diese NDR-Info Radio-Sendung - kann man sich jezt hier anhören…..

[ Radio-Reportage Niederschrift enthoben aus dem Internet @
http://www.ndrinfo.de/programm/sendungen/reportagen/heimkinder6.html ]

Misshandelt und ausgebeutet: Heimkinder in den 60er-Jahren


Man wollte ihr Bestes, dafür mussten sie arbeiten, gehorchen und oft wurden sie geschlagen. Etwa eine halbe Millionen Heimkinder kamen in den 50er- und 60er-Jahren in solche Einrichtungen. Viele von ihnen leiden noch heute unter den Spätfolgen. Daher wollen sie Entschädigung - finanzieller, vor allem aber moralischer Art. Der Petitionsausschuss des Bundestages befasst sich zurzeit mit dem Thema.

Eingesperrt in Einzelzellen

An den Februar-Tag im Jahr 1965 kann sich Eleonore Fleth noch genau erinnern: Die damals 15-Jährige war mit ihrer Mutter und den beiden jüngeren Schwestern beim Frühstück. Plötzlich stand das Jugendamt vor der Tür und holte die drei Kinder ab. Warum, wusste sie nicht. Eleonore und ihre Schwestern landeten im Heim für schwer erziehbare Kinder in Ummeln bei Bielefeld - eingesperrt in Einzelzellen: "Es war ein ganz langer Flur und es waren so ganz schmale Türen - alle so nebeneinander. Und ich musste in die erste Tür, die wurde sofort hinter mir geschlossen. Und dann stand ich im Zimmer - meine Schwester ist also noch weiter gebracht worden - und da habe ich erst mit Erschrecken festgestellt, wo ich eigentlich bin, dass ich gar nicht wieder 'raus konnte, weil die Tür gar keine Klinke hatte. Da habe ich nur noch geschrieen. Ich kann das gar nicht beschreiben."

Erinnern kann sie sich nur in Ausschnitten, da sie starke Beruhigungsmittel bekam. Nach einigen Monaten zeigte man ihr ein Schreiben, in dem stand, warum sie da war. Ein Nachbar hatte ihre Familie beim Jugendamt gemeldet - Eleonores Eltern lebten getrennt. Das Jugendamt fürchtete, dass die Kinder verwahrlosen könnten: "Das ist für mich das Schlimmste, dass da jemand vor mir sitzt, mir das vorlegt und sagt: 'Unterschreiben Sie das!' (...) Ich als Minderjährige hatte keine Chance, irgendetwas zu verändern, etwas dagegen zu unternehmen. Ich war eingesperrt, ich hatte kein Telefon, ich konnte nicht schreiben, beziehungsweise war Schreiben sowieso nur zu den Eltern erlaubt. Somit war ich hilflos."

Arbeiten, beten, schlafen

Was in den nächsten Jahren folgte, war für sie der reinste Horror: Arbeit in der Großküche, beten, schlafen. Ihre unbeschwerte Jugend war vorbei. 40 Jahre später bekam sie ihre Akte, in der die Heimschwestern alles über sie fein säuberlich notierten. Ganz lesen kann sie sie bis heute nicht - das berührt sie zu sehr. Aber sie fand darin eine Postkarte ihres Vaters: "Das hat mich sehr berührt, weil ich nicht viele Andenken von meinem Vater habe. Aber ich bedaure, dass ich das damals nicht gekriegt habe. Das ist ja immer auch ein Zeichen, dass einen die Eltern nicht vergessen haben. (...) Mein Vater hat geschrieben, ich soll mich mal melden. Ich weiß nicht mehr, ob ich nicht schreiben durfte, oder ob ich geschrieben habe und meine Post nicht 'rausgegangen ist. Das kann ich heute nicht mehr nachvollziehen".

Erziehung und Züchtigung

In den meisten Heimen wurde die Post kontrolliert. Auch bei Wolfgang Rosenkötter. Das Heim Freistatt in Niedersachsen war 1962 schon seine dritte Station. Er war immer fortgelaufen - zu seinem Vater nach Hause. Aber das Jugendamt empfahl die freiwillige Erziehungshilfe. In Freistatt bedeutete das Torfstechen im Moor, sieben Tage die Woche. Erziehung und Züchtigung waren an der Tagesordnung: "Ich habe vom ersten bis zum letzten Tag nur Angst gehabt und nie irgendwie ein Gefühl, dass man mal aufatmen konnte und sagen konnte: 'So, jetzt kannst du dich mal ein bisschen zurücknehmen' oder sagen konnte, 'jetzt fühlst du dich wohl' und so etwas. Das gab es überhaupt nicht. Man war eingeschlossen in dem Haus. Das Haus war ja ein festes, geschlossenes Haus mit Gittern vor den Fenstern. Man kam ja nicht raus."

Den Stärksten verprügeln

Angst zu vermitteln und Macht auszuüben war ein wichtiger Bestandteil der Erziehung. Dieter Grünenbaum war damals in Freistatt Diakon-Schüler, gerade 24. Er wurde von einem älteren Erzieher angewiesen, wie er die Jugendlichen behandeln sollte: "Ich werde nie vergessen, dass er mir nach einer Woche sagte: 'Wenn Sie hier Autorität erreichen wollen, dann müssen Sie genau hingucken, welcher Jugendliche am stärksten ist, wer von den anderen am meisten geachtet wird und den müssen Sie sich bei nächster Gelegenheit schnappen und verprügeln. Dann haben Sie hier Autorität'."

Ein Erlebnis wird Grünenbaum nie vergessen. Er hatte mitbekommen, dass zwei Jungen weglaufen wollten und meldete das pflichtbewusst. Die Strafe des Heimvaters folgte sofort und Dieter Grünenbaum musste sie mit ansehen: "Er hatte einen Krückstock und diesen dem Jugendlichen so um den Hals gehalten, dass der mit dem Kopf nicht wegkam und dann hat er ihm immer rechts und links ins Gesicht geschlagen, bis der gesagt hat: 'Ja, wir wollten abhauen!' Ich weiß, dass ich mir damals geschworen habe, nie wieder einen Jugendlichen zu verraten. Es war so schrecklich für mich, das mit ansehen zu müssen." Immer mehr wurde dem Diakonschüler klar, dass das alles nichts mit Pädagogik hatte. Aber erst später lehnte er sich dagegen auf.

"Kein Mensch hat mir geglaubt"

Wolfgang Rosenkötter hatte es geschafft aus Freistatt zu fliehen, trotz sperriger Holzschuhe, die er tragen musste: "Ich bin auch weggekommen, was ganz selten war dort. Ich habe mich durchgeschlagen, durch das Moor nach Minden und von Minden nach Bielefeld und habe dort geschildert, was in diesem Heim abging. Es hat mir kein Mensch geglaubt. Die haben gesagt, das kann gar nicht sein, das ist ein christliches, evangelisches Heim, da passiert so was nicht, da musst du durch." Drei Tage Arrest in einer dunklen Zelle, bei Brot und Wasser, das war die Strafe. Eine Strafe, über die Wolfgang Rosenkötter noch heute entsetzt ist.

Auch Eleonore Fleth glaubt, dass ihr Leben anders verlaufen wäre, wenn man sie nicht ins Heim gesteckt hätte: "Deren Interesse hat darin gelegen, uns zu manipulieren. Uns als Arbeitstiere zu manipulieren, auch für die Zukunft. Arbeiten und Beten heißt das Leben. Also nicht, um aus uns eigenständige Menschen zu machen, die im Leben bestehen, sondern ganz anders. Deren erklärtes Ziel war ein anderes. Davon bin ich heute eigentlich mehr als überzeugt."

Rosenkötter meint, er habe "gelernt, die Zähne zusammenzubeißen und sich anzueignen, bei bestimmten Dingen nicht zu reagieren. Das heißt also, wenn man bestimmte Strafen bekam, die hinzunehmen und einfach zu sagen: 'OK, du kannst nichts ändern, du musst durchhalten'. Das ist das einzige, was man gelernt hat, sonst gab es nichts zu Lernen."

Autor: Ilka Steinhausen


Metatags zum Thema "Ehemalige Heimkinder" im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland":

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V. − Heiminsassen − Otto Behnck − Frank Leesemann − Bestrafung − eingesperrt − entrechtet − Haft − billige Arbeitskräfte − billige Arbeitskräfte in Fremdbetrieben − Landwirtschaft − Grünanlagen − Werkstätten − Zwangsarbeit − Zwangsarbeiter − Isolierzelle − Aufsehern − Erziehern − Peiniger − Peinigern − Misshandlungen − sexueller Missbrauch − schwarzer Pädagogik − Forderungen ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer − Forderungen − Forderungen ehemaliger Heimkinder − ehemaliger Heimkinder − Heimkinder − Kirchen − Staat − Industrie − deutsche Industrie − Kommunen − Privatunternehmen − Nutznießer von erzwungener unentlohnter Arbeit − Heimen − Anstalten − Wirtschaftswunderland − Wirtschaftswunderland Westdeutschland − Westdeutschland − Schadenersatz − Ehemalige Heimkinder − Ehemalige Heimkinder verlangen nun auch von der Industrie finanzielle Entschädigung − Entschädigung − Einzelhaft und Zwangsarbeit − Einzelhaft − Gerrit Wilmans − Anwalt Gerrit Wilmans − Anwalt Michael Witti − Michael Witti − Rechtsanwälte − Aufarbeitung der Geschichte − Entschädigung der Opfer − Staat und Kirche als Betreiber oder Träger der Einrichtungen − erzwungene und unbezahlte Arbeit − erlittenem Leid − Schläge − Essenentzug − Elektroschocks − vorenthaltene Schulbildung − erzwungene Arbeit − Geschädigten − billige Arbeitskräfte − Anwälten − Dr. Vehlow & Wilmans − www.vehlow-wilmans.de − Mandantschaft − Anwaltskanzlei Dr. Vehlow & Wilmans − Representanten − Rechtsvertretern − Staat und Kirchen − Heimgeschädigte − Betroffenen − Ansprüche − Beteiligten − Aufarbeitung der damaligen Geschehnisse − Ursachen für das geschehene Unrecht − gesellschaftliche Akzeptanz ehemaliger Heimkinder − Aufklärungsarbeit − Unterstützung − Anspruchgegnerseite − Anspruchsgegnern − Anspruchsgegner − Stiftungslösung − Gleichbehandlung − christlichen Kirchen − Heimträgern − Bund − Länder − Hauptverantwortung − Unternehmen − profitiert − beweisrechtlich − ausgedünnten Aktenlage − Aktenlage − Glaubhaftmachung − rentenversicherungsrechtlichen Berücksichtigung von Arbeitszeiten im Heim − Traumatisierung vieler Betroffener − professionelle Hilfe − Zugang zu professioneller Hilfe − Krankenversicherungen − mangelnder eigener wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit − Errichtung von Anlaufstellen − Betroffenen kostenlos die erforderliche Hilfe gewähren − Einbeziehung des Bundes natürlich unabdingbar − Erziehungsmaßnahmen − Marterhöllen − Stanford Experiment − Arbeitslager − Insassen − Schutzbefohlenen − Kinderzuchthaus − Fahrlässigkeitsdelikt − Fahrlässigkeit − Vernachlässigung − fahrlässige Handlung − Handlung in grober Fahrlässigkeit − grobe Fahrlässigkeit − Recht der Fahrlässigkeitshaftung − Verschuldenshaftung − bewusste Fahrlässigkeit − fahrlässige Körperverletzung − grob fahrlässige Schädigung − Fahrlässigkeitshaftung − Fairness − Gleichheit − Gerechtigkeit − Sorgfaltspflicht − Pflicht − Obligation − Berufspflicht − Pflichtverletzung − Pflichtversäumnis − Verletzung der Rechtspflicht − Sorgfaltspflichtverletzung − Missbrauch der Amtsgewalt − Nachlässigkeit − Ehemaligen Heimkind − Ehemaliges Heimkind − Martin Mitchell − Australier − Heimkinder-Ueberlebende − Erziehungsanstalten − Anstaltserziehung − Erziehungsheimen − Misshandlung − Erniedrigung − Ausbeutung der Arbeitskraft − Grausamkeit − Sadismus − Folterkeller − Heimträger − Leugnen − Vertuschen − Bagatellisieren − Vorenthaltung fundamentaler Rechte − Fürsorgezöglingen − Jugendlichen − Wirtschaftsbetrieben − Viehwirtschaft − Tütenkleben − Haushaltsdienst − Küchendienst − Heizungskeller − Landesbehörde − Heimaufsicht − Wirtschaftsunternehmen − Moor − Wäschereien − schuften − Karzer


[ Erstveröffentlichung auf dieser Webseite: 1. Oktober 2007 ]

Subindex Nr. 17

Kurznachrichten im deutschen Nachrichtenmagazin FOCUS vom 12. Augsut 2007:
»Verein ehemalige Heimkinder fordert von der Industrie Schadenersatz - „Firmen, die in
Heimen arbeiten ließen, sollen zahlen“
«- gibt Münchener Anwalt Michael Witti bekannt.


Forderungen ehemaliger Heimkinder der alten Bundesländer an die Kirchen, den
deutschen
Staat und jetzt auch an die deutsche Industrie und andere deutsche
Privatunternehmen
- Nutznießer von erzwungener, unentlohnter Arbeit von
minderjährigen jungen Mädchen und Jungen in Heimen und Anstalten
im "Wirtschaftswunderland Westdeutschland", berichtet in dem Artikel von Katrin Sache
"Auftakt zum Milliarden-Poker", Printausgabe
FOCUS 33/2007 - 13.08.2007, Seiten 34-35.


Online domradio Bericht, basierend auf einen gleichlautenden online Bericht der
Katholischen Nachrichten Agentur gleichen Datums - 13.08.2007 -
"Verlorene Jahre" der Heimkinder -
"Ehemalige Heimkinder weiten Forderungen aus" - Verein ehemaliger Heimkinder e.V.
verlangt nun auch Schadenersatz von der deutschen Industrie,
berichtet das Magazin
FOCUS 33/2007 - 13.08.2007, Seiten 34-35.


ZDF TV "MONA LISA" 07.10.2007, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
»Schwarze Pädagogik - Dunkle Seite der Heimerziehung«
Bis in die 70er Jahre wurden Zöglinge geschlagen, gedemütigt und gezwungen,
Sträflingskleidung zu tragen. Die Jugendlichen mussten, u.a.,
im "Landesfürsorgeheim Glückstadt"
(ex NS-"Arbeitserziehungslager")
unentlohnt, bis zur Erschöpfung in Steinbrüchen arbeiten.
Ein kaum bekanntes und düsteres Kapitel deutscher Zeitgeschichte.


ZDF TV "MONA LISA" 23.09.2007, 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr.
»Entschädigung für eine gestohlene Kindheit - Heimkinder wollen Gerechtigkeit«
Heimterror in den 50er bis 70er Jahren in der Bundesrepublik Deutschland (BRD).


NDR-Info Radio-Reportage vom 21.09.2007 betreffend "Ehemalige Heimkinder" der BRD
»Misshandelt und ausgebeutet: Heimkinder in den 60er Jahren« - Viele von ihnen
leiden noch heute unter den Spätfolgen. Daher wollen sie Entschädigung -
finanzieller, vor allem aber moralischer Art. Der Petitionsausschuss des Bundestages
befasst sich zur Zeit mit dem Thema.


»Schläge und Schikane im Heim« - Jugendamt-bestimmte Heimerziehung / Fürsorgeerziehung
im
"Wirtschaftswunderland Westdeutschland" (ca 1945-1985). Ein Artikel im HOFER ANZEIGER /
FRANKENPOST vom 26.10.2007, basierend auf einen Vortrag von Ehemaliges Heimkind,
Wolfgang Rosenkötter, an der Fachakademie für Sozialpädagogik in Hof, am 15.10.2007,
zum gleichen Thema:
"Schwarze Pädagogik" in der nachkriegsdeutschen Bundesrepublik.


"REPORT MAINZ" 17.09.2007 - »Drangsaliert und ausgebeutet
Heimkinder klagen an
« - Thema: Die Arbeit in den Heimen.
Zeitreise zurück in die fünfziger, sechziger Jahre. Heimkinder.
Mehr als eine halbe Million gibt es damals von ihnen,
untergebracht in so genannten Fürsorgeheimen.
Die systematische Ausbeutung von Heimzöglingen als billige Arbeitskräfte.


Weiterhin in der demokratischen Bundesrepublik Deutschland bestehen bleibende
"Arbeitslager" / "Arbeitsanstalten" / "Arbeitserziehungsanstalten" / "Arbeitszwangsanstalten"
:
"Rheinische Arbeitsanstalt" (1949-1969); zu einem bestimmten Zeitpunkt umbenannt
in "Landesfürsorgeheim Braulweiler"; "Landesfürsorgeheim Glückstadt" - und,
und dergleichen, wo Zwang und Gewalt und Entwürdigung bis Mitte der 1980er Jahre
GRUNDSATZ war, an der Tagesordnung blieb, und systematisch praktiziert wurde.
Auszüge aus einem historischen Artikel:
Sonderausgabe SSK, kumm eros, Nr. 30 (Aug. 2004).


"Einzelhaft und Zwangsarbeit" : Westdeutsche "Arbeitslager" /
"Arbeitsanstalten" / "Arbeitserziehungsanstalten" / "Arbeitszwangsanstalten":
u.a.,
"Glückstadt" in Schleswig-Holstein, "Freistatt" in Niedersachsen, "Breitenau" und
"Kalmenhof" in Hessen, "Dansweilerhof" / "Brauweiler" in Nordrhein-Westfalen;
weitere, andere
"Arbeitsanstalten"-ähnliche Einrichtungen auch in jedem der anderen
"alten Bundesländer" - dem "Wirtschaftswunderland" - zwischen ca 1945 und 1975.


Leserbrief der Ehefrau eines damaligen Insassen - "Psychiatrie Patienten" - des
"LANDESKRANKENHAUS BRAUWEILER" bei Köln, wo, unter der Trägerschaft
des
"LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND", "Menschen wie Vieh gehalten" wurden.


WESER-KURIER Nr. 209 - Freitag, 7. September 2007 (Seite 6) : POLITIK :
»Das harte Los der „Zöglinge“ - Im Erziehungsheim in Glückstadt
lebten Kinder wie
Zwangsarbeiter« - BRD-Heimerziehung in den 50er bis 70er Jahren:
„Schutzbefohlene“ in der „Freiwilligen Erziehungshilfe“ und „Fürsorgeerziehung“
in Schleswig-Holstein; genauso wie in den anderen alten Bundesländern auch.


»Brutale Fürsorge« im damaligen "Wirtschaftswunderland Westdeutschland".
Bis Anfang der siebziger Jahre sind in der Bundesrepublik Deutschland
»schätzungsweise 800000« Jugendliche, rechtsstaatswidrig, in staatlichen
und in kirchlichen Einrichtungen zu
Zwangsarbeit ausgenutzt worden.
DIE ZEIT | DEUTSCHLAND - DIE ZEIT, 01.11.2007 Nr. 45.


Zwangsarbeit in Schleswig-Holstein (NS-Zeit 1933-1945) und (BRD1945, bzw. 1949-1975).
Das zu Nazi-Zeiten in Schleswig-Holstein mit der "Landesarbeitsanstalt Glückstatt"
kombinierte "Konzentrationslager Glückstadt" an der Elbe (Königstraße / Ecke Jungfernstieg),
wo - wie in den nächsten dreißig Nachkriegsjahren auch - in internen Wirtschaftsbetrieben
Fischernetze geknüpft, Matten geflechtet, Tüten geklebt, und in der Landwirtschaft sowie
im Steinbruch gearbeitet, werden mußte
(n) - ohne daß die Insassen dafür entlohnt wurden.


Wichtige Mitteilung für ehemalige Heimkinder von den Representanten und
Rechtsvertretern für alle betroffenen Geschädigten der damaligen Heimerziehung.
Kurzfassung der Zielsetzung durch die Anwaltskanzlei Dr. Vehlow & Wilmans [ Hamburg ]
und der
Kanzlei Michael Witti [ München ]. Hamburg, Freitag den 7. September 2007.

( Von den Anwälten unabhängige Veröffentlichung, bzw. Weiterveröffentlichung dieser Bekanntgebung auf dieser Webseite )

Im Internet von GOOGLE indexierte Medien-Reportagen im Fall eines australischen
Gerichtsurteils:
Schadenersatz für einen Ureinwohner der "Stolen Generation":

TREVORROW -v- STATE OF SOUTH AUSTRALIA (No 5) [2007] SASC 285
Judgment of The Honourable Justice Gray - 1 August 2007


Hinweis auf eine Neuerscheining zur Geschichte der Heimerziehung in Deutschland:
"Der Staat als Erzieher. Jugendpolitik und Jugendfürsorge im Rheinland vom Kaiserreich
bis zum Ende des Nazismus"
von Sven Steinacker im ibedem-Verlag - ISBN 978-3-89821-724-8.


Schreiben des Geschäftsführers der Diakonie Freistatt, Pastor Wolfgang Tereick,
vom 28.08.2007, in dem mitgeteilt wird, daß sich die vorausgesehene Veröffentlichung
des Buches über die Geschichte der Diakonie Freistatt - »„Endstation“ Freistatt« -
welche für den Herbst 2007 vorgesehen war, sich bis März 2008 verzögern wird.
Anschließende Anlage zu diesem Schreiben: "vorläufige Gliederung des Buches"
und "ein paar Angaben zum gegenwärtigen Sachstand der Untersuchungen".


Ehemalige Heimkinder nehmen die Initiative.
Heimkinder wollen den Staat in die Pflicht nehmen.
Ehemalige Heimkinder stellen eine sehr einfache Frage an die Deutsche Bundesregierung:
The German Federal Government is being challenged to answer the following simple question:


Düsseldorf : Aachener Nachrichten online berichtet am 20.06.2007
über Veranstaltung am 19.06.2007 in Düsseldorfer Fachhochschule
in Anwesenheit des Erziehungswissenschaftler Manfred Kappeler.
Ehemalige misshandelte Heimkinder fordern ÖFFENTLICHE Debatte
des ihnen widerfahrenen Unrechts im "Wirtschaftswunderland"
und eine ÖFENTLICHE Anhörung dies betreffend im Bundestag
.


Der Ort meiner Qualen unter der "Fürsorge"/"Obhut" der Evangelisch-Lutherischen Kirche
im Jahre 1962 - das
"Burschenheim Beiserhaus" der damalig so genannten "Inneren Mission"
im Dorf "Rengshausen" (Knüllwald-Rengshausen, Kreis Schwalm-Eder), in Nord-Hessen,
ein seit 1840 bestehendes, mit
Parochialrechten versehenes Agrarunternehmen,
wo für lange, lange Zeit alle Insassen gezwungen wurden unentlohnt zu arbeiten
und sich der dort üblichen Religionslehre zu unterwerfen:
"Arbeite und Bete".


GOOD NEWS I - Der HOLSTEINER COURIER in seiner ONLINE-AUSGAGE vom
5. Juli 2007 stellt die folgende Frage: Wie viele Selbstmorde gab es in den Heimen?
Ehemalige Heimkinder, auch in
Schleswig-Holstein, stellen bestimmte Forderungen.
Bei
Sozialministerin Dr. Gitta Trauernicht stießen sie mit ihren Forderungen
auf Entgegenkommen. Anfang der Woche lud die Ministerin die ehemaligen Heimkinder
zu einem persönlichen, mehrstündigen "Gespräch", dass "sehr positiv" "lief".


GOOD NEWS II - Ehemalige Heimkinder in einem mehrstündigen Treffen im Landeshaus
in Kiel,
Schleswig-Holstein, mit Ministerin für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend
und Senioren,
Frau Dr. Gitta Trauernicht, am Dienstag den 3. Juli 2007, betreffend
den damaligen, bedauernswürdigen Zuständen in Heimen in
Schleswig-Holstein.


GOOD NEWS III - FDP nimmt die Heimkinder-Geschichte und "Aufarbeitung" "sehr ernst"!
Frage von Martin Mitchell
(vom 01.06.2007) auf www.abgeordnetenwatch.de und Antwort dazu
von
Dr. Guido Westerwelle, MdB (vom 10.07.2007).


BERLIN: Grüne fordern Entschädigung für Heimkinder.
Die Grünen wollen ehemaligen Heimkindern Gerechtigkeit widerfahren lassen
und fordern deshalb eine neue Bundestiftung, die Entschädigungen zahlt
und Hilfe leisted - berichtet
Der Tagesspiegel in seiner aktuellen Ausgabe am
24.04.2007
( HTM ); dieser Bericht ist seither auch archiviert worden online.

Siehe auch sogleich anschliessend den genauen Wortlaut der
PRESSEMITEILUNG NR. 0470 der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90
-
DIE GRÜNEN - Datum 25. April 2007
@
http://www.gruene-bundestag.de/cms/presse/dok/180/180456.htm 
und den genauen Wortlaut des dem Bundestag und
der Öffentlichkeit vorgelegten Beschlusses
Gerechtigkeit für ehemalige Heimkinder
@
http://www.gruene bundestag.de/cms/beschluesse/dokbin/180/180420.pdf



Absolute Transparenz ist gefragt auf allen Ebenen und zu jedem Aspekt.
Nichts als eine eingehende Untersuchung genügt.
Eine Untersuchung von Seiten des Untersuchungsausschusses oder der Justiz.
"Ehemalige Heimkinder" prangern an und machen die folgenden Vorwürfe.

Rundschreiben formuliert und verbreitet von Martin Mitchell am 29.03.2007.

Bisherige deutsche Heimerziehungsaufarbeitung skandalös !!!
Ehemalige Heimkinder erwarten mehr - viel mehr !!!

Rundschreiben formuliert und verbreitet von Martin Mitchell am 30.03.2007.

Heimkinder-Leiden in deutschen Fürsorgeeinrichtungen: »Geprügelt im Namen Gottes.«
Ehemalige Heimkinder:
»Sie wurden drangsaliert und ausgebeutet, gedemütigt und gequält.«
Oberhessische-Presse
(Tageszeitung für den Kreis Marburg-Biedenkopf), 20.11.2007.


Aktuelle Ausgabe der Kreis Lippe LIPPISCHE–LANDESZEITUNG Nr. 165 vom 19.07.2007
(untere Hälfte, Seite 9), Interview mit Ehemaliges Heimkind Wolfgang Focke und Artikel
diesbetreffend von Ulrich Pfaff "Wir hatten keinerlei Rechte" – damalige Heimerziehung –
"Wolfgang Focke kämpft als ehemaliges Heimkind für eine Entschädigung –
Klares Bekenntnis vom Staat erwartet
"

( ebenfalls online, aber nur für Abonnementen zugänglich @ xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx )

Pressekonferenz | Pressegespräch | press conferenceAssociation of former Wards of the State
Verein ehemaliger Heimkinder e. V. – Montag, 11. Dezember 2006, um 17:00 Uhr, Berlin-Mitte:
im Saal von Gangway e. V., Schuhmannstraße 5, 10117 Berlin –
ein 5 Minuten Fußweg vom S-Bahnhof sowohl wie U-Bahnhof “Berlin-Friedrichstraße”.


Deutsche Heimkinder / Kindersklaven verlangen eine anständige Entschädigung und
Wiedergutmachung; keine "Abfindung" / "kein Schweigegeld", keinen "Kompromiss" !

German wards of the state / institutionalised children used as slave labourers (in the former West
Germany) demand adequate compensation and the making of appropriate amends; they don't
want to be "paid off" / "to be bribed henceforth to keep quiet"; no "compromise" !


Absolutes Verbot aller Formen von Zwangsarbeit (Pflichtarbeit) !, oder nicht ?
War "Zwangsarbeit" / "Pflichtarbeit" / "Arbeitstherapie" /
"Arbeitserziehung" / "Arbeitszucht" / "Arbeitszwang"
"Arbeiterverdingung" / "unentlohnte erzwungene Arbeit" damals legal in der
Bundesrepublik Deutschland, oder nicht? War so etwas legal in den 1950er, 1960er,
1970er und 1980er Jahren?
Ist es heute legal in der Bundesrepublik Deutschland?

Sind nicht die Nutzung und Nutznießung von Zwangsarbeit völkerrechtliche Verbrechen und stellen
diese nicht schwere Menschenrechtsverletzungen und Einschränkung der menschlichen Freiheit dar?


Petition vom 25.05.2007 der Düsseldorfer Dipl. Psychologin Gertrud Zovkic
an den Hessischen Landtag, für ehemaliges Heimkind im Kalmenhof -
Insassin von 1943-1969 - Elfriede Schreyer (Jahrgang 1931).




Die "Schwarze Pädagogik" der 50er, 60er und 70er Jahre wiederholt sich in 1980 - 2006.
Abschiebung:
Outsourcing deutscher "Problemkids" – im Alter von 11- bis 17 Jahren
zur "Arbeitstherapie" / "Knechtschaft" ins Ausland
(unentlohnt), unter anderem auch nach
Kirgisien, Namibia, Nicaragua, Rumänien, Estland, Portugal, Italien, Griechenland, Island,
Russland und Kanada – für die Vermittler und Träger eine lukrative Einnahmequelle.
"Damals fehlte die Kontrolle" was "Fremdplatzierung" betraf, und heute fehlt sie ebenso.


Germany : Menschenhandel: Beteiligung kirchlicher Einrichtungen : Kinder und Jugendliche als
Arbeitssklaven auf Zeit von „seriösen“ Institutionen ohne Bedenken unter dem Deckmantel
pädagogischer Zielsetzung ausgeliehen – ins Ausland abgeschoben.


ZDF : 2DF Frontal21 − Reportage von V. Neukum und A. Becker-Wenzel
03.04.2007 : "Verschoben und Vergessen − Geschäfte mit Problemkindern".
Menschenhandel. Deutsche Problemkinder ins Ausland abgeschoben.
Globalisierung deutscher Jugendhilfe : Jugendhilfe-Odyssee.


Fremdplatzierung / Heimerziehung in Deutschland, damals und heute.
»Letzte Chance oder größter anzunehmender Unfall der Jugendhilfe?« -
Montag, 12. Juni 2007 um 19 Uhr:
Ein kleines Theaterstück mit anschließender Podiumsdiskusion
im Museum in der "Runden Ecke", Dittrichring 24, LEIPZIG.


CHRISTA SCHUDEJA Dipl.-Rel.-Pädagogin, Sozialtherapeutin − 12.02.2007 −
Bundesrepublik Deutschland : verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche

»Jugendhilfe in der Kritik«
»Die Lüge von der letzten Chance«
Menschenrechtsverletzungen anstatt Hilfe.


PROTESTAKTION − und nachträglicher Bericht darüber − betreffend Demonstration
am 13. und 14. Juli 2007 vor der Hessischen Landesvertretung in Berlin
gegen heutige Heimerziehungsmethoden:
Förderung von Misshandlungen an
Jugendlichen durch die Hessische Landesregierung im Trainingcamp Lothar Kannenberg
.


Schwarze Pädagogik in der ehemaligen DDR : Deutsche Demokratische Republik.
Artikel diesbetreffend von Helmuth Frauendorfer, in Wochenzeitung
RHEINISCHER MERKUR Nr. 47 vom 20.11.2003 :
»Der Schock wirkt weiter«
DDR-Vergangenheit − Kommunismus Jugendwerkhof Torgau − die verschärfteste
Form der militaristischen Maßregelung und Umerziehung von Kindern und Jugendlichen,
um sie kollektiv dem sozialistischen Menschenbild gleich machen zu können.




Siehe auch "Ehemalige Heimkinder" @ heimkinderopfer.blogspot.com und heimkinderopfer2.blogspot.com


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