Lesermeinung
Bisherige Heimerziehungsaufarbeitung ungenügend - Absolute Transparenz ist gefragt.
Martin Mitchell ([email protected])
27.06.2007
Zum Thema “Ehemalige misshandelte Heimkinder fordern öffentliche Debatte”.
Ich, Martin Mitchell (geb. 28.07.1946), ebenfalls ein Ehemaliges Heimkind im damaligen “Wirstschaftswunderland”, stelle diese Forderung und Herausforderung - ununterbrochen - schon seit dem 17. Juni 2003 in meinem von Australien aus betriebenen, unabhängigen, nicht-kommerziellen Internetauftritt Heimkinder-Ueberlebende.org @ www.heimkinder-ueberlebende.org / www.care-leavers-survivors.org, worin alle diese unrühmlichen Geschehen betreffend diesen damalig jahrzehntelang anhaltenden systematischen Misshandlungen und Ausbeutungen ehemaliger Heimkinder in den alten Bundesländern in Wort und Bild genaustens festgehalten und dokumentiert sind (Aufzeichnungen, die regelmäßig erweitert werden). Diese Webseite ist die umfangreichste online-Ausstellung zu diesem Thema im gesamten Internet und ist verlinkt mit vielen anderen Webseiten, die sich ebenfalls um Gerechtigkeit für Ehemalige Heimkinder bemühen, eingeschlossen der Webseite www.wensierski.info / www.schlaege.com des SPIEGEL-Buch Autors Peter Wensierski, der mit seinem Sachbuch “Schläge im Namen des Herrn - Die verdrängte Geschichte der
Heimkinder in der Bundesrepublik” den Ball erst einmal richtig ins rollen gebracht hat. Und trotzdem mahlen die Mühlen noch immer viel zu langsam: 1.) / Bisherige-deutsche-Heimerziehungsaufarbeitung-skandaloes_ -_Ehemalige-Heimkinder-erwarten-mehr_-_viel-mehr_- _Rundschreiben-formuliert-und-verbreited-von- Martin-Mitchell-30.03.2007.html und 2.) / Ehemalige-Heimkinder-prangern-an-und-machen- die-folgenden-Vorwuerfe_-_ ABSOLUTE-TRANSPARENZ-IST-GEFRAGT.html
Martin Mitchell
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Lesermeinung
Heimerziehung: Lebenshilfe oder Beugehaft?
Alexander Markus Homes ([email protected]) | 23.06.2007
Zum Thema Heimerziehung habe ich das Buch "Heimerziehung: Lebenshilfe oder Beugehaft? Gewalt und Lust im Namen Gottes" veröffentlicht, das bei Books on Demand GmbH (ISBN 3-8334-4780-X) erschienen ist. In einem Kapitel geht es beispielsweise um Heimkinder, die in den fünfziger und sechziger Jahren - bis Anfang der siebziger Jahre - insbesondere in christlichen Heimen schwer misshandelt wurden (so beispielsweise im Eschweiler Kinderheim St. Josef). Es waren insbesondere Nonnen - nicht alle -, die, wie zahlreiche Betroffenenberichte in diesem Buch aufzeigen, im Namen Gottes Heimkinder prügelten, malträtierten, quälten, erniedrigten und entwürdigten, um ihnen Disziplin, Gehorsam, Fleiß, Sauberkeit, Unterordnung und den Glauben an ihren Gott aufzuzwingen. Die „Bräute Jesu Christi“ gehörten Schwestern-Orden an wie beispielsweise der „Ordensgemeinschaft der Armen Dienstmägde Jesu Christi“ in Dernbach, die damals im Eschweiler Kinderheim tätig waren. Nicht nur in früheren Jahrzehnten wurden Heimkinder gequält, sexuell missbraucht und gedemütigt. Ich beschreibe auch zahlreiche Fälle aus den 90er Jahren sowie einen Fall aus Anfang 2001 und einen weiteren Fall aus Anfang 2006.
Im Buch enthalten ist auch ein Interview, das ich mit einer Nonne vom „Orden der Armen Dienstmägde Jesu Christi“ geführt habe. Die Nonne berichtet ganz offen und ehrlich, wie „im Namen Jesu Christi“ Kinder in einem katholischen Heim, in dem sie arbeitete, körperlich und seelisch gequält, gedemütigt, bestraft wurden. Mit dem Straf- und Unterdrückungsinstrument „Gott“, so die Nonne, wurde den Kindern Gehorsam, Willigkeit, Anpassung und Unterwerfung abverlangt. Sie selbst bekennt sich dazu, Kinder auf das Schwerste misshandelt zu haben.
Alexander Markus Homes
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