Der Betreiber dieser nichtkommerziellen Webseite ist der hoch-engagierte Martin Mitchell in Australien (ein ehemaliges “Heimkind” in kirchlichen Heimen im damaligen West-Deutschland) |
“Der unwerte Schatz”
– Roman einer Kindheit – Vernichtung ‘unwerten’
Lebens.
Roman von Tino Hemmann, Engelsdorfer Verlag, Leipzig 2005 – ISBN 3-938288-41-8 |
Am 1. September 2005 jährt sich zum 66. Mal der offizielle Beginn
der Euthanasieaktion der Nationalsozialisten. Euthanasie heißt
„Schöner Tod“, Hitler und sein Ärztestab
verfolgten damit die Beseitigung deutscher Behinderter, Kranker und
nachweislich auch verhaltensauffälliger Kinder. An diesem 1. September 2005 veröffentlicht der sächsische Autor Tino Hemmann seinen Roman „Der unwerte Schatz“, der sich an den nachgewiesenen Morden an unzähligen verhaltensauffälligen Kindern aus der Unterrichts- und Pflegeanstalt des Gertrudenheims bei Oldenburg, orientiert. Um Geld für den Krieg zu sparen, um Platz für Soldatenlazarette zu schaffen, ja um den Bedarf verschiedener Ärzte an menschlichem Material zu befriedigen, brachte die Gemeinnützige Krankentransport GmbH immer wieder deutsche Kinder in grauen Bussen mit lackierten Fenstern in die Vernichtungsanstalten des Deutschen Reiches. 13720 Menschen wurden allein in der Pirnaer Vernichtungsanstalt „Sonnenstein“ vergast. Eines der betroffenen Kinder beschreibt Hemmann in seinem fesselnden Roman, atemberaubend die Kaltblütigkeit, mit der Ärzte und Pfleger vorgingen; ein Zeitdokument, das sich mit Geschehnissen befasst, die im Geschichtsunterricht kaum erwähnt werden und für die meisten unfassbar sind: Die Aktion T4. Hugo Hassel wird Heiligabend 1931 in Leipzig geboren, bald schon ist er Vorzeigebeispiel für die arische Rasse, blond und blauäugig und außergewöhnlich intelligent. Dass der Vater eine weitere Tochter wünschte, bekommt Hugo schnell zu spüren. Da ist Fritz, der Zwillingsbruder Hugos, der die Misshandlungen anstatt Hugo über sich ergehen lässt. Er ist Hugos bester Freund. Doch Fritz existiert nicht wirklich. Bei der obligatorischen Schuluntersuchung 1938 fällt Hugos ausgeprägte multiple Persönlichkeitsstörung auf. Fortan interessieren sich die Professoren der Leipziger Universität für Hugo, der wie die Gleichaltrigen seine Kindheit genießen will. Ein Professor der Abteilung für jugendliche Psychopathen hat jedoch anderes vor. Die Mutter muss das Kind an ihn abtreten. Das Ziel des Arztes, das Gehirn des kleinen Jungen nach dessen Vergasung zu untersuchen, um damit Berühmtheit zu erlangen, erreicht er durch die Manipulation eines Meldebogens im Rahmen der von Hitler vorangetriebenen Euthanasieaktion T4 und der Legalisierung des Mordvorhabens an dem kleinen, außergewöhnlichen Jungen. Hugo Hassel gerät immer mehr in den Strudel nazistischer und ärztlicher Machenschaften, in den Wahnsinn einer Zeit, die bestimmt wird von Krieg und Korruption, und von der höchsten Form der Verachtung der Menschenwürde: der Vernichtung unwerten Lebens. Hugo Hassel wird von einem ihm gut gesonnenen Professor in einem Kinderheim nahe Dresden versteckt, wo er zunächst vom katholischen Oberhaupt des Heimes misshandelt wird. Nach der Flucht des Pfarrers hofft Hugo auf eine seelenheilende Zukunft, doch auch der nächste Pfarrer kann die Kinder nicht vor der Vernichtung retten, das Heim soll geräumt werden. Der Roman kennt keine Kompromisse, denn gegenüber den betroffenen Kindern gab es sie nicht. 1939 begann die Vernichtung unwerten Lebens, rechtlich untermauert bis 1941. Genannt wurde diese Aktion T4, nach dem Sitz der zentralen Dienststelle in Berlin, Tiergartenstraße 4. Denn dort wurden die Meldebögen durch drei Untergutachter ausgewertet, die aus der Ferne über Leben oder Tod des Kindes befanden. Nach 1941 kam es im deutschen Reich zu einer wilden Euthanasie. Unzählige Menschen ließ man verhungern oder half mit Überdosen von Medikamenten nach. „Der unwerte Schatz" erscheint am 1. September 2005 im Engelsdorfer Verlag Leipzig unter der ISBN 3-938288-41-8, das Taschenbuch hat ca. 440 Seiten und kostet 16 Euro. Textproben, Coverbild, Autorenbild und Rezensionsexemplare im Internet unter www.tino-hemmann.de bzw. direkt vom Autor über den Engelsdorfer Verlag, 04329 Leipzig, Telefon 0341 – 27 11 87 0 oder per Mail [email protected]. © Tino Hemmann 2005 |
Bitte nicht vergessen auch "Ehemalige Heimkinder" @ http://heimkinderopfer.blogspot.com zu besuchen. |
Wichtiger Hinweis: Diese Seite wird ziemlich häufig aktualisiert. Damit Sie immer die aktuellsten Beiträge präsentiert bekommen, raten wir Ihnen, bei jedem Besuch dieser Seite auf Ihrem Browser den "refresh/aktualisieren" - Button zu drücken! |
Home | Impressum | Kontakt | Zurück nach oben |